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American Psycho

American Psycho

Titel: American Psycho Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bret Easton Ellis
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gerader Kappe von Ferragamo, die genauso wie meine aussehen; in einer hübsch manikürten Hand hält er eine Ausgabe des Wall Street Journal, ein Bill-Kaisermann-Tweed-Balmacaan-Mantel hängt zwanglos über seinem anderen Arm. Er nickt und setzt sich uns gegenüber an den Tisch. Kurz danach kommt Todd Broderick in einem Sechsknopf-Zweireiher aus reiner Wolle mit Kreidestreifen, einem gestreiften Hemd aus Pinpoint-Oxford und einem Seidenschlips rein, alles von Polo, dazu ein affiges Leinen-Einstecktuch, das ziemlich sicher auch von Polo ist. Als nächstes kommt McDermott, er hat eine Ausgabe des New York Magazine von dieser Woche und die Financial Times von heute morgen dabei, er trägt eine neue Oliver-Peoples-Brille aus Fensterglas mit Redwood-Rahmen, einen schwarz-weißen Hahnentritt-Sakko mit fallendem Revers, ein gestreiftes Baumwoll-Frackhemd mit Haifischkragen und eine Paisley-Seidenkrawatte, alles maßgeschneiderte Entwürfe von John Reyle.
    Ich lächle und sehe mit hochgezogenen Augenbrauen McDermott an, der sich träge neben mich setzt. Er seufzt, schlägt die Zeitung auf und liest schweigend. Da es von ihm weder ein ›Hallo‹ noch ein ›Guten Morgen‹ zu hören gab, gehe ich davon aus, daß er sauer ist, und ich vermute, daß es etwas mit mir zu tun hat. Als ich schließlich spüre, daß Luis gleich etwas sagen wird, drehe ich mich zu McDermott.
    »Also, McDermott, stimmt was nicht?« Ich lächle süffisant. »Lange Schlange am Stairmaster heute morgen?«
    »Wer sagt, daß irgendwas nicht stimmt?« fragt er, schnieft und blättert in der Financial Times.
    »Hör zu«, sage ich zu ihm und beuge mich zu ihm rüber. »Ich habe mich bereits dafür entschuldigt, daß ich dich wegen der Pizza bei Pastels neulich abend angebrüllt habe.«
    »Wer sagt, daß es deswegen ist?« fragt er angespannt.
    »Ich dachte, wir hätten das schon geklärt«, flüstere ich, packe seine Armlehne und lächle zu Thompson rüber. »Es tut mir leid, daß ich die Pizza bei Pastels geschmäht habe. Zufrieden?«
    »Wer sagt, daß es deswegen ist?« fragt er noch mal.
    »Was ist es dann, McDermott?« flüstere ich und spüre eine Bewegung hinter mir. Ich zähle bis drei, wirble dann herum und erwische Luis, der sich zum Lauschen zu mir rüberlehnt. Er weiß, daß er ertappt wurde, und sinkt langsam in seinen Stuhl zurück, schuldbewußt.
    »McDermott, das ist lächerlich«, flüstere ich. »Du kannst nicht weiter auf mich böse sein, bloß weil ich die Pizza bei Pastels … trocken finde.«
    »Brüchig«, sagt er. »Das Wort, das du benutzt hast, war brüchig. «
    »Ich entschuldige mich«, sage ich. »Aber ich habe recht. Sie ist brüchig. Du hast die Kritik in der Times gelesen, stimmt’s?«
    »Hier.« Er langt in seine Tasche und gibt mir einen kopierten Artikel. »Nur um dir zu beweisen, daß du unrecht hast. Lies das. «
    »Was ist das?« frage ich und falte das Blatt auf.
    »Ein Artikel über deinen Helden, Donald Trump.« McDermott grinst.
    »Klarer Fall«, sage ich besorgt. »Ich frage mich, warum ich den nie gesehen habe.«
    »Und …« McDermott überfliegt den Artikel und richtet einen anklagenden Finger auf den Schlußabsatz, den er mit Rot markiert hat. »Wo gibt’s Donald Trumps Meinung nach in Manhattan die beste Pizza?«
    »Laß mich das lesen«, seufze ich und winke ihn weg. »Du könntest dich irren. Was für ein mieses Foto.«
    »Bateman, schau. Ich hab’s eingekreist«, sagt er.
    Ich tue so, als würde ich den Scheißartikel lesen, aber dabei werde ich sehr wütend, muß McDermott den Artikel zurückgeben und frage ihn völlig verärgert: »Was soll’s? Was heißt das schon? Was willst du, McDermott, mir zu verstehen geben?«
    »Wie denkst du jetzt über die Pizza bei Pastels, Bateman?« fragt er selbstgefällig.
    »Tja.« Ich wähle meine Worte sorgfältig. »Ich vermute, ich muß die Pizza da noch mal probieren …« Ich sage das mit zusammengebissenen Zähnen. »Ich möchte bloß noch mal darauf hinweisen, als ich das letzte Mal da war, war die Pizza …«
    »Mürbe?« bietet McDermott an.
    »Ja.« Ich zucke mit den Achseln. »Mürbe.«
    »Ah ja.« McDermott lächelt triumphierend.
    »Paß auf, wenn die Pizza mit Donny klargeht …« Ich hasse es, dies McDermott gegenüber zugeben zu müssen; dann seufze ich und sage fast unhörbar: »… geht sie auch mit mir klar.«
    McDermott gackert schadenfroh, ganz Sieger.
    Ich zähle drei Seidenkrepp-Krawatten, eine Seidensatin-Webkrawatte von Versace, zwei

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