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Amelia Peabody 12: Der Donner des Ra

Titel: Amelia Peabody 12: Der Donner des Ra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Peters
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nichts riskieren, jetzt nicht. Ich hatte meine Pistole und sie ihr Messer, aber Sethos verfügte auf Grund seiner Kraft und seiner Erfahrung über Waffen, die uns beide vernichten konnten. Wir mussten warten, bis er das Zimmer verließ, ihn dann verfolgen und in einem unbeobachteten Augenblick überwältigen, bevor er sein grässliches Versprechen in die Tat umsetzen konnte.
    Sethos versetzte der Kohlenpfanne einen so heftigen Tritt, dass die Asche über den Teppich flog. Er war außer sich vor Wut! Umso schlimmer für uns oder jeden anderen, der ihm in die Quere kam. Er nahm eine der Lampen vom Tisch und stürmte aus dem Zimmer, dass die Tür in ihren Angeln vibrierte.
    Nefret zog sich hoch und glitt so rasch und geschmeidig wie ein Junge über den Fenstersims. Dann streckte sie ihre Hand aus, um mir behilflich zu sein. Durch die geöffnete Tür bemerkte ich etwas, was wie ein schmaler Gang mit einer weiteren Tür aussah. Ich wies Nefret darauf hin, indem ich fragend die Brauen hochzog. Sie kniff die Lippen zusammen und schüttelte den Kopf. »Hier entlang«, flüsterte sie und führte mich durch den Gang zu einer schmalen Holztreppe. Das Licht, das durch die von uns offen gelassene Zimmertür drang, und der Schein der Fackel ermöglichten es uns, rasch und geräuschlos hinunterzusteigen. Am Fuß der Treppe angelangt fanden wir keine Spur von Sethos. Sicherlich hatte er den Raum betreten, durch dessen geöffnete Tür der Fackelschein drang.
    Nefret stürmte voran – ich war ihr dicht auf den Fersen. Sie verharrte nicht auf der Schwelle, sondern stürzte sich auf den von uns verfolgten Mann, schob ihn mit einer solchen Kraft beiseite, dass er sein Messer fallen ließ und zurücktaumelte. Ich glaube nicht, dass sie ihn als Person sah, sondern lediglich als Hindernis zwischen ihr und ihrem Ziel. Sie stellte sich auf die Zehenspitzen, zog ihr eigenes Messer und durchtrennte die Stricke, mit denen Ramses’ Handgelenke an einem der Wandhaken festgebunden waren. Sein nackter Rücken bot einen entsetzlichen Anblick, blutüberströmt und voller Striemen, und er schien bewusstlos zu sein; als seine Hände befreit waren, fiel er vornüber und sank in ihre Arme.
    Ich richtete meine Pistole auf den an der Wand stehenden Mann. »Keine Bewegung! Ich hätte wissen müssen, dass ich Sie hier finden würde!«
    »Und ich hätte damit rechnen müssen, dass Sie hier auftauchen.« Er besaß die Frechheit, mich anzulächeln. »Wir treffen uns jedes Mal unter den ungewöhnlichsten Umständen. Eines Tages vielleicht –«
    »Schweigen Sie!« Unmerklich veränderte ich meine Haltung, so dass ich ihn im Visier behielt, während ich einen raschen Blick auf die Szene dicht hinter mir warf. Ramses lag ausgestreckt über Nefrets Schoß, ihre Arme drückten ihn an ihre Brust und sein Kopf ruhte an ihrer Schulter. Sein Gesicht war angeschwollen und blutverschmiert und seine Lider geschlossen – dennoch bemerkte ich, dass er die Lippen bewegte, seufzte oder stöhnte; da wusste ich, dass er lebte.
    »Versuche ihn aufzurichten, Nefret«, wies ich sie an. »Wir müssen uns beeilen, und ich bezweifle, dass wir ihn tragen können. Du könntest versuchen … Oh.«
    »Ich glaube, er wäre kein Mann, wenn ihn das nicht aufrichtet«, bemerkte Sethos. »Ich versichere Ihnen, Amelia, Ihre Küsse ließen mich von den Toten auferstehen.«
    Nefrets gesenkter Kopf verbarg Ramses’ Gesicht, doch ich sah, dass er einen Arm hob und um ihre Schultern legte. Die sich daran anschließende Unterhaltung war ausgesprochen zusammenhanglos. Das sind die meisten Gespräche dieses Genres. Ich glaube nicht, dass Ramses wusste, wo er war oder warum er dort war, dennoch muss ich ihm attestieren, dass er ohne Umschweife auf den Punkt kam.
    »Ich liebe dich. Ich war ein Idiot. Verzeih mir.«
    »Nein, es war allein meine Schuld! Sag mir, dass du mich liebst.«
    »Hab ich doch. Ich liebe dich. Ich –«
    Sie hob die Stimme. »Und trotzdem bist du ohne ein Wort verschwunden, obwohl du wusstest, dass du vielleicht nie zurückkehren würdest?«
    »So war es nicht … Ich hatte nicht vor … Verflucht, ich habe einen Brief für dich zurückgelassen!«
    »Und was steht darin? Dass du mich geliebt hast und es dir Leid tut, dass du tot bist?«
    »Nun ja, und was ist mit dir? Kommst hierher mit dieser schmutzigen –«
    »Hört sofort auf!«, befahl ich. »Dafür bleibt später noch genug Zeit. Wenigstens hoffe ich das. Nefret, hast du mich verstanden! Ach, zum Teufel! Ramses!«
    »Ja,

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