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Amelia Peabody 11: Der Fluch des Falken

Titel: Amelia Peabody 11: Der Fluch des Falken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Peters
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Allerdings lag die Antwort klar auf der Hand. Als Geoff Nefret entdeckte, hellte sich sein Gesicht auf, und sobald die Musik verklang, führte er seine Partnerin zurück zu ihrer Gruppe.
    »Mir war nicht bewußt, daß ihr euch bereits kennt«, sagte Ramses, während er beobachtete, wie Percy die Hacken zusammenschlug und Maudes Hand küßte. Geoff sah aus, als wollte er Nefrets Hand ebenfalls küssen, wagte es jedoch nicht.
    »Aber ja«, erwiderte Maude. »Man stelle sich meine Überraschung vor, als Leutnant Peabody sich vorstellte und erklärte, daß er dein Cousin sei. Ihr seht euch nur selten, nicht wahr?«
    »Percy hat seine dienstlichen Verpflichtungen«, entgegnete Ramses. »Und wir unsere Arbeit. Er interessiert sich nicht für die Ägyptologie.«
    »Aber, alter Junge, du weißt doch, daß das nicht stimmt. Ich kam zu dem Schluß, daß ich meinem Land als Offizier nützlicher sein kann. Trotzdem waren es persönliche Gründe, warum ich von meinem Studium der Ägyptologie Abstand nahm.« Percy seufzte. »Meine geschätzte Tante und mein Onkel mögen mich nicht sonderlich.«
    »Tatsächlich?« entfuhr es Maude. »Dann tut es mir leid, daß ich mich so ungeschickt ausgedrückt habe. Es liegt mir wirklich fern, ein unangenehmes Thema anzusprechen.«
    »Für mich ist es unangenehm«, meinte Percy sanft. »Aber das konnten Sie nicht wissen, Miss Reynolds. Ich befürchte, Tante Amelia hat mir gewisse Dummejungenstreiche nicht verziehen. Mütter sind nun einmal so. Gott schütze diese liebevollen, nachtragenden Seelen!«
    Nefret entschlüpfte eine unhöfliche Bemerkung.
    »Das ist schon lange her«, wandte Ramses ein.
    »Wie schön, daß wenigstens du mir verziehen hast, alter Junge.« Percy klopfte ihm auf die Schulter. »Aber sie spielen gerade einen Walzer, und ich kann Onkel Radcliffe nirgends entdecken. Nefret?«
    »Dieser Tanz gehört mir«, bemerkte Ramses. »Bitte entschuldigt uns.«
    Schweigend drehten sie sich zu den beschwingten Klängen der Lustigen Witwe auf der Tanzfläche. Nefret sprach als erste.
    »Onkel Radcliffe! Er würde es nie wagen, ihn in seinem Beisein so zu nennen.«
    »Bist du sicher, daß du mir nichts erzählen willst?«
    »Ich weiß nicht, worauf du hinauswillst.«
    »Er war so verdächtig höflich zu mir. Und er hat sich ganz offensichtlich ein Bein ausgerissen, um Maudes Bekanntschaft zu machen.«
    »Sie gehören doch zur gleichen ›Clique‹. Oberflächliche, eitle Lackaffen.« Sie lehnte ihren Kopf an seine Schulter. »Ich bin müde. Würdest du mich nach Hause bringen?«
    »Selbstverständlich.«
    Als sie zu seiner Mutter schlenderten, um diese über ihren Aufbruch zu informieren, stellten sie fest, daß Emerson bereits den gleichen Entschluß gefaßt hatte: »Und wenn du nicht freiwillig mitkommst, Peabody, schleife ich dich gewaltsam zur Kutsche. Carter trifft morgen früh zu unchristlicher Zeit bei uns ein, und wir haben zwei Dutzend Gäste zum Abendessen. Und was war da noch … Oh. Du bist einverstanden? Oh. Warum zum Teufel hast du dann nichts gesagt?«
    Selbst der unermüdliche Cyrus Vandergelt gähnte, so daß sie alle zusammen aufbrachen. Während sie auf die Bediensteten mit ihren Umhängen und Hüten warteten, gesellten sich Maude und ihr Bruder zu ihnen.
    »He, ihr wollt doch nicht etwa schon gehen?« brüllte Jack. »Der Abend hat gerade erst angefangen, und du hast mir noch keinen Tanz gewährt, Nefret.«
    Nefret entschuldigte sich mit irgendwelchen Ausreden. Maude stand lediglich schweigend da und wirkte betrübt. Percy war weit und breit nicht in Sicht.

    Am Weihnachtsmorgen traf Howard pünktlich zum Frühstück ein, und anschließend setzten wir uns alle um den spindeldürren Baum im Salon und öffneten unsere Geschenke. Genau wie Lia und David hatte auch Evelyn ein Päckchen geschickt, so daß wir eine Zeitlang beschäftigt waren. Ich hatte nicht damit gerechnet, daß Ramses von meinem Weihnachtsgeschenk begeistert sein würde – einem Dutzend schöner Oberhemden, deren Knöpfe ich selbst nachgenäht hatte –, doch neben dem Präsent, das Howard ihm mitgebracht hatte, wäre alles andere ohnehin verblaßt.
    Der Inhalt der Holzkiste hätte vermutlich kaum jemanden zu Begeisterungsstürmen hingerissen – zwei verwitterte, zerbrochene Holzplatten mit einer dünnen Glasur, in die ein religiöser Text eingeritzt war –, doch Ramses errötete vor Aufregung, nachdem er die Holzwolle und das Einwickelpapier entfernt hatte.
    »Sind das die Tafeln, die Lord Carnarvon

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