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Amore macchiato: Roman (German Edition)

Amore macchiato: Roman (German Edition)

Titel: Amore macchiato: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathrin Corda
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zappelnd und meckernd auf dem Boden liegt. Pittalis bekommt einen Hinterlauf zu fassen und drückt das Tier mit der anderen Hand fest runter.
    »I Corrales, cazzo maledetto«, flucht er hasserfüllt und streicht dem Tier mit der Hand hektisch über die Flanke, auf der eine Brandtätowierung zu erkennen ist.
    Ich hocke mich neben ihn. »Was bedeutet das?«, frage ich Pittalis, der wie ein geschlagener Hund kniet und mit beiden Händen weiterhin die zappelnde, verängstigte Ziege festhält.
    Er seufzt tief. »Sehen Sie das Zeichen hier?«, fragt er und deutet auf das Brandmal der Ziege. »Das sind die Initialen des Clans von Gavino Corrales. Unsere Familien leben seit Urzeiten in Feindschaft und streiten um Ländereien an der Küste und über alles, was dazugehört. Zu allem Unglück betreibt ein Sohn von Corrales ein ähnliches Geschäft wie ich und hatte sich ebenfalls um den Auftrag für diese Veranstaltung bemüht. Ich habe den Auftrag bekommen, während er leer ausgegangen ist«, endet er düster.
    »Ich erinnere mich, dass unsere Agentur zwei sardische Messebauer angefragt hat«, sage ich, »aber soweit ich weiß, lagen Sie mit Ihrem Kostenvoranschlag unter dem Preis des zweiten Anbieters.«
    »Ich kannte den Preis von Corrales«, flüstert Pittalis ergeben. »Der Neffe der Cousine meiner Tante hat letzte Saison dort gearbeitet. Er heißt nicht Pittalis mit Nachnamen, verstehen Sie …«
    »Dieser unerkannte Neffe hat also den Preis ausspioniert, und Sie haben ihn einfach unterboten?«, flüstere ich entgeistert.
    Pittalis nickt atemlos, ohne mich anzuschauen.
    »Und nun ist er aus Rache über uns hergefallen?«, hauche ich entsetzt.
    »Sieht ganz danach aus. Die Ziege gehört jedenfalls zu seiner Herde«, wispert Pittalis, und für einen Moment hat es den Anschein, als würde er gleich in Tränen ausbrechen.
    Ich lege ihm eine Hand auf die Schulter und drehe mich zu den Polizisten um. »Wir erstatten also Anzeige gegen die Firma Corrales, bitte nehmen Sie das auf. Und Sie, Signor Pittalis«, ich beuge mich wieder zu ihm und senke die Stimme, »nach allem, was ich über die Sarden inzwischen weiß, können Sie froh sein, dass Gavino Sie nicht erschossen hat. Passen Sie bloß gut auf diesen Neffen auf.«
    Drei Minuten später nehmen Markus, die beiden Polizisten und ich in meinem Messebüro Platz. Auf dem Schreibtisch steht noch eine angebrochene Flasche Mineralwasser, in einem Sideboard habe ich sogar ein paar saubere Gläser.
    »Wo bewahrst du die Unterlagen für die Genehmigungsprozesse auf?«, raunt mir Markus zu, während ich uns allen vier einen Schluck Wasser einschenke.
    »Fahr mal meinen Rechner hoch«, ich deute auf meinen Laptop, der direkt vor ihm steht, »ich habe ein paar Mails von Matzek über die Antragsprozesse bei der Polizei.« Schließlich hat sich Stefan letzte Woche noch mit diesem Schritt befasst, von dem Paula und ich nicht verstanden haben, wozu er gut sein soll. Plötzlich geht mir auf, was die Livornesi ständig mit der Polizei am Hut hatten. La polizia um eine Genehmigung zu bitten, gehört offenbar auch dazu. Vielleicht war die italienische Chaotenagentur doch nicht ganz so unfähig, wie ich dachte. Im Gegenteil: Weil in diesem Land so viele Lösungswege nach Rom führen, braucht es wohl auch viele Leute, die einen hinbringen.
    Ich schließe meinen Spind auf und befördere den allmächtigen Ordner hervor, in dem ich brav alles sammele, was mit dem Projekt im weitesten Sinne zu tun hat.
    »Dies hier sind Kopien der Anträge, die wir in der Kommune von Arzachena eingereicht haben«, sage ich zu den Beamten und schiebe ihnen einen Stapel Zettel über den Tisch.
    »Wie lautet dein Passwort?«, fragt Markus unterdessen.
    »Bitte?«
    »Ich will dein Outlook aufrufen, wo du die Mails abgespeichert hast. Wie lautet dein Passwort?«
    »Gute_Nacht_Bärchen«, raune ich ihm geistesabwesend zu und zeige den Polizisten ein paar Detailunterlagen der Antragsstellung.
    »Gute Nacht was?«, spottet Markus. »Wie kommst du denn auf so was?«
    »Halt mir jetzt bitte keine Vorträge über Sicherheit und Verschlüsselung von Passwörtern«, fahre ich ihn an. »Das ist momentan wirklich nicht mein Thema.«
    Der Polizist mir gegenüber blättert konzentriert durch meine Unterlagen. Dann schüttelt er den Kopf. »Das sieht alles danach aus, als hätten Sie den Prozess nur mit der commune korrekt abgewickelt«, sagt er. »Aber die haben mit uns nichts zu tun. Es fehlt die komplette autorizzazione dell’

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