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Amelia Peabody 09: Ein Rätsel für Ramses

Titel: Amelia Peabody 09: Ein Rätsel für Ramses Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Peters
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ihm gegeben hatte, was er wollte, verlangte er nach mehr. Er war es, der darauf bestand, daß wir zusammen nach Ägypten reisen sollten. Ich weiß nicht, was ihn dazu bewegte, aber er hat noch nicht gefunden, was er sucht, und er wird nicht aufhören, danach zu suchen. Kurz gesagt, Mrs. Emerson, Ihr Freund befindet sich am Rande des Wahnsinns, und ich – ich weiß mir keinen Rat mehr. Sagen Sie mir, was ich tun soll, und ich werde es tun. Geben Sie mir Anweisungen, und ich werde sie befolgen. Aus der Notwendigkeit heraus mußte ich schon viele meiner früheren Prinzipien aufgeben, aber ich möchte keinesfalls den Tod eines Menschen auf dem Gewissen haben.«
7. Kapitel
Die Liebe hat zerstörerische Auswirkungen auf den Verstand und die moralischen Tugenden.
    Nachdem wir Mrs. Jones verlassen hatten und im Flur auf den Aufzug warteten, sagte Cyrus feierlich: »Mrs. Amelia, für diese Erfahrung bin ich Ihnen ewig zu Dank verpflichtet.«
    »Sie haben ihren Einwänden doch hoffentlich keinen Glauben geschenkt?«
    »Nun, ich weiß nicht, ob oder ob nicht«, sagte Cyrus und strich sich über seinen Spitzbart. »Und ich sage Ihnen, Mrs. Amelia, daß mir so etwas nicht alle Tage passiert. Normalerweise bin ich ganz gut in der Lage, einen Lügner zu entlarven, aber diese Dame … Zum Teufel, sie war ganz anders, als ich es erwartet hätte. Sie denken, daß sie lügt?«
    »Sie hat uns keine andere Wahl gelassen, als ihr so lange zu glauben, bis wir das Gegenteil beweisen können«, sagte ich verbittert. »Wenn sie recht hat, befindet sich Donald in einem gefährlichen Gemütszustand. Wie entsetzlich! Als wir hierherkamen, hätte ich nicht im Traum daran gedacht, daß wir uns mit einer Hochstaplerin arrangieren würden. Ich darf gar nicht darüber nachdenken, was Emerson dazu sagen wird. Wo bleibt denn dieser verfluchte Lift?«
    »Der Fahrstuhlführer hält vermutlich ein Nickerchen.
    Wissen Sie, sie hat sich direkt zu ihrem richtigen Namen bekannt. Und sie war schonungslos offen, was ihre Me thoden angeht.«
    »Das, mein lieber Cyrus, ist exakt die Vorgehensweise eines geschickten Lügners. Sie hat uns nicht viel mehr als das erzählt, was wir auch selbst hätten herausfinden können.«
    Der Aufzug kam nicht – er war ständig defekt –, deshalb benutzten wir schließlich die Treppe. Das Gespräch hatte länger gedauert, als ich erwartet hatte, da wir verschiedene Methoden durchgegangen waren, wie man Donald davon überzeugen konnte, daß seine Traumprinzessin nicht existierte. Cyrus hatte das Vorgehen noch hinausgezögert, indem er sich auf eine gut gemeinte verbale Auseinandersetzung mit der Dame eingelassen hatte – er hätte es vielleicht eher als ein verbales Pokerspiel bezeichnet. Schließlich hatte Cyrus erklärt, daß eine so delikate Angelegenheit weitere Überlegungen erforderlich machte.
    Er wollte Donald treffen und sich seine eigene Meinung über dessen mentalen Zustand bilden.
    »Hier ist Ihre Chance«, sagte ich, als wir die Empfangshalle betraten.
    »Wie bitte?« Cyrus war tief in Gedanken versunken gewesen.
    »Da ist Donald, zusammen mit Enid – sowie David und Nefret. Ich nehme an, daß die Kinder auf uns warteten, als die Frasers hereinkamen. Verdammt, ich hoffe, sie haben ihnen nicht erzählt … Wo Ramses nur wieder ist, frage ich mich.«
    Donald hatte mich entdeckt. Er erhob sich lächelnd und bat darum, daß wir uns zu ihnen an den Tisch gesellten. Als er und Cyrus sich die Hände schüttelten, konnte ich sehen, daß Cyrus diesen überschwenglich freundlichen jungen Herrn für alles andere als das nervliche Wrack hielt, das er sich ausgemalt hatte. Enid war diejenige, die krank aussah. Ihr breiter Taillengürtel hing unvorteilhaft lose um ihren Körper, obwohl die Schnalle im letzten Loch befestigt war, und sie hatte Ringe unter den Augen. Ich lehnte ihre Einladung, zum Tee zu bleiben, ab und erklärte, daß wir mit Emerson verabredet waren, gestattete Donald allerdings, daß er mir einen Stuhl zurechtrückte. »Ich nehme an, daß wir auf Ramses warten müssen«, sagte ich. »Warum ist er nicht hier?«
    David blickte schuldbewußt, aber das war typisch für ihn, der arme Kerl. Bevor er noch antworten konnte, einmal angenommen, er hätte diese Absicht gehabt, sagte Nefret: »Wir haben ihn verloren. Du kennst Ramses, er treibt sich überall herum, um mit irgendwelchen Grabräubern oder Fälschern Schwätzchen zu halten.« Donald meinte vergnügt: »Er war immer eine Nervensäge. Wußten Sie, Miss Forth,

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