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Amnion 4: Chaos und Ordnung

Amnion 4: Chaos und Ordnung

Titel: Amnion 4: Chaos und Ordnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen R. Donaldson
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um mich gegen ihn zu stellen. Vielleicht ist das alles, was ich mir je gewünscht habe.« Er richtete den Blick auf Morn. »Solange nicht er das Kommando hat«, erklärte er zum Schluß, »bin ich mit allem einverstanden, was ihr beschließt.«
    Wie zur Antwort schnaubte Mikka, doch ihre Verachtung galt nicht Sib. »Weißt du, es ist komisch«, sinnierte sie. »Die längste Zeit hindurch ist mir nie in den Sinn gekommen, ich könnte etwas anderes als er wollen. Ich habe nie in Frage gestellt, was er machte… Oder mich gefragt, weshalb er’s tat. Ich habe sogar dich« – sie meinte Ciro – »mit in alles hineingezogen, weil ich mir keine Alternative denken konnte. Ich wußte mir gar keine Alternativen auszumalen. Es gibt schlimmere Arten zu leben« – sie blickte Morn direkt an –, »als Illegale zu sein. Aber du hast den Bann gebrochen. Was es auch war, das ich mir dabei eingeredet habe, das mich verblendet in meiner kleinen Welt eingesperrt und am Überlegen gehindert hat, du hast es weggefegt. Du hast besser als ich ausgesehen, tüchtiger, stärker. Und es sah so aus, als könntest du allemal besser als ich bumsen. Sobald du an Bord gekommen warst, bestand überhaupt keine Chance mehr, daß Nick mich je wieder ernst nahm. Und dadurch ist der Bann gebrochen worden. Ich habe angefangen, über Konsequenzen nachzudenken… Nicht in meinem, sondern in Ciros Interesse. Ich hatte nie Bedenken gegen irgendwelche Spielchen mit den Astro-Schnäppern, aber ich habe darüber nachgedacht, welche Folgen es haben kann, wenn man sich dumme Scherze mit den Amnion erlaubt… Vor allem bei derartig hohem Einsatz. Ich glaube, ich sehe die Sache genau wie Sib. Ich wollte nichts, als nie mehr an Bord der Käptens Liebchen zu sein… Und ich will keine Befehle mehr von Nick entgegennehmen. Und eventuell kann ich Ciro eine Gelegenheit verschaffen, sich nach etwas Besserem umzusehen. Bis jetzt habe ich noch keine Zeit gehabt, um mich mit Gedanken über irgend was sonst zu befassen.«
    Verlegen scharrte ihr Bruder mit den Füßen, wenn sie seinen Namen erwähnte; doch nachdem sie verstummt war, nickte er mehrmals, als glaubte er, sie bedürfte seines Rückhalts. »Ich möchte Techniker werden«, sagte er so schnell, daß seine Verlegenheit ihn beim Reden nicht stören konnte. »Vector unterrichtet mich. Kann sein, Angus bringt mir auch was bei.« Für einen Augenblick stockte er. »Techniker murksen keine Leute ab«, versicherte er dann mit der befangenen Würde eines Kindes. »Sie hintergehen nicht die Crew.«
    Nick hob den Kopf, fletschte die Zähne. »Dich könnte ich nicht hintergehen, Lumpi. Du bist ein Nichts und Niemand. So einen kann man gar nicht hintergehen.«
    »Ich vermute, Vector ist der gleichen Ansicht«, meinte Mikka zu Morn, ging kommentarlos über Nicks Häme hinweg. »Also obliegen die Entscheidungen dir und Davies.«
    »Nein, stimmt nicht, ich bin keineswegs dieser Ansicht«, erwiderte Vector unverzüglich. »Aber über meinen Standpunkt möchte ich mich nicht auslassen« – mit ruhigem Lächeln wandte er die Augen in Morns Richtung –, »bevor ich weiß, was ihr, du und Davies, zu sagen habt.«
    Überrascht furchte Mikka die Stirn, unterließ es jedoch, Vector zu kritisieren.
    Davies betrachtete die kahlen Flecken an Morns Hinterkopf, während sie Vector musterte. Als sie den Mund öffnete, war Davies, als wüßte er genau, was sie zu sagen beabsichtigte, ehe es ihr über die Lippen kam.
    »Und wie steht’s mit dir, Davies? Was möchtest du?«
    Ich möchte du sein, antwortete er stumm. Ich will Angus sein. Ich wünsche mir, daß alles ein gutes Ende nimmt.
    Doch nichts davon sprach er laut aus.
    »Ich will dir sagen, was wir meines Erachtens tun sollten«, gab er statt dessen zur Antwort. »Ich bin der Auffassung, wir sollten in dieser verfahrenen Angelegenheit alles weitere der VMKP überlassen. Mikka hat recht; wenn es um soviel geht, müssen wir die Konsequenzen berücksichtigen. Die Amnion wissen jetzt von der Möglichkeit einer Immunisierung gegen ihre Mutagene. Nick hat’s verraten, und von dir haben sie die Bestätigung. Darüber muß die VMKP informiert werden. Dadurch verändert sich ja das gesamte Dilemma der Beziehungen zum Bannkosmos. Außerdem müssen wir die VMKP über alles in Kenntnis setzen, was mich betrifft. Ich meine, man muß dort wissen, warum die Amnion hinter mir her sind. Wenn wir… Wenn die Menschheit in Gefahr schwebt, durch Amnion infiltriert zu werden, die geradeso wie wir

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