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ampir-Phantome

ampir-Phantome

Titel: ampir-Phantome Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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geholt. Praktisch von meiner Arbeitsstelle weg entführt.«
    »Was sind Sie von Beruf?«, fragte Sheila.
    »Pferdepflegerin.«
    »Aha. Und wo?«
    »Auf einem Gestüt.«
    »Wem gehört es?«
    »Einem Lord«, eröffnete Lorna. »Sir Lionel Curtis. Ich habe auf dem Gestüt ein Zimmer. Man hat mich aus ihm hervorgeholt. Ich wusste nicht, wie mir geschah. Mehrere Männer drangen in mein Zimmer ein. Sie packten mich, wickelten mich in ein Tuch ein und schafften mich weg. Das war eine klassische Entführung. Richtig zu mir kam ich erst in diesem Verlies und da haben sie sich um mich gekümmert.«
    »Aber Sie haben Ihr Blut nicht getrunken«, sagte Bill.
    »Richtig. Soweit ist es dann nicht gekommen. Es war nur der Versuch, und ich will Ihnen ehrlich sagen, dass ich eine schreckliche Angst vor der Blutgier dieser Menschen hatte. Das kann ich Ihnen gar nicht alles aufzählen. Das ist der reine Wahnsinn. Normale Menschen, die an mein Blut wollten.«
    Bill wiegte den Kopf. »So normal sind sie nicht, aber sie scheinen auch nicht so gefährlich gewesen zu sein.«
    »Wie meinst du das?«, fragte Sheila.
    »Sie sind noch nicht voll da!« Bill trank einen Schluck Kaffee. »Wäre das so gewesen, dann würde Lorna nicht hier vor uns sitzen als normaler Mensch. Dann wäre sie längst eine Blutsaugerin. Da wäre der Keim in ihr zum Ausbruch gekommen.«
    »Da muss ich dir Recht geben.«
    Lorna hatte den beiden Conollys zugehört und sich ihre eigenen Gedanken gemacht, die sie jetzt aussprach. Ihre erstaunten Blicke blieben dabei bestehen. »Wie es aussieht, sind Sie zwei Menschen, die an Vampire glauben. Sie sprechen von ihnen, als wäre es das Normalste von der Welt. Oder meine ich das nur?«
    »Nein, Lorna, da haben Sie schon richtig gedacht.« Sheila lächelte ihr zu. »Es wissen nur die wenigsten Menschen Bescheid, dass es nicht nur die Welt gibt, die wir sehen, sondern auch noch eine andere, sage ich mal. Viele Geschöpfe, die man ausschließlich aus Legenden, Märchen und Schauergeschichten kennt, existieren tatsächlich. Dazu gehören auch die Blutsauger. Das muss man akzeptieren. Im Regelfall hat der normale Mensch damit nichts zu tun, aber das hier ist kein Regelfall, und wir haben uns auf die Ausnahmen spezialisiert.«
    »Ja, das muss ich wohl glauben.« Sie schaute auf den Teller und räusperte sich. »Aber was soll ich tun?«
    »Sie tun gar nichts!«, erklärte Bill. »Das ist eine Sache, um die sich andere Menschen kümmern.«
    »Sie auch?«
    »Wir sind schon dabei.«
    Für diese Antwort warf Sheila ihm einen strafenden Blick zu. Sie war jemand, die sich raushalten wollte, aber sie musste noch eine Frage stellen, die Lorna Brown’s Arbeitgeber betraf.
    »Kennen Sie diesen Sir Lionel Curtis persönlich?«
    »Ja. Ich habe ihn ein paar Mal auf dem Gestüt gesehen.«
    »Und?«
    Sie senkte den Blick und krauste die Stirn. »Ich weiß nicht, was ich dazu sagen soll. Er ist jemand, der sehr auf seinen Stand achtet, das kann ich sagen. Mir kam er arrogant vor. Er hat mit mir zumindest kein Wort gesprochen.«
    Sheila nickte. »Ja, diese Menschen gibt es.«
    »Er kam auch nicht allein, wenn ich das so sagen darf. Er hat stets Freunde mitgebracht. Typen aus dem Adel, denke ich, denn sie haben sich ähnlich verhalten wie der Lord. Sie haben dann wilde Parties gefeiert. Das ging ganze Nächte durch, und manchmal hörte ich auch die Stimmen von Frauen, die sie sich hatten kommen lassen.« Sie winkte ab. »Bei den Leuten ist auch vieles nur Fassade.«
    »Da sagen Sie was.«
    Lorna Brown holte tief Atem. »Ich weiß jetzt nicht, was ich machen soll. Ich habe Angst, wieder zurückzugehen. Das können Sie doch verstehen? Ich bin den Männern zwar einmal entkommen, aber ich glaube nicht daran, dass sie mich in Ruhe lassen werden. Sie werden versuchen, wieder an mich heranzukommen. Eine Flucht lassen sie nicht zu.«
    »Glauben Sie das?«, fragte Sheila.
    »Nein, ich weiß es.«
    »Woher?«
    »Gefühl. Ich habe sie nicht gesehen, ich habe sie nur erlebt, und das war verdammt intensiv. Ich spürte ihre körperliche Anwesenheit wie eine Drohung. Dann die Berührungen. Nicht nur ihrer Gebisse, auch ihre Hände. Sie hatten kein Schamgefühl. Sie redeten davon, Spaß mit mir haben zu wollen...«
    »Hat man Sie denn vergewaltigt?«, fragte Bill.
    Lorna Brown schüttelte den Kopf. »Nein, das hat man nicht. Die andere Sache war ihnen wohl wichtiger.« Es war zu sehen, dass ihr Tränen in die Augen stiegen. Sie wischte sie weg. Dabei flüsterte

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