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American Psycho

American Psycho

Titel: American Psycho Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bret Easton Ellis
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ihren Kopf und zwinge sie, das Kondom anzusehen. »Siehst du? Zufrieden, du blöde Kuh? Bist du jetzt zufrieden, du blöde Kuh?«
    Ohne meinen Schwanz anzusehen, schluchzt sie: »Oh, Gott, bringen wir’s einfach hinter uns« und fällt zurück aufs Bett. Rüde stoße ich meinen Schwanz wieder in sie rein und bringe mich zu einem Orgasmus, so schwach, daß er eigentlich gar nicht vorhanden ist, aber mein Stöhnen über diese schwere, wenn auch erwartete Enttäuschung wird von Courtney als Ausdruck der Befriedigung mißverstanden und spornt sie, die schluchzend und schniefend neben mir auf dem Bett liegt, augenblicklich dazu an, eine Hand zwischen ihre Beine zu stecken, aber ich schlaffe schon ab – eigentlich schon während ich komme –, aber wenn ich ihn nicht rausziehe, solange er noch eregiert ist, wird sie ausflippen, also halte ich das Kondom unten fest und schrumpfe buchstäblich aus ihr raus. Nachdem wir vielleicht zwanzig Minuten lang jeder auf einer Seite des Bettes gelegen haben und Courtney über Luis und antike Holzbrettchen und die Käsereibe und die Keksdose aus Sterlingsilber gequengelt hat, die sie bei Harry’s vergessen hat, versucht sie, mir einen zu blasen. »Ich will dich schon noch mal ficken«, erkläre ich ihr, »aber ohne Kondom, denn mit spüre ich überhaupt nichts«, worauf sie ihren Mund von meinem schlappen, verschrumpelten Schwanz nimmt und ruhig sagt: »Wenn du keins benutzt, wirst du erst recht nichts zu spüren bekommen.«

Business Meeting
    Jean, meine in mich verliebte Sekretärin, kommt ohne Voranmeldung in mein Büro und berichtet, daß ich um elf bei einem sehr wichtigen Meeting sein muß. Ich sitze an dem Palazzetti-Schreibtisch mit Glasplatte, starre durch meine Ray-Ban auf den Monitor, kaue Nuprin, bin noch verkatert von einer Koksparty, die gestern abend ganz unschuldig im Shout! mit Chris Hamilton, Andrew Spencer und Chris Stafford angefangen hatte, sich dann in den Princeton Club verlagerte, im Bacardia weiterging und gegen halb vier im Nell’s endete; und obwohl mir heute morgen, als ich in der Badewanne lag und an einer Stoli Bloody Mary nippte, nach höchstens vier Stunden schweißnassem, traumlosem Schlaf, noch eingefallen war, daß dieses Meeting anstand, scheine ich es auf der Taxifahrt downtown vergessen zu haben. Jean trägt eine rote Stretchseidenjacke, einen Häkellook-Rock aus Rayonbändern, rote Lederpumps mit Satinschleife von Susan Bennis Warren Edwards und vergoldete Ohrringe von Robert Lee Morris. Da steht sie vor mir, nimmt meinen Schmerz gar nicht wahr, eine Akte in der Hand.
    Nachdem ich ungefähr eine Minute so getan habe, als bemerkte ich sie nicht, schiebe ich schließlich meine Sonnenbrille etwas runter und räuspere mich. »Ja? Noch etwas? Jean? «
    »Schlecht geschlafen, der Herr?« Sie lächelt, legt die Akte scheu auf meinen Schreibtisch und steht da in Erwartung von … was eigentlich, amüsanten Anekdoten von letzter Nacht?
    »Ja, Dummchen. Der Herr hat heute schlecht geschlafen«, zische ich, schnappe mir die Akte und werfe sie in die oberste Schublade.
    Sie glotzt mich an, versteht nichts und sagt dann, plötzlich niedergeschlagen: »Ted Madison hat angerufen. Und James Baker. Sie wollen Sie um sechs im Fluties treffen.«
    Ich starre sie wütend an, seufze. »Aha, und was sollten Sie sagen?«
    Sie lacht nervös, steht mit aufgerissenen Augen da. »Ich weiß nicht so recht.«
    »Jean.« Ich stehe auf, um sie aus meinem Büro zu führen. »Was … sollten … Sie … sagen?«
    Es dauert eine Zeit, schließlich ahnt sie es, ängstlich. »Sag … einfach … nein?«
    »Just … say … no.« Ich nicke, schiebe sie hinaus und knalle die Tür zu.
    Bevor ich mein Büro für das Meeting verlasse, nehme ich zwei Valium, spüle sie mit Perrier runter, trage dann mit feuchten Wattebäuschen eine Peelingmaske für mein Gesicht auf und danach eine Feuchtigkeitscreme. Ich trage einen Wolltweedanzug und ein gestreiftes Baumwollhemd, beides von Yves Saint Laurent, eine Seidenkrawatte von Armani und neue schwarze Schnürschuhe mit gerader Kappe von Ferragamo. Ich nehme Plax, dann putze ich mir die Zähne, und als ich mir die Nase schneuze, machen schnürsenkeldicke Blut- und Rotzfäden Flecken auf ein Fünfundvierzig-Dollar-Taschentuch, das unglücklicherweise kein Geschenk war. Aber ich trinke mittlerweile fast zwanzig Liter Evian am Tag und gehe regelmäßig ins Sonnenstudio, und eine Nacht koksen hat der Zartheit meiner Haut oder ihrer Farbe nicht

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