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Amors Glücksfall (German Edition)

Amors Glücksfall (German Edition)

Titel: Amors Glücksfall (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Wasser
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mir!
    „Pass auf, Stella: Bevor du denkst, ich will hier etwas anderes als einfach nur wissen, wie der Abend mit Frank Tanner gelaufen ist ...“, setzte ich zum Angriff an. Ich drehe mich nach der Kellnerin um und winke sie zu mir. „Für mich auch so einen“, ich deute auf Stellas Tasse. „Ich gebe ja zu, dass ich mit meinem Kontrollwahn nicht eine Sekunde ruhig sein kann“, sage ich etwas beschwichtigend. „Aber wie würdest du dich an meiner Stelle verhalten?“
    Sie kneift ihre Augen zusammen. Vielleicht gegen das Licht, vielleicht aber auch, weil sie überlegt. Jedenfalls sagt sie trotzdem nichts. Das blonde Mädchen kommt zurück und stellt ein Bier zwischen uns.
    „Meine Nerven liegen schon seit fast drei Wochen blank, verstehst du?“
    S tella nickt. Ich sehe das Bierglas und drehe mich sofort um.
    „Hallo? Also, das hier habe ich nicht bestellt!“, rufe ich der Kellnerin zu. Bevor sie reagieren kann und ich erneut nach Stellas Begleiter sehe, taucht ausgerechnet Jü auf.
    „Das Bier ist für mich!“, grinst er. Erst jetzt bemerke ich, dass die Kellnerin seine Angebetete ist. Ich sehe ihr nach. Jü setzt sich zu uns. „Alles klar bei dir?“ Ich starre zu Stella, die sich offenbar über meine Irritation amüsiert. Sie hat sich wohl gedacht, dass ich hier Frank Tanner vermute.
    „Ich wollte nur wissen ...“, beginne ich. „Ach, vergiss es“ Die Blondine kommt zurück und bringt mir meinen Kaffee. Jü versucht krampfhaft , sie nicht anzusehen.
    „Hat dir die Schönheit hier schon von ihrem neuen Verehrer erzählt?“, fragt er mich und nimmt einen Schluck Bier.
    „Schönheit?“ Ich tue so, als sehe ich mich um. Stella macht eine Grimasse in meine Richtung. „Neuer Verehrer?“, frage ich sie. „Der heißt nicht zufällig Frank Tanner?“ „Das gibt’s nicht, sie hat ihn tatsächlich um den Finger gewickelt! Sicher war das ihr Kleid“, denke ich. „Deswegen hast du dich so angestellt?“ Sie kneift erneut ihre Augen zusammen.
    „Der ist halt nett“, sagt sie. „Charmant und zuvorkommend“, fügt sie hinzu und fixiert mich für einen Moment. „Ganz im Gegensatz zu einem der Anwesenden“, sagen mir ihre Augen. Ach komm, er will nur, dass du ... Ich zwinge mich, nicht weiter darüber nachzudenken. „Nicht alle Männer sind wie du, Mark“, denkt sie bestimmt.
    „Was ist mit dem Wettbewerb?“, frage ich sachlich. Mein Kaffee ist fast alle. Eigentlich könnte ich auch gleich weiterfahren. Stella lächelt. Wieder übernimmt Jü für sie die Antwort.
    „Ich glaube, es sieht richtig gut aus. Oder Stella?“
    Sie schweigt für einen Moment. Liebe und Geschäft zu vermischen, dafür war sie noch nie.
    „Charmant, sagst du?“
    Sie reagiert nicht. Es macht überhaupt keinen Spaß, wo sie so gar nicht auf mich reagiert.
    „Apropos charmant“, schwenke ich um. „Zahlst du das mal für mich?“, frage ich Jü, lege vier Euro auf den Tisch neben meine Tasse und stehe auf.
    „Wo willst du hin?“
    Ich gehe Richtung Toilette, obwohl ich gar nicht muss. Auf dem Weg zurück sammle ich ein paar Blumen aus den kleinen Tischvasen. Als ich wieder an unserem Tisch bin, bemerke ich Stellas Blick, der noch immer alles andere als wohlwollend ist. Die Kellnerin kassiert ab. Jü zahlt sein Getränk gleich mit, obwohl ich nicht annehme, dass er auch schon aufbrechen will. Er ist nur überfordert von der Gegenwart der kleinen Anna.
    „Darf ich?“ Ich komme näher und nehme ihr den Stift aus der Hand. „Danke!“ Sie will schon gehen, als ich sie am Handgelenk festhalte. „Du heißt doch Anna, oder?“
    Sie nickt, ihr Blick gleitet zu Jü, so als ahnt sie, was auf sie zukommt.
    „Dann ist das hier für dich!“ Ich drücke ihr die Blumen in die Hand, die sie offensichtlich sofort als die Blumen ihres Arbeitgebers erkennt. Sie sieht um sich. In unserer Nähe allerdings sind alle Vasen noch voll. „Dass dieser junge Mann hier Jü heißt, weißt du, oder?“ Auf einmal denke ich an die Margeriten aus dem Supermarkt. Anna schmunzelt und hebt die Karte auf, die beim Zustecken der Blumen auf den Boden gefallen ist. Sie sieht zu Jü, der so aussieht, als will er sich am liebsten in der Luft auflösen. Sein Blick flackert wie eine Kerzenflamme im Wind zwischen dem Mädchen und mir hin und her. Der arme Kerl ist völlig verunsichert.
    „Ich kann das nicht annehmen“, sagt Anna, legt die Blumen auf den Tisch und räumt meine Tasse auf. Jüs Glas ist noch immer nicht leer. „Die blöden Margeriten!“,

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