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Amnion 4: Chaos und Ordnung

Amnion 4: Chaos und Ordnung

Titel: Amnion 4: Chaos und Ordnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen R. Donaldson
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warum sie diesen Aufwand betrieben haben oder wieso sie dachten, es sei eine gute Idee, dort hinzufliegen. Sicher weiß ich nur, daß sie Station Potential aufgesucht haben und Morn Hyland dort per ›Schnellwachstumsverfahren‹ eines Sohns entbunden wurde, dem sie den Namen Davies gab – wie ich vermute, nach ihrem Vater. Danach entstanden Schwierigkeiten. Anscheinend haben sich die Amnion darauf versteift, daß sie Davies Hyland für ihre Zwecke haben möchten. Sie glauben, in ihm steckt das Geheimnis, das sie dazu befähigt, von Menschen nicht zu unterscheidende Amnion zu züchten.« Hörst du zu, Fasner? Merkst du, was ich dir damit wirklich sage? »Das bedeutet, mit solchen Wesen könnten sie heimlich den Human-Kosmos infiltrieren. Sie wären uns zu bezwingen in der Lage, ohne daß ein einziger Schuß fällt, und wir würden erst erkennen, was geschieht, wenn es zu spät wäre.«
    Ersiehst du, auf was es ankommt?
    Holt Fasners Aura brodelte von Erregung und einer säureartigen Lüsternheit, doch seine Miene gab von seinem Innenleben nichts preis. Nur seine Lider zwinkerten unablässig.
    »Also hat die Käptens Liebchen das Weite gesucht«, grummelte Warden, »und die Amnion haben ihr Kriegsschiffe nachgeschickt. Ihr Ponton-Antrieb muß defekt gewesen sein, denn statt in den Human-Kosmos zu flüchten, hat sie Kassafort angesteuert, den nächstgelegenen Raumhafen mit Werftkapazitäten. Da sehe ich eine ganz entscheidende Frage. Die Käptens Liebchen war eine Interspatium-Barkentine. Was hat sich mit ihrem Ponton-Antrieb ereignet? Und wie ist sie mit Normalraumgeschwindigkeit so schnell hingelangt? Der Flug hätte Jahre dauern müssen. In Josuas Meldung heißt es: ›Die Amnion experimentieren mit Ponton-Antrieben neuen Typs, um mit ihren Kriegsschiffen fast Lichtgeschwindigkeit erreichen zu können. Nick Succorso und seine Rest-Crew sind darüber genauer informiert.‹ Nach meiner Ansicht muß folgendes geschehen sein: Auf dem Weg nach Station Potential erlitt Succorsos Ponton-Antrieb einen Maschinenschaden. Weil er ihn nicht reparieren konnte, dürfte er versucht haben, sich bei den Amnion die erforderlichen Reparaturen zu erkaufen. Ich habe keine Ahnung, was er ihnen anzubieten hatte, aber es muß durchaus etwas von Wert gewesen sein, andernfalls hätte er keine Aussicht gehabt, zusätzlich das Schnellwachstumsverfahren für Morn Hylands Sohn zu erfeilschen. Jedenfalls müssen die Amnion der Auffassung gewesen sein, daß er ihnen für beide Leistungen einen ausreichenden Gegenwert bietet. Oder sie sind darauf eingegangen, weil sich damit für sie die Gelegenheit zu einem Experiment ergab – sie benutzten die Käptens Liebchen, um ihre ›Ponton-Antriebe neuen Typs‹ zu testen. Ich kann mir keine andere Erklärung vorstellen, wie Nick Succorso und seine Besatzung von diesen Experimenten Kenntnis erhalten haben könnten.«
    »Sie vergeuden meine Zeit«, maulte Holt Fasner ungeduldig. Es hatte den Anschein, als würde seine Fähigkeit schwächer, seine Wut und Verärgerung zu meistern. »Ich interessiere mich nicht für Raumschiffe und Waffensysteme. Dergleichen ist Ihre Sache. Wenn Sie nicht wissen, was Sie dagegen unternehmen können, mache ich jemanden ausfindig, der mehr Grips hat.«
    Warden nickte. »Ein fairer Standpunkt. Ich erfülle meine Aufgaben. Aber ich habe noch nicht die ganze Geschichte erzählt. Was genau passiert ist, nachdem die Käptens Liebchen von Station Potential abgeflogen war, weiß ich nicht, wahrscheinlich ist sie jedoch von Amnion-Kriegsschiffen abgefangen worden, bevor sie Kassafort erreichte. Die Amnion wollten unbedingt Davies.« Näher wagte Dios dem Drachen den Köder nicht unter die Nase zu halten. »Um eine Konfrontation zu vermeiden, hat Succorso – so meine Vermutung – Davies Hyland in eine Kosmokapsel gesteckt und nach Kassafort expediert.« Auf der gemeinsamen Grundlage sämtlicher von der Posaune und der Rächer eingegangenen Mitteilungen hatte Wardens Intuition ihm diesen Rückschluß eingeflüstert. »Daraufhin durfte die Käptens Liebchen in Kassaforts Astro-Reede einlaufen. Bestimmt war den Amnion nicht daran gelegen, einen Konflikt mit Kassafort anzuzetteln, also verzichteten sie auf jeden Versuch, ihn sich mit Gewalt zu holen. Statt dessen ermahnten sie Succorso, ihnen Davies Hyland zu verschaffen oder die Folgen seiner Gaunereien zu tragen. Da hat Succorso ihnen anscheinend Morn Hyland überlassen, wahrscheinlich um Zeit herauszuschinden.«
    Egal wie Hashi

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