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Amore siciliano

Amore siciliano

Titel: Amore siciliano Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luzie Bronder
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packte sie mit einer Portion Ricotta zusammen in einen Leinenbeutel, und ich band ihn an meinen Lenker. Wie sollte ich das bloß Malte erklären?
    Ich schwang mich auf Simonas Rad. Paolo schaute mir belustigt dabei zu, wie ich versuchte, das Gleichgewicht zu halten.
    »Voi tedesche siete strane, ihr deutschen Frauen seit schon seltsam«, meinte er, und Enzo, der neben ihm Stellung bezogen hatte, blickte mich mit zur Seite geneigtem Kopf fragend an.
    »Zumindest sind wir anders, als man denkt«, erwiderte ich.
    Wann sehen wir uns wieder?, brannte mir auf den Lippen, aber ich schluckte die Frage herunter. Es würde sich schon eine Gelegenheit bieten. Außerdem: Wenn er mich wiedersehen wollte, konnte er ja auch fragen.
    »Alla prossima. Ich fahr dann jetzt«, sagte ich deshalb und winkte.
    Paolo sagte nichts mehr, er winkte bloß zurück und verschwand wieder in seinem Haus. Nur Enzo begleitete mich noch bis zum Tor.
    Beschwingt radelte ich zurück nach I Moresani. Es ging leicht bergab. Was für ein schöner Tag! Erst die Arbeit draußen und mit den Tieren und dann die leckeren Kostproben und der Einblick in sizilianische Küchentraditionen. Wenn einer heute Italien näher kennengelernt hatte, dann ich!
    Als ich den Hof erreichte, waren alle in der Bar am Tresen versammelt: die zurückgekehrten Reiter Ole, Paula und Simona sowie Malte und Dieter. Michele und Giuseppe waren ohnehin nicht wegzudenken. Ich begrüßte alle und erklärte, ich müsse nur rasch meine Badesachen zum Trocknen aufhängen. Dann eilte ich nach oben, stopfte das Bündel mit meinen Arbeitsklamotten unter das Bett, kramte meinen Bikini hervor und hielt ihn unter laufendes Wasser, wrang ihn aus und hängte ihn zusammen mit meinem Badelaken an den Handtuchhalter. Mein Haar war von der Dusche noch leicht feucht, so gab ich wohl eine einigermaßen glaubwürdige Strandbesucherin ab. Den Limoncello und Ricotta allerdings? Da würde ich einfach behaupten, ihn im Hofladen eines Agriturismo gekauft zu haben.
    Zurück an der Bar, konnte ich nicht anders, als Malte zur Begrüßung ein leichtes Lächeln zu schenken. Ich war einfach nicht der Typ, der gut damit zurechtkam, anderen ewig böse zu sein. Er hingegen schien noch beleidigt zu sein, nahm mich nur kurz in den Arm. Das würde sich also wieder legen, nur nicht unnötig Öl ins Feuer gießen,dachte ich mir. Der Ricotta bleibt vorerst auf dem Zimmer.
    Mittlerweile hatte es immerhin eine Aussprache mit Dieter gegeben, und alle waren sich einig, dass niemand etwas für den Diebstahl konnte. Außerdem war Dieter mit neuem Equipment aus Palermo zurückgekehrt. Die Firma hatte doch mehr auf Lager gehabt als gedacht, und die Kosten hielten sich in Grenzen.
    »Wir müssen jetzt anders vorgehen«, erklärte Dieter mir, als ich mich zwischen ihn und Malte setzte. »Um die verlorene Zeit wieder aufzuholen, muss sich jeder um alles kümmern, nicht nur um seinen Aufgabenbereich. Dazu beschränken wir uns auf die Höfe, die wir bereits gesehen haben, dazu diesen Hof bei Taormina, bei dem du warst, die Ölmühle und die Lebensmittelfabrik. Dafür müssen maximal drei Mann morgen noch einmal Aufnahmen von der Fabrik machen, das übernehmen am besten Jakob, Ole und Malte. Die Mädels überarbeiten mit mir die Interviews. Der Wagen mit der Ausrüstung wird nur noch hier auf I Moresani geparkt und dort, wo ihr die Technik gerade braucht. Vom Drehort wird der Wagen immer sofort wieder hierher zurückgebracht. Wir wollen kein Risiko mehr eingehen. In zwei Wochen müssen wir die Sachen wieder abgeben, für länger reicht das Geld nicht. Wir werden also rund um die Uhr arbeiten.«
    »Bin ich froh, dass wir heute noch den Reitausflug gemacht haben«, seufzte Paula.
    Ich schwieg. Keine freie Minute mehr? Das hieße, dass wir das Käseseminar bei Nonna Margherita knicken konnten. Und ob ich Paolo noch einmal würde besuchenkönnen, stand auch in den Sternen. Da half nur eins: Doppelt so schnell arbeiten, dann blieb vielleicht am Ende doch etwas Zeit.
    Gegen Mitternacht zogen wir uns alle relativ erschöpft auf unsere Zimmer zurück. Morgen sollte es um sieben Uhr losgehen.
    Paula gähnte. »Mann«, sagte sie, »zum Glück hat Malte sich wieder eingekriegt, der hat sich heute Morgen ja unmöglich aufgeführt«.
    »Hm, was meinst du?« Ich war total in Gedanken.
    »Ich meine, wie er dich angegangen ist heute früh, das fanden wir schon heftig. Dass du dir das gefallen lässt.«
    »Lass ich doch gar nicht«, sagte ich. »Ich hab ihm

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