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Amelia Peabody 11: Der Fluch des Falken

Titel: Amelia Peabody 11: Der Fluch des Falken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Peters
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ermutigen Sie ihn nicht. Ramses, laß sie runter.«
    »Ja, Mutter.«
    Er setzte Nefret auf dem Sofa ab, und Emerson meinte säuerlich: »In diesem Haus wird es einem nie langweilig.«
    Nefret hatte ihre Knöchel untersucht. »Es hätte schlimmer kommen können. Du warst flink wie eine Katze, Ramses. Danke.«
    »Es ist keineswegs schwierig, schneller zu sein als dieser Kater«, erwiderte Ramses. »Wenn er noch fetter wird, müssen wir einen eigenen Eselskarren für ihn mieten.« Als er den kritischen Blick seines Vaters bemerkte, wurde er wieder ernst. »Mrs. Vandergelt, Sie müssen uns für ziemliche Idioten halten.«
    »Ich glaube«, erwiderte Katherine, »daß eure Zuneigung für David und Abdullah die ganze Sache erschwert. Ihr habt euch so intensiv auf die Fälschungen konzentriert, daß ihr an nicht anderes mehr denken könnt.« »Man hat ins Amarna House eingebrochen«, wandte ich ein.
    Cyrus schüttelte den Kopf. »Das können Sie nicht mit den hier auf Sie ausgeübten Anschlägen in Verbindung bringen, Amelia. Offensichtlich wollte der Eindringling lediglich den Skarabäus zurück. Hätte Ramses sich nicht eingeschaltet, wäre niemandem auch nur ein Haar gekrümmt worden.«
    »Verflucht!« entfuhr es mir. »Katherine, Sie haben meinen sämtlichen Theorien den Boden entzogen. Ich hatte bereits mehrere Verdächtige fallengelassen, weil sie ein Alibi für die jeweiligen Anschläge hatten. Howard war im Delta, Geoffrey befand sich auf – äh – ich meine, er befand sich bei mir, als der unsichtbare Schütze seine Schüsse abfeuerte. Sie sind wild entschlossen, uns aus dem Exkavationsgebiet zu vertreiben, aber das hat noch lange nichts mit dem Fälscher zu tun. Wir müssen wieder ganz von vorn anfangen!«
    Fatima erschien, um uns mitzuteilen, daß das Abendessen fertig sei. Während wir zum Eßzimmer schlenderten, bemerkte Emerson: »Es wird höchste Zeit, daß David hierherkommt. Verflucht, er hat lange genug auf Kreta herumgelungert.«
    »Du weißt genau, daß sie das nächste Schiff nehmen würden, wenn er auch nur einen Hinweis erhalten hätte, daß einer von uns in Gefahr schwebt«, erwiderte ich. »Was hat Lia denn in ihrem letzten Brief geschrieben, Nefret?«
    »Sie beschuldigte mich, ihr etwas zu verheimlichen«, murmelte Nefret niedergeschlagen. »Sieh mich nicht so skeptisch an, Tante Amelia, ich habe nichts verraten. Du kannst mir glauben, es ist verflucht – Verzeihung! – schwierig, Belanglosigkeiten zu schildern und alles zu vermeiden, was ihren Verdacht erregen könnte!«
    »Da wir gerade vom Amarna House sprachen«, hub ich an.
    »Wir sprachen keineswegs davon«, wandte Emerson ein. Fatima entfernte seine leere Suppentasse, und er sagte freundlich: »Hervorragende Suppe, Fatima.«
    »Wir sprachen soeben davon«, nahm ich meinen Gesprächsfaden wieder auf, entschlossen, mich nicht von ihm ablenken zu lassen. »Ich wollte schon immer fragen und vergesse es ständig – schließlich sind so viele andere Dinge passiert – die Suppe war hervorragend, Fatima. Sag das auch Mahmud.«
    »Ja, Sitt Hakim. Vielen Dank.«
    »Der Einbruch«, meinte Cyrus. »Ich bin verdammt froh, daß Sie dieses Thema erneut aufgreifen, Amelia, denn Sie haben mich neugierig gemacht. Warum ging der Bursche ein solches Risiko ein, um den Skarabäus wieder in seinen Besitz zu bringen? Offenbar barg dieser keinen Hinweis auf seine Identität, ansonsten würden Sie doch nicht im dunkeln tappen.«
    Erwartungsvoll blickten wir anderen zu Ramses. Dieses Interesse gefiel ihm gar nicht. »Ich weiß die Antwort ebenfalls nicht«, sagte er kurz angebunden.
    »Schade, daß wir das Stück nicht fotografiert haben«, sinnierte ich. »Aber selbstverständlich rechneten wir nicht damit, daß er uns so rasch wieder abhanden kommen könnte. Hast du eine Abschrift der Übersetzung mitgenommen, Ramses?«
    »Ich habe sie nicht schriftlich fixiert, Mutter.« Stirnrunzelnd nahm er sein Messer und zerlegte die ihm servierte Portion Brathühnchen. Es war – wie bei ägyptischem Geflügel häufig der Fall – etwas zäh.
    »Ich schätze, Sie haben die Inschrift so fließend lesen können wie einen englischen Text.« Grinsend schüttelte Cyrus den Kopf.
    »Ja, Sir. Allerdings«, erwiderte Ramses und fuhr dann zögernd fort, »ich habe eine Kopie der Hieroglyphen-Inschrift angefertigt. Möchten Sie sie sehen?«
    »Wer, ich?« Cyrus lachte. »Das wäre sinnlos, da ich nur wenige Wörter entziffern kann.«
    »Ich möchte sie sehen«, warf ich ein.

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