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Amelia Peabody 09: Ein Rätsel für Ramses

Titel: Amelia Peabody 09: Ein Rätsel für Ramses Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Peters
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mir in guten Händen befinden.«
    »Da bin ich sicher«, sagte Dolly wenig begeistert. Enid zog mich beiseite. »Nun?« fragte sie. »Haben Sie sie angetroffen?«
    »Ja, ich muß unter vier Augen mit Ihnen reden, Enid.
    Hier und jetzt ist nicht der richtige Augenblick für ein längeres Gespräch. Können Sie morgen nachmittag zum Haus kommen, ohne Donald?«
    Enid rang ihre Hände. »Warum nicht heute abend? Ich halte das nicht mehr lange aus, Amelia.«
    »Ich verspreche Ihnen, daß ich alles unter Kontrolle habe«, sagte ich und hoffte, daß dem so wäre. »Ein Rat noch, Enid. Fordern Sie ihn nicht heraus, und bevormunden Sie ihn auch nicht. Bleiben Sie ruhig, machen Sie nichts, was ihn aufregen könnte. Dann ist alles in Ordnung.« Ihr Blick schweifte von mir zu den Kindern, die an der Türe auf mich warteten. »Wird … der Professor da sein?«
    »Ja, und Cyrus, und wenn es Ihnen nichts ausmacht, natürlich auch die Kinder. Für ihr Alter sind sie recht vernünftig. Wir werden ein kleines Kriegskonzil abhalten.«
    »Ich habe nichts dagegen. Danke, Amelia. Ich werde kommen.«
    Als wir zu Hause eintrafen, fanden wir Emerson auf der Veranda vor. Er hatte seine Füße auf einen Schemel gelegt und Sekhmet über seine Knie drapiert.
    »Endlich«, sagte er. »Was hat euch so lange aufgehalten? Egal, ich will es gar nicht hören. Ramses, ich habe mir erlaubt, heute nachmittag auf Risha auszureiten, er braucht also nicht mehr bewegt zu werden. Nefret, diese Photos müssen entwickelt werden. David …«
    »Geh bitte, und richte Ali aus, daß wir auf den Tee warten«, unterbrach ich ihn und nickte David zu. »Verflucht, ich will keinen Tee«, sagte Emerson. »Willst du doch.« Ich setzte mich und nahm meinen Hut ab. »Also ist die Dunkelkammer … wieder frei?« Emerson legte sein Buch beiseite. »Willoughbys Leute haben sie heute nachmittag abgeholt. Cromer sendet irgendeinen Verantwortlichen aus Kairo, aber er kann nicht vor morgen abend hier sein.«
    »Zumindest besteht in diesem Fall kein Grund zur Eile.«
    »Nein. Sie hält sich auf unbestimmte Zeit.«
    Ramses und Nefret waren David ins Haus gefolgt, deshalb sagte ich nichts zu der ungehörigen Art, in der er diese unleugbare Tatsache geäußert hatte. Emerson ist der sensibelste Mann, den ich kenne, aber manchmal verbirgt er seine Gefühle hinter einer Maske der Abgestumpftheit.
    »Cyrus und ich hatten ein äußerst interessantes Gespräch mit Mrs. Jones«, sagte ich. »Möchtest du, daß ich …«
    »Nein«, sagte Emerson. »Wo sind die Kinder? Wo bleibt mein Tee?«
    Seine gereizten, überlauten Fragen sorgten für eine prompte Reaktion bei den Betroffenen. Wir machten es uns gemütlich, und Sekhmet krabbelte von Emersons Schoß auf den von Ramses, der sie umgehend an David weiterreichte.
    »Also, was hast du den ganzen Nachmittag gemacht?« fragte Nefret, legte einen Arm auf Emersons Stuhl und gab ihm einen Kuß auf die Stirn. Sie hatte bemerkt, daß er leicht gereizt war, und mit ihrer liebenswürdigen Art gelang es ihr fast immer, seinen Gemütszustand aufzuheitern.
    »Endlich einmal eine vernünftige Frage«, brummte er.
    »Glaubst du, daß auch nur einer in dieser Familie an Ägyptologie interessiert ist?«
    »Das sind wir alle, Sir«, versicherte ihm David ernst.
    »Es tut mir leid, wenn ich …«
    »Keine Ursache, David«, sagte Emerson etwas freundlicher. »Du entschuldigst dich verflucht zu oft, mein Junge. Meine Aktivitäten am heutigen Nachmittag haben – im krassen Gegensatz zu denen gewisser anderer Leute – zu sinnvollen Ergebnissen geführt. Wir sind noch nicht fertig mit Grab 20-A. Zur Hölle, mit Sicherheit noch nicht!« fügte er fröhlich hinzu.
    »Wieso, Emerson? Wie meinst du das?« fragte ich, denn ich wußte, daß der Hinweis mir gegolten hatte. Emerson nahm seine Pfeife und seinen Tabaksbeutel aus der Jacke. »Diese Grabkammer kann nicht die einzige in der Begräbnisstätte sein. Sie ist weitaus größer.«
    »Was!« schrie ich. »Aber Emerson, wie hast du das herausgefunden?«
    Emerson bedachte mich mit einem kritischen Blick.
    »Du übertreibst, Peabody.«
    »Und du, mein lieber Emerson, spannst uns absichtlich auf die Folter. Woher wußtest du, daß die Grabstätte grö ßer sein muß?«
    »Du hättest es ebenfalls wissen müssen, Peabody.
    Wenn du nicht so beschäftigt mit der Leiche gewesen wä rest – eine verständliche Ablenkung, das muß ich zugeben –, hättest du bemerkt, daß die Ausmaße und die Form des Raums nicht denen einer

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