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Amelia Peabody 11: Der Fluch des Falken

Titel: Amelia Peabody 11: Der Fluch des Falken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Peters
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ich. »Die Gefahr ist immer noch die gleiche, und ich verlasse mich darauf, daß die Kinder vorsichtig sein werden.«
    »Korrekt«, erwiderte das männliche »Kind« energisch, während das weibliche »Kind« die Lippen verzog und die Augen verdrehte.
    »Hmhm«, brummte Emerson. »In Ordnung. Äh – Nefret, ich habe eine ganze Reihe von Notizen gemacht, die übertragen werden müssen. Das wird dich vermutlich den Großteil des Tages beschäftigen.«
    »Ich hatte vor, Ramses nach Atiyah zu begleiten«, protestierte Nefret. »Kadija erwartet mich.«
    »Das könnt ihr ein anderes Mal machen. Wir werden am frühen Samstagmorgen zurückkehren und unsere Arbeit erneut aufnehmen.« Als er ihr betrübtes Gesicht bemerkte, änderte er seine Taktik. »Ich weiß, daß du mich für übervorsichtig hältst, meine Liebe, tu mir trotzdem den Gefallen und versprich mir, daß du dich morgen nicht allzu weit vom Haus entfernst. Hier kann dir gar nichts passieren.«
9. Kapitel
Mit entblößtem Oberkörper, die Säbel zum Kampf gezückt, standen wir uns gegenüber. Ahmed war ein ungeschlachter Hüne, sein Körper von den Narben unzähliger solcher Auseinandersetzungen bedeckt, seine Reichweite erheblich größer als meine. Meine einzige Hoffnung bestand darin, ihn aufgrund meiner rascheren Reaktion und meiner Verteidigungskünste zu schlagen. Tränenüberströmt rief das Mädchen meinen Namen …
Aus Briefsammlung B
    Liebste Lia,
    ich weiß nicht, ob Dich dieser Brief je erreichen wird – aber ich muß Dir unbedingt etwas erzählen – ich muß jemandem von ihm erzählen –, und außer Horus ist niemand da, und der ist kein guter Zuhörer, schon gar nicht, nachdem wir ihn letzte Nacht ausgesperrt hatten. Der Professor und Tante Amelia sind noch nicht zurückgekehrt, und außerdem habe ich versprochen, auf ihn zu warten, so daß wir es ihnen gemeinsam beichten können.
    Er ist kaum eine Stunde fort, doch es erscheint mir wie eine Ewigkeit. Wie konntest Du diese endlosen Wochen und Monate der Trennung von David nur ertragen? Besonders diese gräßliche Zeit, als Du befürchten mußtest, daß Ihr niemals zusammenkommen würdet?
    Klinge ich sehr verrückt? Ich bin es! Ich habe mich Hals über Kopf unsterblich verliebt! Vielleicht bringt mich dieser Brief wieder auf klare Gedanken. Ich hoffe, Du kannst alles lesen. Mein Hand zittert, und ich habe Herzflattern.
    Das Ganze ist allein Percys Werk. Ist das nicht merkwürdig? Du hättest doch sicherlich nie damit gerechnet, daß ein Mann wie Percy, der mir so zuwider ist, für mein grenzenloses Glück verantwortlich zeichnet!
    Als ich gestern nachmittag allein in unserem Salon saß, schaute Percy vorbei. Tante Amelia und der Professor wollten die Nacht in Kairo verbringen – sie, um »freundschaftliche Sozialkontakte« im Shepheard’s zu pflegen, er, um jemanden am Deutschen Institut zu treffen –, und Ramses war nach Atiyah aufgebrochen, um Selim irgendwelche Anweisungen des Professors zu übermitteln. Percy ließ sich erst gar nicht ankündigen, sondern kam geradewegs nach oben, die aufgebrachte Fatima im Schlepptau. Ein zackiges Klopfen war die einzige Vorwarnung. Als ich ihn in schneidiger Pose auf der Schwelle stehen sah, hinter ihm die arme, ihn zurechtweisende und mich um Entschuldigung bittende Fatima, hätte ich ihm am liebsten das Tintenfaß entgegengeschleudert.
    Warum ich das nicht machte? Weil ich ein Feigling und ein Dummkopf war. Ein Feigling, weil ich Angst vor Ramses’ Reaktion hatte – sofern er erfuhr, daß ich ihn hintergangen hatte –, ein Dummkopf, weil ich glaubte, daß Percy trotz allem ein Gentleman war. Wann immer ich ihm begegnete, gab er mir mit bedeutungsvollen Blicken und verständnisvollem Nicken seine Komplizenschaft zu verstehen – ziemlich unangenehm und nervtötend, aber keineswegs bedrohlich. Ich glaubte nicht, daß Percy tatsächlich mit der Wahrheit herausrücken würde.
    Und daß er – pfui, Teufel (soll heißen, Percy) – mit der eigenen Bloßstellung drohte, um mich zu erpressen, das erschien mir einfach zu absurd!
    Deshalb erklärte ich Fatima, daß sie gehen könne, und bot Percy einen Stuhl an. Mit einer einladenden Geste bot er auch mir einen Sitzplatz an – auf dem Diwan. Er war so gepflegt gekleidet, daß es irgendwie fehl am Platz wirkte – an den einzelnen Kleidungsstücken gab es nichts auszusetzen, aber das Gesamterscheinungsbild schien irgendwie übertrieben.
    Ich blieb stehen. »Ich bin wirklich sehr beschäftigt, Percy. Was

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