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American Psycho

American Psycho

Titel: American Psycho Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bret Easton Ellis
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ihm sitzt, aber es steht zu bezweifeln, sehr zu bezweifeln.
    »Kopf, Kopf, Kopf«, murmele ich mit unterdrückter Stimme.
    McDermott schnippt den Vierteldollar.
    »Zahl, Zahl, Zahl«, chantet er, und klatscht dann mit der Hand auf die Münze, als sie auf seiner Serviette landet.
    »Kopf, Kopf, Kopf«, zische ich, ein Stoßgebet.
    Er hebt seine Hand. »Zahl«, sagt er und sieht mich an.
    Ich starre die Münze lange an, ehe ich ihn bitte: »Noch mal.«
    »Bis dann«, sagt er mit einem Blick auf die Mädchen, ehe er aufsteht, sieht dann zu mir, verdreht die Augen und schüttelt kurz einmal den Kopf. »Denk dran«, erinnert er mich. »Ich will noch einen Martini. Absolut. Doppelt. Keine Olive.«
    »Mach schnell«, rufe ich ihm nach und murmele vor mich hin, als ich ihn fröhlich vom Treppenabsatz winken sehen: »Verblödetes Arschloch«.
    Ich drehe mich wieder zur Nische. Hinter uns kreischt unisono ein Tisch Eurotrash-Hardbodies auf, die verdächtige Ähnlichkeit mit brasilianischen Transvestiten haben. Mal sehen … am Samstag abend gehe ich mit Jeff Harding und Leonard Davis zu einem Mets-Spiel. Rambo-Filme leihe ich am Sonntag aus. Am Montag kommt das neue Lifecycle … Ich starre quälend lange, minutenlang, auf die drei Models, ehe ich etwas sage, bemerke, daß jemand eine Platte Papaya-Spalten bestellt hat, und jemand anders eine Platte Spargel, die beide unberührt bleiben. Daisy mustert mich sorgfältig, spitzt dann ihren Mund in meine Richtung, bläst im Ausatmen Rauch an meinen Kopf, und er wabert über mein Haar, verfehlt knapp meine Augen, die ohnehin durch die Oliver-Peoples-Fensterglas-Brille mit Redwood-Fassung geschützt sind, die ich schon den ganzen Abend trage. Eine andere, Libby, die Schnecke mit Jet-Lag, versucht zu ergründen, wie man eine Serviette entfaltet. Mein Frustrationslevel ist erstaunlich niedrig, denn es könnte schlimmer sein. Immerhin könnten das englische Mädchen sein. Wir könnten … Tee trinken.
    »So!« rufe ich, klatsche in die Hände, versuche mich munter zu geben. »Heiß war’s heute. Oder?«
    »Wo ist Greg hin?« fragt Libby, die McDermotts Abwesenheit bemerkt.
    »Tja, Gorbatschow ist unten«, informiere ich sie. »McDermott, Greg, unterzeichnet mit ihm einen Friedensvertrag zwischen den Vereinigten Staaten und Rußland.« Ich halte inne, versuche ihre Reaktion abzuschätzen, ehe ich hinzusetze: »McDermott ist der Mann hinter Glasnost, weißt du.«
    »Na … ach so«, sagt sie mit unglaublich farbloser Stimme und nickt. »Aber mir hat er gesagt, er macht in Mergers und … Aquasektion.«
    Ich linse rüber zu Taylor, der immer noch schläft. Ich schnippe an seinen Hosenträgern, aber er reagiert nicht, rührt sich nicht, dann wende ich mich wieder Libby zu. »Dich kann nichts erschüttern, wie?«
    »Nein«, sagt sie achselzuckend. »Eigentlich nicht.«
    »Gorbatschow ist nicht unten«, sagt Caron plötzlich.
    »Flunkerst du?« fragt Daisy lächelnd.
    Ich denke: O Mann. »Ja. Caron hat recht. Gorbatschow ist nicht unten. Er ist im Tunnel. Entschuldigung. Kellnerin?« Ich schnappe nach einem vorbeikommenden Hardbody, der ein Bill-Blass-Abendkleid im Matrosenstil mit Seidenorganza-Rüschen trägt. »Ich nehme einen J&B mit Eis und ein Fleischermesser oder sonstwas Scharfes aus der Küche. Mädels?«
    Niemand sagt etwas. Die Kellnerin starrt Taylor an. Ich schaue zu ihm rüber, dann zurück zur Hardbody-Kellnerin, dann wieder zu Taylor. »Bringen Sie ihm, hm, Grapefruit-Sorbet, und oh, sagen wir Scotch, okay?«
    Die Kellnerin starrt ihn nur an.
    »Ahem, Schätzchen?« Ich schwenke meine Hand vor ihrem Gesicht. »J&B? Mit Eis?« artikuliere ich über die Jazz-Band, die gerade mitten in ihrer feinen Interpretation von »Take Five« steckt. Endlich nickt sie.
    »Und denen bringen Sie« – ich deute auf die Mädchen – »was immer sie da gerade trinken. Ginger Ale? Wein-Cooler?«
    »Nein«, sagt Libby. »Es ist Champagner.« Sie zeigt drauf, dann zu Caron: »Stimmt’s?«
    »Ich glaub schon.« Caron zuckt die Achseln.
    »Mit Pfirsichlikör«, erinnert Daisy sie.
    »Champagner«, wiederhole ich für die Kellnerin. »Mit, äh, Pfirsichlikör. Haben Sie’s?«
    Kellnerin nickt, schreibt was auf, geht, und ich checke ihren Arsch, während sie abschiebt, sehe mir dann wieder die drei an, studiere jede sehr sorgfältig auf kleinste Anzeichen, ein verräterisches Flackern auf ihrem Gesicht, die eine Geste, die diese Robot-Nummer schmeißt, aber bei Nell’s ist es ziemlich dunkel, und

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