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Amelia Peabody 12: Der Donner des Ra

Titel: Amelia Peabody 12: Der Donner des Ra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Peters
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Tatsache, dass ich von diesem Ort weiß, sollte als Beweis genügen. Das ist das Problem mit diesem Beruf«, fügte er leicht gereizt hinzu. »Zu wenig Vertrauen unter den Kollegen. Ihr beide trinkt vermutlich keinen Alkohol. Ich hoffe, ihr habt nichts dagegen, wenn ich mich bediene.«
    Langsame, behutsame Schritte durchquerten den Raum, gefolgt von Gläserklirren. Ramses verharrte bewegungslos. Jetzt waren sie zu dritt – und den Neuankömmling kannte er ebenfalls. Der schottische Akzent fehlte, doch die Stimme war dieselbe. Sein Vater hatte einwandfrei die richtige Spur verfolgt. Hamilton war vielleicht nicht Sethos, aber er stand im Sold des Feindes.
    Ihr Gespräch vermittelte Ramses eine weitere nützliche Information: Es war keine gute Idee, einen Überraschungscoup zu starten, da der Türke mit einem Gewehr hantierte.
    Hamilton hatte sich nicht der Mühe unterzogen, die Tür zu schließen. Ramses hörte das Poltern von Stiefelschritten. Sie blieben schlagartig stehen, und Hamilton bemerkte frostig: »Na endlich. Was hat Sie aufgehalten?«
    »Was zum Teufel machen Sie hier?«, wollte Percy wissen.
    »Ihre neuen Befehle aus Berlin überbringen«, lautete die gefährlich sanfte Antwort. »Sie nehmen doch nicht an, dass das Oberkommando Sie in all seine kleinen Geheimnisse einweiht, oder?«
    »Aber ich dachte, ich wäre –«
    »Der Top-Mann in Kairo? Wie naiv von Ihnen. Bislang haben Sie Ihre Sache gut gemacht; von Überwald ist mit Ihnen zufrieden.«
    Der Name hatte keine Bedeutung für Ramses, doch Percy kannte ihn offensichtlich. »Sie … Sie erstatten ihm Bericht?«
    »Ihm direkt. Trinken Sie einen Brandy mit mir?«
    »Genug jetzt«, warf der Türke plötzlich ein. »Lasst uns das Geschäftliche abschließen.«
    »Das eilt nicht«, meinte Percy gedehnt. »In wenigen Stunden werden die Straßen von Kairo ein einziges Blutbad sein. Gütiger Himmel, ist das stickig hier! Los, einer von euch beiden öffnet die Blenden!«
    Ramses war klar, dass er nur noch Augenblicke vor dem Entdecktwerden stand. Der geöffnete Fensterladen würde ihnen verraten, dass jemand eingedrungen war, und die Nische war der erste Platz, den sie inspizieren würden. Er bewegte sich bereits, als der Türke rief: »Sie sind aufgebrochen worden. Wer – dort draußen muss jemand sein!«
    Er hatte direkt zur Tür stürmen wollen, doch dieser Aufschrei ließ ihn innehalten. Gefangen hinter dem schweren Wandbehang hätte Ramses Davids nachgeahmten Eulenruf nicht hören können, dennoch musste David vor Percy eingetroffen sein; vielleicht war er sogar früh genug auf der Bildfläche erschienen, um die Ankunft der drei anderen zu beobachten. Sicherlich nahm er an, dass Ramses noch im Haus war, möglicherweise als Gefangener, und er würde nicht mehr lange warten, bis er Nachforschungen anstellte, dafür kannte er David …
    Der Türke stand am Fenster, den Gewehrlauf angelegt, den Finger am Abzug. Ramses blieb keine andere Wahl, als sich auf ihn zu stürzen, nicht auf den Türken, sondern auf die Waffe. Er hielt sie gepackt, als der Schuss detonierte. Der Knall war beinahe ohrenbetäubend und der Rückstoß löste seine ungeschickte Umklammerung. Ramses stolperte vorwärts, auf einen schweren Gegenstand zu, der ihn gezielt an der Schläfe traf.

    Als er wieder zu sich kam, lag er am Boden, seine gefesselten Hände auf dem Rücken. Sie hatten ihn durchsucht, ihm Jacke und Messer weggenommen. Die nützlichen Gegenstände in seinen Stiefelabsätzen waren unangetastet, aber er konnte sie nicht einsetzen, solange er beobachtet wurde. In seinem Blickfeld bemerkte er vier Füße; ein Paar gehörte zu dem Türken, sinnierte er. Das andere Fußpaar trug elegante Lederschuhe. Vermutlich weilten Hamilton und Percy ebenfalls unter den Anwesenden, aber er konnte sie nicht sehen, ohne den Kopf zu wenden. Es gab mehrere stichhaltige Gründe, das nicht zu tun, unter anderem die Tatsache, dass er das Gefühl hatte, sein Kopf würde platzen, sobald er ihn bewegte. Jemand redete. Percy.
    »… viel Lärm um nichts. Selbst wenn sie es wissen, werden sie keine Zeit haben, sich heute Abend mit uns abzugeben.«
    »Sie Idiot.« Das war Hamilton, kühl und knapp. »Haben Sie den Mann nicht erkannt, der geflohen ist?«
    »Er wird nicht weit kommen. Er wurde getroffen und konnte sich kaum auf den Beinen halten.«
    Nur mit Mühe gelang es Ramses, langsam und flach zu atmen. Hamilton antwortete aufgebracht.
    »Es war David Todros.«
    »Wer? Unmöglich. Er ist in –«
    »Ist

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