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Amelia Peabody 15: Der Herr des Sturms

Titel: Amelia Peabody 15: Der Herr des Sturms Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Peters
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schnell und schob Emerson aus dem Zimmer. Zu meiner Verwunderung bat Justin nicht erneut darum, uns begleiten zu dürfen. Er war zurückgewichen und stand mit dem Rücken zur Wand wie ein eingekreistes Tier.
    »Er mag mich nicht«, schloss Emerson aus der Reaktion des Jungen.
    »Umso besser; bis zu deinem Auftauchen wollte er unbedingt mitkommen. Wo ist das Mädchen? Komm, wir warten am Ende des Landestegs, damit sie uns nicht entwischt.«
    »Meinst du, sie will abhauen?«
    »Keine Ahnung, Emerson, ich mag es jedenfalls nicht riskieren. Deshalb bin ich umgehend hergekommen, bevor sie von der Ankunft dieses mysteriösen Fremden im Flugzeug erfährt. Wieso bist du mir gefolgt?«
    »Ich wollte mich vergewissern, ob du auch wirklich hier bist, Peabody.«
    »Du vertraust mir nicht?«
    »Nicht die Spur«, schmunzelte mein Gatte. Interessiert maß er das Deck, die elegante Ausstattung und die Besatzung, die ihn genauso neugierig beobachtete. »Die alte Dame muss steinreich sein. Sie lebt sehr stilvoll. Von der Crew kenne ich keinen Einzigen. Gestandene Mannsbilder, was?«
    »Schätze, sie sind aus Kairo. Vermutlich hat sie die Mannschaft mitsamt Hausboot gemietet.«
    Bei ihrer Rückkehr trug Maryam den blumengeschmückten Hut. Sie hatte die Farbe von ihrem Gesicht gewaschen und ihr Haar gelöst. Sie wirkte sehr jung und verletzlich. Emerson bot ihr gleich seinen Arm und redete ihr gut zu.
    Vor der Amelia verließ er uns; er verabscheut emotionale Szenen und rechnete mit dem Schlimmsten. Ich führte Maryam in den Salon, wo der junge Nasir hektisch mit dem Staubwedel herumfuchtelte. Fatima hatte ihn wohl aus seinem Dorf geholt, damit er auf dem Hausboot wieder seiner früheren Aufgabe als Steward nachkäme. Ich wusste, ich konnte mich auf sie verlassen; Fatimas Ansprüche waren doch um einiges höher als meine.
    »Die Betten sind gemacht, Sitt«, verkündete er stolz und schwenkte das Tuch, worauf der Staub erneut auf die gesäuberten Möbelstücke rieselte. »Und der Tee ist fertig, und die Lebensmittel sind hier, und Mahmud kann kochen, und …«
    »Sehr schön«, lobte ich. »Wo ist der Gentleman?«
    »In seiner Kajüte, Sitt. Dort gibt es heißes Wasser und Handtücher und …«
    Ich wies Maryam an, Platz zu nehmen, und holte Sethos. Ob nun Zufall oder Absicht, jedenfalls hatte er dieselbe Kabine bezogen wie seinerzeit, als er an Malaria erkrankt war. Er stand am Fenster und betrachtete die sich rot und golden kräuselnde Wasseroberfläche.
    »Sie ist hier.« Natürlich war mir klar, dass er unsere Ankunft registriert hatte. »Ich lasse euch beide jetzt allein.«
    »Nein.« Er drehte sich langsam zu mir um. »Bitte bleib.«
    »Komm schon, sei kein Feigling. Du hast doch nicht etwa Angst vor ihr, oder?«
    »Ich habe Angst, dass ich das Falsche sagen könnte.« Nervös zupfte er an seinen Haaren. Anscheinend war es keine Perücke, trotz der seltsam rostbraunen Tönung.
    »Na gut«, räumte ich – freilich aus reiner Höflichkeit – ein. Ich war furchtbar neugierig, was sie sich zu sagen hätten. Womöglich brauchten sie einen Vermittler – oder gar einen Schlichter!
    Nasir hatte den Tee serviert; ich erklärte ihm, wir würden uns selbst bedienen, und schickte ihn hinaus. Nach einer kurzen Pause, in der Maryam mit gesenktem Kopf sitzen blieb und Sethos schweigend dastand, nahm ich mir einen Stuhl und sagte entschieden: »Maryam, gießen Sie uns bitte ein? Milch nur für mich. Ihr Vater nimmt Zitrone, keinen Zucker.«
    »Du hast dich verändert«, flüsterte sie.
    »Zum Nachteil.« Er hatte zu seiner unterkühlten Haltung zurückgefunden, verströmte einen distanzierten Charme. »Das kann man von dir nicht behaupten. Du bist eine schöne Frau geworden.«
    »Wie meine Mutter?«
    Seine Augen wurden schmal, dennoch erwiderte er seelenruhig: »Anders als deine Mutter. Ich werde deine Fragen zu gegebener Zeit beantworten, Maryam, und meine Fehler aus der Vergangenheit wieder gutmachen. Aber können wir jetzt nicht einfach ein bisschen plaudern, um uns besser kennen zu lernen?«
    Er gab sich einsichtig und stärkte damit ihr Selbstvertrauen. Sie lächelte ein wenig blasiert. »Worüber sollen wir reden?«
    »Über dich.« Höflich brachte er mir eine Tasse Tee und setzte sich dann neben sie auf den Diwan. »Mrs. Emerson hat mir von deiner derzeitigen Situation erzählt. So kann es nicht weitergehen.«
    »Hat sie dir auch erzählt, wie sehr der Junge an mir hängt, und dass ich Mrs. Fitzroyce versprochen habe, so lange zu

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