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An den Gestaden von Chaldewallchan - Der Atem des Drachen (German Edition)

An den Gestaden von Chaldewallchan - Der Atem des Drachen (German Edition)

Titel: An den Gestaden von Chaldewallchan - Der Atem des Drachen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Wiebelt
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Hufe der Pferde die eifrigen Polle n sammler auf-schreckten, die sich dann  empört in die Lüfte erhoben.
    „Träum nicht!“, ermahnte ihn Adler, „hier geht es nicht mit rec h ten Dingen zu!“
    „Man nennt es den Atem der Schlange!“, flüsterte eine Stimme, so flüchtig wie der betörende Atem eines beginnenden Frühlin g stages.
    Beide Männer zogen blitzschnell ihre Waffen, ohne einen An-hal t spunkt über die Herkunft der geheimnisvollen Worte.
    „Wer spricht da?“, schrie Adler und suchte die Umgebung mit seinem gespannten Bogen ab.
    „Warum so angriffslustig? An diesem friedlichen Ort?“ Aus der dichten Blätterkrone eines nahegelegenen Baumes sprang eine kleine Gestalt und näherte sich vorsichtig den Eindringli n gen.
    „Halt! Bleib genau dort stehen!“, befahl Adler und richtete die tödliche Spitze seines Pfeils auf den kleinen Fremden, der wie angewurzelt stehen blieb und neugierig seinen Kopf hin und her bewegte. „Ich bin ohne Waffen, meine Herren!“, empörte sich das zarte Geschöpf und stellte seine spitzen Ohren in die Höhe, „es ist sehr unhöflich, seinen Gastgeber in dieser Weise wil l kommen zu heißen!“
    „Gastgeber?“ Stier musste unvermittelt schmunzeln, hatte aber seinen Kriegshammer griffbereit.
    „Gastgeber?“, wiederholte Adler belustigt und ließ langsam den Bogen sinken, ohne aber den Zwerg aus den Augen zu lassen.
    „Jawohl! Ihr seid hier meine Gäste!“ Das drollige Geschöpf kam vorsichtig näher und verbeugte sich. „Mein Name ist Galina Mo r -genstern, Tochter von Grell und Marga Morgenstern und Hüter des geheimen Pfades. Ihr dürft mich Gal nennen!“
    „Der Kerl mit dem übergroßen Hammer heißt Stier. Mich nennt man Adler. Freut mich, euch kennenzulernen, werte Gal!“ Adler grinste seinen Freund an und machte eine b e schwichtigende Handbewegung.
    „Seltsame Namen! Woher habt  ihr die?“, fragte Gal.
    „Unser Ziehvater hat uns die Namen nach unseren Fähigke i ten gegeben.“
    „Ah! Ich verstehe. Der weitsichtige Adler und der kräftige Stier. Nun gut!“ Gal war eine kleine Waldzwergin, nicht viel größer als ein hal b wüchsiges Mädchen. Sie hatte lange schwarze Haare, die zu einem Pferdeschwanz gebunden waren. Von ihrem wunde r schönen ebenmäßigen Gesicht, mit einer frechen Stupsnase, übersät von lustigen Sommersprossen und ihren großen himme l blauen Augen waren die beiden Wanderer wie verza u bert. Das feingliedrige Fräulein war bedeckt mit einem robusten Lederma n tel und trug ein kunstvoll geschwungenes Horn an einem Lede r riemen um ihre Taille.
    „Wozu dient das?“, fragte Adler und deutete auf das Instr u ment an ihrer Seite.
    „Oh! Das ist zur Sicherheit!“ Sie führte es an ihren Mund und ließ einen langgezogenen Signalton über die Lichtung erklingen, w o raufhin der gesamte angrenzende Wald zum Leben erwachte.
    Bevor die verdutzten Reiter wussten, wie ihnen geschah, wa r en sie von mehreren Dutzend schwerbewaffneten Waldzwergen um-g e ben, die sich aus den Schatten der Bäume gelöst hatten und sie mit langen Speeren in Schach hielten.
    Dem vorwurfsvollen Gesichtsausdruck der Übertölpelten, bege g nete Gal mit einem verschmitzten Lächeln. „Klein, aber nicht wehrlos!“ Sie lachte und alle anderen Hal b wüchsigen fielen in ihr Gelächter mit ein, „entschuldigt meine List, stolze Herren. Folgt mir! Ich werde euch zu meinem Vater führen. Er hat die Antwo r ten, die ihr sucht!“
    Während einige der kleinen Räuber einen hinter allerlei Zwe i gen und Ästen verborgenen Weg freiräumten, lief Gal schnellen Schrittes vor den Pferden her und bedeutete den Neuanköm m lingen, ihr zu folgen. Nachdem sie die Wiese durch die versteckte Passage verlassen und die natürliche Barriere wieder errichtet hat-ten, versank die Lichtung wieder in ihrer verträumten Einsa m keit, als die Schmetterling mit schwereloser Leichtigkeit ihre Beschä f tigung wieder aufna h men.
    „Bleibt dicht hinter mir“, warnte Gal ihre Gäste, „das hier sind die unsteten Landen, wenn ihr den Damm verlasst, seid ihr verl o ren. Dieses Sümpfe verschlingen alles und jeden!“
    Die beiden Reiter hatten sichtlich Probleme, sich dem schne l len Schritt ihrer Führerin anzupassen, die sich selbs t bewusst ihren Weg durch die üppige Vegetation bahnte.
    Breitgefächerte Trauerweiden, mit ihrem tiefhängenden, dic h ten Blätterkleid verwehrten ihnen die Sicht und machten ein zügiges Vorankommen unmöglich. Also entschieden sich die zwei Re i

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