Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
ampir-Phantome

ampir-Phantome

Titel: ampir-Phantome Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
In einer Plauderecke saß ihm Justine Cavallo gegenüber...
    »Na das ist doch mal eine Überraschung«, sagte ich, »willkommen im Club, Justine.«
    Sie grinste nur. Ob unser Erscheinen sie erschreckt hatte, war ihr nicht anzusehen.
    Völlig anders reagierte der Lord. Obwohl nur wir erschienen waren, hatte er sich versteift. Er schien in seinem Sessel eingefroren zu sein und war auch nicht in der Lage, ein Wort zu reden.
    So erhielten wir Zeit, ihn uns genauer anzuschauen. Ja, er war tatsächlich ein typischer Vertreter seiner Gattung. Das braune Tweed Jackett, darunter das grüne Hemd mit der passenden Streifenkrawatte dazu, eine graue Hose mit scharfen Bügelfalten und sehr blank geputzte Schuhe, die nicht eben preiswert aussahen.
    Dichtes Haar wuchs auf seinem Kopf. Man sah nicht, ob es grau oder blond war. Wahrscheinlich mischten sich beide Farben ineinander. Graue Augen, ein schmales Gesicht mit Höckernase, ein Mund mit blassen Lippen.
    Justine sah aus wie immer. Sie hatte sich allerdings einen Mantel besorgt. Doch der stand offen, sodass die übliche Kleidung deutlich zu sehen war.
    »He, ich wusste, dass ihr kommen würdet«, begrüßte sie uns. »War nicht schwierig zu erraten.«
    »Wie schön.«
    Der Lord hatte etwas von seiner Gesichtsblässe verloren, weil er sich wieder gefangen hatte.
    »Wer sind Sie?«, blaffte er uns an.
    Die Antwort gab Justine. »Es sind gut Bekannte von mir. Ich habe mich schon gewundert, dass sie so spät hier erschienen sind.«
    »Davon hast du mir nichts gesagt.«
    »Ich liebe eben Überraschungen.«
    »Und sie gehören wirklich zu dir?«
    Die Cavallo hob lässig die Schultern an. »Es ist am besten, wenn du sie selbst fragst.«
    Sir Lionel war noch leicht verunsichert. »Ja, ja, also bitte.« Er räusperte sich. »Wer sind Sie, was wollen Sie hier?«
    Ich stellte uns vor. Als der Begriff Scotland Yard fiel, zogen sich seine Augenbrauen leicht zusammen. Der Blick bekam einen misstrauischen Touch, aber der Lord hatte sich wieder schnell gefangen.
    Seine Blasiertheit bei der Antwort bestätigte jedes Vorurteil. »Hören Sie, ich habe Sie nicht gerufen und sage Ihnen zugleich, dass ich mit dem Yard nichts zu tun habe. Darüber sollten wir uns schon vorweg einig werden.«
    Suko schloss die Tür, was Curtis nicht gefiel. Wir hörten es an seinem scharfen Atemzug.
    Ich sagte:»Das ist Ihre Meinung, Sir Lionel. Aber Sie gestatten, dass wir eine andere haben.«
    »Was wollen Sie?«
    Suko und ich schauten uns an. Zugleich gingen wir auf die Sitzgruppe zu. Es gab noch zwei freie Stühle. Ihre Sitzfläche bestand aus einem Lederpolster.
    Erst als wir uns niedergelassen hatten und Justine leicht kicherte, kamen wir zur Sache.
    Suko überließ mir wieder das Wort, und ich fiel direkt mit der Tür ins Haus. »Wir sind gekommen, um ein Alibi zu überprüfen.«
    »Ach. Meines?«
    »Sonst wären wir nicht hier.«
    Er ließ vor seiner Antwort die Mundwinkel hängen. »Bei mir gibt es nichts zu überprüfen.«
    »Da wäre ich mir an Ihrer Stelle nicht so sicher. Zum Beispiel interessiert es uns, wo Sie die letzte Nacht verbracht haben.«
    »Warum?«
    »Wir haben unsere Gründe.«
    Der Lord war leicht verunsichert worden. Er warf einen Blick auf Justine, die sich nicht rührte und ihn so im Regen stehen ließ.
    »Bitte, wir warten.«
    Er schüttelte den Kopf. »Ich sehe gar nicht ein, Ihnen hier Rede und Antwort zu stehen.«
    »Das ist schlecht.«
    »Nicht für mich.«
    »Doch, Sir, denn wir könnten auf den Gedanken kommen, dass Sie etwas zu verbergen haben.«
    Er verzog das Gesicht. Es wurde zu einer Grimasse, und uns fielen auch die kleinen Schweißperlen auf seiner Stirn auf. Bevor er etwas sagte, hörten wir ein Zischen. »Ich war zu Hause.«
    »Im Bett?«
    »Ja, im Bett, denn ich bin ein schwer arbeitender Mensch und benötige meine Nachtruhe.«
    »Haben Sie Zeugen?«
    »Nein, verdammt. Ich habe mich hier in diesem Haus aufgehalten, in dem ich eine Wohnung habe. Das war es auch mit meinen Antworten. Sollten Sie weitere Fragen stellen, werde ich Ihnen kein Wort sagen. Es sei denn über meinen Anwalt.«
    »Haben Sie es so nötig?«
    »Nein, aber ich hasse dumme Fragen. Dabei ist es mir egal, wer sie stellt. Zudem gehöre ich zu den Menschen, die dank ihres Standes die besten Beziehungen besitzen. Ich weiß nicht, ob es Ihnen gefällt, wenn die ersten Beschwerden über Sie bei Ihrem Chef eintreffen. Für mich ist das Gespräch beendet.«
    »Ja, das habe ich gehört.« Ich wandte mich an

Weitere Kostenlose Bücher