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Amnesie - Robotham, M: Amnesie - Lost

Amnesie - Robotham, M: Amnesie - Lost

Titel: Amnesie - Robotham, M: Amnesie - Lost Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Robotham
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beide Hände ab, bevor er mir eine hinhält. »Sergeant Chris Kirkwood.«

    »Ruiz.«
    »Ja, ich weiß, wer Sie sind.«
    »Sehen Sie ein Problem darin, mit mir zu reden?«
    »Nee.« Er schüttelt den Kopf. »Ich hab andere Sorgen. Die Sichtweite unter Wasser liegt unter einem Meter, und die Strömung fließt mit vier Knoten. Jemand hat den Mistkerl an ein Betonfass gekettet. Wir brauchen Schneidewerkzeug.« Er hievt eine weitere Sauerstoffflasche ins Boot.
    »Wie lange ist er schon im Wasser?«
    »Die meisten Leichen tauchen irgendwann auf. Um diese Jahreszeit dauert es ungefähr fünf Tage, aber dieser Bursche sollte eigentlich da unten verrotten. In der Themse bleibt eine Leiche normalerweise ziemlich intakt. Kein Tier der Flussfauna kann die Bänder durchbeißen. Ich schätze, unser Freund liegt seit etwa drei Wochen da unten …«
    Ich taste nach einer Morphiumkapsel, hab aber keine mehr. Ich kann mir die Bilder zu seinem Bericht vorstellen – eine Leiche, die weiß und wächsern unter Wasser treibt, von Ebbe und Flut hin und her gezerrt. Eins der beiden Zodiacs schwankt im Kielwasser eines passierenden Wassertaxis. Ich bemerke Blasen an der Oberfläche, dann taucht ein maskiertes Gesicht aus dem Wasser auf, eine Faust wird gereckt, in den behandschuhten Fingern eine Polizeiwaffe.
    Das Wasser kräuselt sich. Noch etwas taucht auf. Ein zweiter Taucher hält ein Seil in der Hand, das an einer Winde befestigt wird. Plötzlich fasst eine kalte Hand an mein Herz. Die Luft ist zu Wasser kondensiert, und die Strömung zieht mich hinab.
    Sergeant Kirkwood hat mich fallen sehen. Er hat seine Arme unter die meinen geschoben und schleift mich vom Rand des Kais weg. Man findet eine Kiste, auf die ich gesetzt werde. Joe hockt sich neben mich und brüllt, dass jemand ein Glas Wasser holen soll. Ich versuche, mich abzuwenden, doch er hält mein Gesicht fest.
    Mein Blick wird klarer, und ich beobachte das erste der beiden
Zodiacs. Der Taucher hat etwas aus dem Wasser gezogen. Der Außenbordmotor springt an, und das Zodiac steuert auf den Kai zu. Von wartenden Händen wird ein Tau aufgefangen und um einen Poller gebunden, dann wird das Boot ans Ufer gezogen.
    Auf dem Holzboden liegt ein aufgeblähter, verfärbter Leib, an dem Büschel von Schlingpflanzen und Seetang kleben. Er ist kaum noch als Mensch identifizierbar, trotzdem erkenne ich ihn. Ich kenne seinen Namen, sein Gesicht und seine Boxerhände. Und dann erinnere ich mich …

26
    Tief in meinem Kopf gehen auf einmal Fenster und Türen auf. Akten werden von Schreibtischen geweht, Fotokopierer summen, und Telefone klingeln. Ein geschlossenes Büro ist plötzlich zum Leben erwacht, und der Mann, der über seinen Schreibtisch gebeugt war, blickt auf und ruft: Heureka!
    Einzelbilder und Schnappschüsse werden in die richtige Reihenfolge gebracht wie ein Film, der geschnitten wird. Ich sehe Szenen und höre Dialoge. Ein Telefon klingelt. Rachel nimmt ab. Die auf Band aufgenommene Botschaft umfasst nur eine einzige Frage.
    »Ist meine Pizza fertig?«
    Dann ist die Leitung tot. Rachel starrt mich fassungslos an.
    »Keine Sorge – sie rufen noch mal an.«
    Wir sitzen in meiner Küche. Rachel trägt schwarze Jeans und einen grauen Pullover. Sie wirkt wie ein benommener, ungläubiger Flüchtling, der vor höchstens einer Stunde über die Grenze gekommen ist.
    In den nächsten drei Stunden rührt sie sich nicht. Ihre Hände sind wie im Kampf ineinander verkrallt, ein Finger ringt mit dem anderen.
    Alexej ist in der Nähe, wartet und beobachtet alles mit animalischer Wachsamkeit. Manchmal geht er in mein Wohnzimmer und telefoniert über sein Handy, dann kehrt er zurück und betrachtet Rachel mit einer seltsamen Mischung aus Sehnsucht und Ekel. Die Diamanten sind verpackt und bereit. Sie wurden in einem samtgefütterten Aktenkoffer geliefert – neunhundertfünfundsechzig Steine von einem oder mehr Karat, hervorragende Qualität.

    Alexej wird uns folgen – er empfängt die Signale der Sender im Lösegeldpaket und in Rachels Wagen.
    »Niemand weiß, dass man uns folgt«, versichere ich ihr.» Alexej hat versprochen, Abstand zu halten, es sei denn, er bekommt ein Signal. Ich werde bei Ihnen sein. Entspannen Sie sich.«
    »Wie soll ich mich denn entspannen?«
    »Ich weiß, es ist schwer, aber es könnte eine lange Nacht werden. «
    Der Renault Estate vor der Tür ist frisch aus der Werkstatt zurück. Der Beifahrersitz ist ausgebaut und die Türen sind verstärkt worden. Ich kann über

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