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Amelia Peabody 15: Der Herr des Sturms

Titel: Amelia Peabody 15: Der Herr des Sturms Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Peters
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einfach hereingeschneit bin.« Er hatte es vermieden, Maryam direkt anzusehen. Jetzt ging er zu ihr und reichte ihr die Hand. »Schön, Sie wieder bei uns zu wissen, junge Dame. Ich hoffe doch, Sie kommen am Sonntag zu unserer Soiree.«
    Sein taktvolles Auftreten ließ sie erröten. »Danke, Sir. Ich weiß nicht …« Sie spähte zu ihrem Vater, der launig erwiderte: »Mit dem größten Vergnügen. Bitte richten Sie Mrs. Vandergelt unseren Dank und Grüße aus. Ich freue mich, sie und ihren Sohn wieder zu sehen.«
    »Da fällt mir etwas ein.« Den Hut in der Hand wandte Cyrus sich zu mir. »Katherine hat mich gebeten zu fragen, ob nicht ein paar Leute bei uns im Schloss logieren möchten. Wir haben reichlich Platz, und Sie müssen hier allmählich sehr zusammenrücken.«
    Damit hatte er den Nagel auf den Kopf getroffen. Ich hatte Sennia aus ihrer hübschen kleinen Suite verbannen müssen und sie David und Lia und ihren Kindern gegeben. Jetzt bewohnte sie Davids altes Zimmer, an das sich ein Unterrichtsraum anschloss. Evelyn und Walter hatten die Gästezimmer in dem anderen Haus bezogen. Aufgrund der zusätzlichen Arbeits- und Lagerräume platzten beide Häuser aus den Nähten, und ich hatte Sennia bitten müssen, ihren Unterrichtsraum mit Maryam zu teilen, was Sennia absolut nicht behagte. Ich hätte die Gerüchteküche in Luxor zum Teufel jagen und Maryam zu ihrem Vater auf die Amelia stecken sollen, aber sie brauchte noch etwas Zeit, um sich an ihn zu gewöhnen. Überdies wollte ich sie bei mir haben, wo ich sie im Auge behalten konnte. Das Mädchen war schon einmal tätlich angegriffen worden, und besagter Vorfall bedurfte weiterhin der Aufklärung.
    Ich war versucht, Sennia ins Schloss zu schicken, mit Basima und Gargery, dessen Überwachungsmanie mir allmählich auf die Nerven ging. Allerdings hätte Horus sie begleiten müssen, und dieser Fellcasanova würde sich vermutlich über die Katze der Vandergelts hermachen.
    Gerade als ich Cyrus um Bedenkzeit bitten wollte, meldete Evelyn sich zu Wort. »Das ist sehr nett von Katherine, Cyrus. Walter und ich nehmen das Angebot gern an. Ich werde morgen mit Katherine reden.«
    Evelyn war die Liebenswürdigkeit in Person, wenn sie allerdings jenen entschiedenen Ton anschlug, hielt ich mich zurück. Erst nach Cyrus’ Aufbruch erkundigte ich mich vorsichtig, was zu ihrem Entschluss geführt habe.
    »Hausgäste gehen einem über einen längeren Zeitraum auf die Nerven«, schmunzelte sie. »Ramses und Nefret würden das nie zugeben, aber ich bin sicher, sie müssen sich arg zurücknehmen. Katherine und ich, wir mögen uns, und ich denke, sie fühlt sich ein bisschen vernachlässigt.«
    Ramses beugte sich über den Sofarücken und legte ihr den Arm um die Schultern. »Du brauchst nichts zu beschönigen, Tante Evelyn. In einem Haus mit meinen Kindern zu wohnen, treibt jeden an den Rand der Verzweiflung.«
    Er lachte, und sie lachte auch, als sie zu ihm hochschaute. Er stand zwischen ihr und Maryam, die verstohlen ihre Sitzhaltung änderte.
    »Gute Idee«, bekräftigte ich. »Dann hast du ein bisschen Ruhe vor den kleinen Schätzchen, Evelyn. Die Unterbringung im Schloss ist wahrhaft fürstlich.«
    Mit einiger Verspätung kam mir der Gedanke, was Walter wohl von dem Plan hielt. Die kleinen Schätzchen hatten ihn nicht gestört, denn wenn er arbeitete, war er blind und taub gegenüber jeder Ablenkung. Als seine Frau ihn anstupste, sagte er abwesend: »Aber sicher, mein Schatz, ganz wie du meinst. Ich nehme den Papyrus mit. Er ist ausnehmend interessant.«
    »Tut mir Leid, wenn Sie meinetwegen so viel Umstände haben«, murmelte Maryam.
    »Ganz und gar nicht«, beschwichtigte ich. »So ist es für alle am besten. Sie können morgen in das andere Haus umziehen. Sie sind sicher müde; kommen Sie, ich zeige Ihnen, wo Sie heute Nacht schlafen werden.«
    Der Unterrichtsraum war nicht direkt mit Sennias Zimmer verbunden. Die Türen beider Räume führten auf den Hof hinter dem Haus. Fatima hatte ein Gästebett aufstellen lassen, und es war alles ordentlich und sauber, trotzdem fiel mir auf, wie schäbig der Raum aussah. Die sanft im Abendwind wehenden Baumwollvorhänge waren zerschlissen, der Boden wies untilgbare Tinten- und Farbflecke auf.
    »Es ist leider nicht sehr vornehm«, sagte ich entschuldigend. »Aber es ist ja nur für eine Nacht.«
    Sie murmelte so etwas wie »ich habe nichts Besseres verdient«. Da man das Eisen schmieden muss, solange es heiß ist, beschloss ich, den

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