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Amelia Peabody 11: Der Fluch des Falken

Titel: Amelia Peabody 11: Der Fluch des Falken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Peters
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erledigen.«
    »Vermutlich ist es Geoff«, erwiderte Nefret sachlich. »Er bot sich an, mir heute abend bei der Entwicklung der Fotos zu helfen. Es betrifft dich nicht, liebster Professor.« »Hmhm«, brummte Emerson.
    Es waren Geoffrey und Jack und Maude. Nefret meinte spöttisch, daß sie Animiergarderobe trüge, denn ihre Bluse hatte einen frivolen weiten Ausschnitt, ihr Rock war so eng, daß sie kaum gehen konnte, und in ihrem Scheitel steckte eine weiße Straußenfeder, die wie eine Signalflagge auf ihrem Kopf thronte. Ihr ständiges unverhofftes Auftauchen wurde langsam lästig; ich konnte Emerson wirklich keinen Vorwurf machen, daß er finster dreinblickte und grollte. Maude erklärte uns, daß sie uns nicht stören wollten (als wenn sie das nicht schon getan hätten), sondern lediglich Geoff ablieferten und Ramses fragen würden, ob er nicht Lust hätte, sie nach Kairo zu einer Tanzveranstaltung im Semiramis-Hotel zu begleiten.
    Und tatsächlich zögerte Ramses eine ganze Weile, bevor er den Kopf schüttelte. »Ein anderes Mal vielleicht. Wie ihr seht, bin ich nicht entsprechend angezogen, und ich möchte euch auch nicht unnötig aufhalten.«
    Natürlich hatte er sich nach der Exkavation umgezogen. Da sein Vater formelle Garderobe zum Abendessen jedoch ablehnt, kann ich Ramses auch nicht dazu zwingen. Sein Sporthemd und die ungebügelte Flanellhose waren mit Sicherheit unangemessen für ein elegantes Hotel.
    »Du hast noch zu arbeiten«, erklärte Emerson in bestimmendem Tonfall.
    »Nur Arbeit und kein Vergnügen macht aus Ramses einen Langweiler.« Jack grinste.
    »Ich wollte, es wäre so«, murmelte ich – diese scheinbar rätselhafte Äußerung brachte mir einen fragenden Blick von Jack und ein schwaches Grinsen meines Sohnes ein.
    Schließlich trollten sich die Reynolds – ohne Ramses. Nefret und Geoffrey verschwanden in der Dunkelkammer – zusammen mit Ramses –, und Emerson und Karl griffen zu ihren Pfeifen und diskutierten über die Mastaben der vierten Dynastie. Warum Emerson ausgerechnet dieses Thema ansprach, war mir schleierhaft; unsere Mastaba war augenscheinlich älter und weitaus weniger interessant als die schönen Grabstätten, die die Deutschen und die Amerikaner in Gizeh entdeckt hatten. Ich beteiligte mich nicht an ihrem Gespräch, da ich an diesem Abend merkwürdig nervös war. Während ich durch den Säulengang schlenderte, der den Innenhof umgab, hörte ich, wie Emerson Karl für den nächsten Tag zu einer Besichtigung unserer Mastaba einlud, als hätte er allen Ernstes etwas Weltbewegendes entdeckt. Selbstverständlich nahm Karl dankend an. Der arme einsame Kerl, vermutlich hätte er sogar einer Einladung zur Hinrichtung zugestimmt, um nicht allein sein zu müssen.
    Als ich an der Dunkelkammertür vorbeiging, stolperte ich über etwas, das sich als Horus entpuppte. Vermutlich hatte er schmollend auf der Schwelle gelegen oder gekauert, weil ihn niemand hereingelassen hatte.
    Als ich am nächsten Morgen zum Frühstück erschien, erklärte mir Nefret, daß Geoffrey gefragt habe, ob er sich unsere Mastaba anschauen dürfe.
    »Das macht schon zwei«, meinte ich. »Emerson hat Karl ebenfalls eingeladen. Werden Mr. und Miss Reynolds auch auftauchen? Ich werde Fatima anweisen, daß sie zusätzlichen Proviant und vielleicht auch eine Flasche Wein einpackt.«
    Emerson blickte von seinem Teller auf. »Gütiger Himmel, Peabody, ich glaube, du bist sarkastisch. Was hast du nur heute morgen?«
    »Ich habe schlecht geschlafen.«
    »Ach?« Emerson griff nach der Marmelade.
    »Ich habe stundenlang wachgelegen. Ich bin ja so froh, daß ich dich nicht gestört habe.«
    Emerson schob das Marmeladenglas beiseite, murmelte irgend etwas und verließ überstürzt das Zimmer. Das war vermutlich das Vernünftigste, was er machen konnte, wenn er mir damit auch ein Ventil für meine (zugegebenermaßen unberechtigte) Verärgerung nahm. Ich blickte zu Ramses. Er sprang auf, murmelte irgend etwas und verließ den Raum so fluchtartig, daß er über Horus stolperte. Sie fauchten sich gegenseitig an, und dann humpelte Horus bemitleidenswert zu Nefret.
    »Ihm ist nichts geschehen«, meinte ich. »Vermutlich legt er sich absichtlich allen in den Weg, damit er hinterher jammern kann.«
    Nefret stützte ihr Kinn auf ihren Händen auf und musterte mich ernst. »Es tut mir leid, daß du nicht gut geschlafen hast. Hattest du wieder eine deiner berühmten Vorahnungen?«
    »Nein«, gestand ich. »Auch keinen Alptraum, wie du

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