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Amnion 2: Verbotenes Wissen

Amnion 2: Verbotenes Wissen

Titel: Amnion 2: Verbotenes Wissen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen R. Donaldson
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›Kapitän Nick Succorso an Amnion-Defensiveinheit Friedliche Hegemonie. An Bord ist Sabotage verübt worden. Ich wiederhole, es ist Sabotage verübt worden. Unser Pulsator-Antrieb kann zur Zeit keinen Schub erzeugen.
    Scannen Sie zur Nachprüfung unsere energetischen Emissionen. Wir sind manövrierunfähig. An der Kosmokapsel, die Ihnen den menschlichen Nachfahren Davies Hyland überstellen sollte, ist gleichfalls Sabotage begangen worden.‹«
    Sein Blick streifte die Anzeigen. »Die Kosmokapsel hat Kurs auf Thanatos Minor genommene Carmel, rechne Lind die voraussichtliche Ankunftszeit aus. ›Falls bei der Sabotage eine adäquate Bremsprogrammierung berücksichtigt worden ist, kann es sein, daß Davies Hyland den Aufschlag überlebt. Die Sabotage ist durch Morn Hyland geschehen.‹« Für einen Moment brach seine Wut sich Bahn. »Der reiß ich den Arsch bis zum Kragen auf!« Dann mäßigte er sich wieder. Er atmete tief durch. »Den letzten Satz nicht aufnehmen«, sagte er zu Lind. »Weiterer Text lautet: ›Sie ist aus dem Gewahrsam ausgebrochen. Dafür kann ich momentan keine Erklärung anführen. Wenn wir den Vorfall aufgeklärt haben, informiere ich Sie. Ihre Ansprüche sind nicht erfüllt worden. Ich bedaure diesen Vorgang. Ich bedaure, daß der Eindruck entstanden ist, ich hätte ein Geschäft unehrlich zu betreiben versucht. Um diesen Eindruck zu zerstreuen, sollen Sie wissen, daß ich alle neuen Ansprüche Ihrerseits zu erfüllen bereit bin, solange sie nicht meine Sicherheit gefährden. Teilen Sie mir mit, was wir tun müssen, um für Morn Hylands Verrat einen Ausgleich herzustellen. Um Ihnen zu beweisen, daß ich ehrliche Absichten habe, werden wir den Pulsator-Antrieb erst wieder mit Ihrer Erlaubnis in Betrieb setzen.‹ Den Text funken. Wenn die Antwort eintrifft, auf Audio schalten.«
    Vector hatte seine Konfusion überwunden. »Ob das gutgeht?« fragte er auf gelassene Weise.
    »Das braucht dich nicht zu kümmern!« geiferte Nick über die Schulter. »Du lebst nicht mehr lang genug, um’s zu erfahren.«
    Aber aus Rücksicht auf die übrige Brückencrew – und um sich selbst zu beruhigen – mußte er sich zu der Frage äußern. »Ich glaube nicht, daß sie uns zusammenschießen wollen, wenn’s sich vermeiden läßt. Dann stünden sie nämlich reichlich mies da. Kassafort kann orten, daß wir keinen Schub haben. Unser Funkverkehr wird aufgefangen, so daß man dort weiß, wir versuchen kooperativ zu sein. Und ich wette, wir haben noch immer etwas, das diese Schleimbeutel sich krallen möchten…« Er grinste grausam. »Und zwar etwas, das ich ihnen ohne weiteres auch umsonst gäbe. Malda, schalte die Zielerfassung« – seine Stimme wurde scharf – »auf Wartefunktion. Ich will, daß sie sehen, wie wir unseren Energiepegel reduzieren. Je friedlicher wir wirken, um so besser.«
    Ohne eine Bestätigung abzuwarten, aktivierte er die Interkom.
    »Mikka, Liete, organisiert ’ne Suche. Schnell und gründlich. Jeder hat mitzumachen. Ich will, daß ihr Morn findet. Sie ist irgendwie aus ihrer Kabine abgehauen. Fragt mich bloß nicht wie. Wenn jemand ihr geholfen hat, dreh ich demjenigen den Hals um. Fangt mit Maschinenraum und Hilfssteuerwarte an. Danach seht euch in den Antriebskammern um, in den Innenbereichen und bei den Aggregaten. Falls sie ’n EA-Anzug an sich gebracht hat, könnte sie sich sogar in den Rumpfsegmenten verstecken. Ihr müßt sie aufspüren, aber laßt nicht zu, daß sie sich das Leben nimmt. Fallt auf nichts rein, womöglich will sie euch dazu verleiten, sie zu töten. Wir brauchen sie aber noch. Tot nützt sie uns nichts mehr.«
    Er deaktivierte die Interkom-Verbindung. »Nun kommt schon, ihr elenden Schleimbeutel«, maulte er den Bildschirm an, auf dem man die Friedliche Hegemonie sehen konnte. »Her mit eurer Antwort. Ich will von euch hören, daß ihr uns am Leben laßt. Daß wir diese Klemme ungeschoren überstehen.«
    Unvermittelt wandte er sich an den Steueranlagen-Hauptoperator. »Wer könnte ihr bloß geholfen haben?« fragte er. Seine Gefaßtheit schwand, er fing an, aggressiv vor sich hinzuschäumen. »Wer würde so was wagen?«
    Weil er nicht stillhalten konnte, drehte er sich Vector zu. »Was hat sie dir geboten?« erkundigte er sich. »War’s irgendwas Perverses, etwa wie ›Schutz vor Strafverfolgung?‹ Oder sexuelle Gefälligkeiten, die deine kühnsten Träume übertrafen?«
    Ohne erkennbare Mühe erwiderte der Bordtechniker Nicks Blick. »Du kannst meine Angaben

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