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Amok: Thriller (German Edition)

Amok: Thriller (German Edition)

Titel: Amok: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Bale
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mit seinem düsteren Schweigen im Nacken saß. Er blickte auf und sah, dass George sich noch einen Sherry einschenkte.
    »Was gibt es Neues von der Tochter der Caplans?«
    »Keine Veränderung.« George räusperte sich. »Ich habe sie Anfang der Woche besucht. Keiths Schwester ist jeden Tag dort. Ich habe angeboten, die Kosten für eine Privatklinik zu übernehmen, aber sie tun dort wirklich alles für sie, was sie können.«
    »Wirst ja richtig großzügig auf deine alten Tage«, murmelte Toby.
    George knurrte nur und wartete, bis Toby fertig gelesen hatte. Dann sagte er: »Es ist diese Julia Trent, die mir Kummer macht.«
    »Ich wüsste nicht, wieso. Die Polizei glaubt ganz offensichtlich, dass sie fantasiert.«
    »Es könnte dennoch unliebsame Aufmerksamkeit erregen, besonders nach diesem Zitat von Craig Walker.«
    »Das hab ich gelesen. Wirst du ihn verklagen?«
    »Sei nicht albern. Philip Walker ist als Held gestorben. Eine Schlammschlacht mit seinem Sohn ist wirklich das Letzte, was ich mir leisten kann.« Er griff nach seinem Sherryglas, schwenkte es und betrachtete es mit plötzlichem Widerwillen. »Er will mit mir reden.«
    »Craig?«
    George nickte. »Ich hoffe, ich kann verhindern, dass es noch mehr negative Publicity gibt.«
    »Willst du, dass ich dabei bin?«
    Ein amüsierter Zug ließ das Gesicht seines Onkels milder erscheinen. »Ich bin durchaus in der Lage, allein mit ihm fertigzuwerden.«
    Toby zuckte mit den Achseln und verkniff sich die Erwiderung, die ihm schon auf der Zunge lag. George verfiel gleich wieder in seine mürrische Laune. »Glaubst du ernsthaft, dass Carl Forester sich so etwas allein ausgedacht haben könnte?«
    »Wer weiß, in welcher psychischen Verfassung er war.« Toby wartete einen Moment, ehe er leise hinzufügte: »Die Polizei denkt offenbar, dass der Verlust seines Arbeitsplatzes ein Faktor war.«
    »Ich hatte keine Wahl, nach der Sache mit Laura. Und das ist zwei Jahre her. Das reicht ja wohl kaum als Auslöser für … das, was er getan hat, oder?«
    »Das werden wir nie erfahren, nicht wahr?« Toby hielt den Bericht hoch. »Ich habe das noch nicht richtig durchgelesen. Kann ich mir eine Kopie machen?«
    George dachte einen Moment darüber nach. »Aber sieh zu, dass du sie sicher aufbewahrst. Und zeig sie keinem Menschen.«
    Toby nickte und schaltete den Kopierer ein. Während das Gerät warmlief, holte er sich noch einen Kaffee.
    »Ich weiß, das war alles sehr stressig für dich«, sagte er. »Warum nimmst du dir nicht ein bisschen frei? Ein paar Monate in der Karibik würden dir sicher verdammt guttun. Du kannst so lange alles mir überlassen.«
    »Ich nehme Urlaub, wenn ich es mir erlauben kann, keinen Tag eher«, fuhr George ihn an. »Wenn ich das Geschäft in guten Händen weiß.«
    Toby spürte, wie ihm die Hitze ins Gesicht stieg. »Hättest du mich meinen Anteil zu Geld machen lassen, dann hätte ich mir nie bei einem Typen wie Vilner welches leihen müssen.«
    »Quatsch«, blaffte George. »Das hättest du doch auch alles verpulvert. Und außerdem kann man keine Aktien auf den Markt werfen, wenn eine Firma in Turbulenzen ist. Damit sendet man völlig falsche Signale aus.«
    Toby sagte nichts. Wenn sein Onkel in dieser Stimmung war, hatte es keinen Sinn, mit ihm zu streiten. Er schob den Bericht in den Kopierer, und ein grelles Licht blitzte auf, als Blatt um Blatt vervielfältigt wurde. Nachdem er eine angemessene Zeitspanne hatte verstreichen lassen, startete er noch einen Versuch.
    »Dann lass mich wenigstens schon mal mit dem Papierkram anfangen. Ich könnte die Pläne für die Zufahrtsstraße abändern lassen.«
    George seufzte tief. »Du wirst dich auch wirklich hinter die Arbeit klemmen? Kein Rückfall in die alten Angewohnheiten?«
    »Versprochen.«
    Georges Miene verriet immer noch Zweifel, aber schließlich nickte er. Toby hatte den Verdacht, dass er es hauptsächlich tat, um ihn endlich loszuwerden – eine Taktik, die Toby in der Vergangenheit schon öfter erfolgreich eingesetzt hatte.
    »Na schön. Aber tu nichts, was uns hinterher noch Ärger machen könnte. Wir reichen nichts ein, solange wir die öffentliche Meinung nicht zuverlässig auf unserer Seite haben.«
    Sie gaben sich die Hand darauf, als wären sie lediglich Geschäftspartner und nicht Onkel und Neffe. George ging mit ihm nach unten, und sie durchquerten die große Eingangshalle. An der Tür sagte Toby noch mit seinem üblichen Mangel an Aufrichtigkeit: »Grüß mir Vanessa.«
    »Mach

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