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Amors Glücksfall (German Edition)

Amors Glücksfall (German Edition)

Titel: Amors Glücksfall (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Wasser
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ausgesprochen ist. Genau genommen tut es mir allerdings wirklich leid. Aber was soll ich machen? „Stella!“, schreie ich durchs Treppenhaus. Keine Ahnung, warum genau. Sie reagiert nicht. Erst einmal. An der Haustür unten angekommen, bleibt sie allerdings offenbar stehen. „Stella?“, versuche ich wieder.
    „Du bist ein Arschloch, Lorenzo!“, sagt sie laut und deutlich. Irgendwie hört es sich an, als mein te sie uns beide. Diesen Ton in ihrer Stimme kenne ich. So redet sie eigentlich nur mit mir.
    Ich höre, wie sie die Tür hinter sich zuschmeißt und wortlos verschwindet. Eine Sache die mich aufat men lässt. Wenn auch nur für einen Moment.
     

39  Das Glück ist eine flüchtige Angelegenheit
     
     
    Es dauert noch einen Ta g, bis meine Pechsträhne endet. Das denke ich zumindest. Zuerst. 
     
    „Du bist dabei. Melde dich umgehend, damit wir weitere Details besprechen können!“, schreibt mir Paul, mein Steuerberater und Freund, per SMS. Ich kann nicht fassen, dass das Ganze funktioniert und bin froh, dass ich mir in den letzten Tagen am wenigsten Gedanken darum gemacht habe. Vor Freude sehe ich die Sache mit Stella und Karim und auch die mit den fehlenden zwei Paaren beinahe schon locker. „Das Glück ist wieder zurück“, triumphiere ich. „Auch der Rest wird sich jetzt irgendwie machen lassen“, denke ich zuversichtlich.
    Wenn Frank Tanner mich keine zwei Wochen vor der Entscheidung noch in den Wettbewerb lässt, kann es nur heißen, dass die Konkurrenz eher mäßig ist. Er befürchtet eine Blamage und verlässt sich nun auf meine Wenigkeit. Bewährte Qualität quasi. Immerhin kennen wir uns. Ich habe den Jungunternehmerpreis ja schon einmal gewonnen. Und überhaupt spricht mein Konzept für sich. Schon gar, wenn Paul Fischer es aufbereitet hat. Er ist ein Ass in seinem Geschäft. „Mein Ass im Ärmel“, denke ich und grinse, während ich seine Nachricht noch einmal lese. Ich wähne mich auf dem Siegertreppchen, schreibe Mia, dass ich noch immer nicht fit bin und mache mich auf den Weg in die Stadt. Details besprechen.
     
    „Hi!“ Paul gibt mir die Hand. Er drückt ordentlich zu, so wie es sich gehört. Nur nennt er mich wieder nicht bei meinem Namen. Aber das macht nichts. „Pass auf, deine Anmeldung ist amtlich. Außerdem bist du unter den besten Fünf.“ Er legt die Anmeldeunterlagen und sein Businesskonzept zwischen uns auf den Tisch und grinst selbstzufrieden. Die besten Fünf? Wow! „Seinen Job versteht er“, denke ich, „das muss ich ihm lassen“. Ich mache die Mappe auf und blättere durch die Seiten. Meine Firma, die ganze Vita der letzten drei Jahre, die wirtschaftlichen Unterlagen, Statistiken, Branchenvergleiche. Alle möglichen Dinge, die ich bereits von Bankkreditanträgen kenne. Ich blättere weiter. Meine persönlichen Daten finde ich allerdings nirgends. Paul bemerkt meine Irritation und deutet sie sofort richtig.
    „Das Bewerbungsverfahren ist anonym“, klärt er mich auf. „Bis hierhin weiß niemand, um wen es sich bei den Teilnehmern überhaupt handelt .“
    Ich verstehe nicht und erst jetzt fällt mir auf, dass auf den Unterlagen kein Verweis darauf zu finden ist, dass es sich um meine Firma handelt. Nicht einmal den Namen Munichlive finde ich irgendwo. Ich selbst kenne die Zahlen, also ist für mich klar, was ich da sehe.
    „Du kennst doch das G leichstellungsgesetz?“, fragt Paul. Endlich verstehe ich. So macht es natürlich Sinn, dass Paul ohne mein Zutun so weit kommen konnte. Bis jetzt ging es nur um die Firma. Ich sehe auf und frage mich, warum er mich mustert.
    „Was ist?“
    Er kneift die Augen zusammen.
    „Du hast mir erzählt, dass der Verantwortliche dich kennt .“
    „Frank Tanner, ja .“ „Warum glotzt er so?“, überlege ich.
    „Das heißt, dass er weiß, wie du aussiehst?“ Er lehnt sich in seinem Sessel zurück. Scheiße. Oh Mann, daran habe ich gar nicht gedacht. Natürlich weiß er das! Ich kann unmöglich in diesem Körper zum Wettbewerb antreten!
    „Oh nein“, flüstere ich. Paul schließt seine Augen, so als hoffe er, dass er sie nur zu öffnen braucht, damit ich wieder so aussehe, wie er mich kennt. Auch ich wünsche mir, dass es so ist, atme durch die Nase ein und aus und versuche nicht panisch zu werden. Mittlerweile weiß ich zu gut, wie sich eine Panikattacke anfühlt. Und eines ist sicher: Als Lorenzo kann ich diese Nummer hier nicht stemmen. Das geht nicht. Im schlimmsten Fall kippt er auf der Bühne um oder was weiß

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