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Amelia Peabody 17: Die Schlangenkrone

Titel: Amelia Peabody 17: Die Schlangenkrone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Peters
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Schließlich zerrte Emerson mit einem selbstzufriedenen Schnauben eine zerrissene Zeitungsseite aus dem Haufen. »Juli letzten Jahres«, verkündete er.
    »Bestimmt von einem Touristen«, meinte Ramses. »Es handelt sich um eine arabische Zeitung«, versetzte Emerson. » Al Ahram. Wir kehren besser um.« Er faltete das Blatt und schob es behutsam in seine Hemdtasche. Sie machten sich auf den Rückweg. Sobald sie außer Sichtweite des Geröllhaufens waren, blieb Emerson stehen und gestikulierte hektisch zu den anderen. »Geht weiter«, zischte er. »Und plaudert locker miteinander.«
    Er schnellte herum und lief den ganzen Weg zurück, Ramses im Schlepptau.
    Kaum daß sie den Schauplatz des Geschehens erreichten, stoben mehrere Männer in sämtliche Richtungen auseinander. Emerson packte einen, Ramses einen zweiten. Ramses kannte den Burschen: Deib ibn Simsah. In dem nahen Dorf Kurna wohnten etliche der fähigsten Grabräuber Ägyptens. Die ibn Simsahs waren stolz auf ihren zwielichtigen Ruf und wurden nur noch von der Familie Abd er Rassul übertroffen. Nach einem halbherzigen Versuch, sich loszureißen, gab Deib auf und schenkte Ramses ein einschmeichelndes Lächeln. »Wir haben nichts Schlimmes gemacht, Bruder der Dämonen. Du kennst mich und du kennst meinen Bruder Aguil.«
    »Leider nur zu gut«, seufzte Ramses, sein Blick auf den dritten Mann geheftet, der flink wie eine Ziege über die Klippen kletterte. »Und wer ist das?«
    Deib zuckte die Schultern und verdrehte die Augen. Lautstark fluchend stürzte Emerson dem Flüchtigen hinterher. Ramses konnte ihn eben noch packen. »Nein, Vater! Er hat eine –«
    Der peitschende Knall eines Pistolenschusses machte es überflüssig, den Satz zu beenden.
2. Kapitel
    Emersons abrupte Umkehr machte mich für Augenblicke stutzig, doch dann hastete ich mit den anderen hinterher. Der Knall eines Schusses beflügelte meine Schritte. Als wir am Schauplatz des Geschehens eintrafen, vernahm Emerson gerade zwei einschlägig bekannte Kurnawis. Er unterbrach sich in seinen lautstark gebrüllten Anschuldigungen und funkelte mich an. »Zum Donnerwetter, Peabody, ihr solltet doch verflucht noch mal weitergehen!«
    »Unsinn«, antwortete ich. »Wer hat den Schuß abgefeuert? Und auf wen? Und warum?«
    Die Hände in die Hüften gestemmt, fixierte Ramses mit zurückgelegtem Kopf die Spitze des Gebirgsrückens. »Es gab einen dritten Mann. Vater wollte ihn verfolgen, als mir auffiel, daß der Bursche eine Waffe bei sich trug.«
    »Gute Güte«, entfuhr es mir. »Mein geliebter Emerson, bist du verletzt?«
    »Nein, nein. Vermutlich hat er lediglich einen Warnschuß abgegeben, um Zeit zur Flucht zu gewinnen. Die ihm«, setzte Emerson aufgebracht hinzu, »ja auch gelungen ist. Wer war das, Deib? Spuck’s aus!«
    Die beiden Ägypter waren entsetzensbleich geworden. Deib rang die Hände und protestierte stammelnd. Sie hätten den Mann noch nie vorher gesehen. Sie hätten nicht gewußt, daß er eine Pistole hatte. Sie suchten lediglich nach einem Skarabäus, den einer von ihnen beiden am Tag zuvor verloren habe. Der Vater der Flüche wisse doch genau, daß sie solche Dinge an Touristen verkauften, und dieser hier sei ehrlich erworben worden von einem anderen Kurnawi. Sie hatten so gehofft, damit einen kleinen Gewinn zu machen.
    Emerson unterbrach ihn. »Ich glaube euch kein Wort. Ihr habt uns heimlich beobachtet und uns hier graben sehen. Kurz entschlossen habt ihr euer Glück auch versucht.«
    »Und was ist daran so verwerflich?« fragte Deib mit Unschuldsmiene. »Wenn wir ein verschollenes Grab entdeckt hätten, Vater der Flüche, hätten wir dich ganz bestimmt informiert.«
    »Pah!« zischte Emerson. »Beschreibt mir den Mann, den ihr angeblich noch nie gesehen habt.«
    Schwer zu sagen, ob die vage Beschreibung auf Deibs fehlende Beobachtungsgabe, auf berechtigte Vorsicht oder eine ansehnliche Bestechungssumme zurückzuführen war. Der Mann sei europäisch gekleidet gewesen, mittelgroß, nicht dünn, aber auch nicht dick. Er habe einen Hut getragen, Sonnenbrille und Vollbart hätten den Großteil des Gesichts verdeckt. Da er keinen Ton gesagt habe, könnten sie seine Stimme nicht beschreiben.
    Nach einer gehörigen Standpauke ließ Emerson die Brüder schließlich laufen, und wir machten uns schleunigst auf den Rückweg.
    Wir trafen pünktlich im Winter Palace ein. Der Tourismus florierte wie in der Vorkriegszeit, und in der Eingangshalle tummelten sich die Reiseteilnehmer, die, von ihren

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