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An den Gestaden von Chaldewallchan - Der Atem des Drachen (German Edition)

An den Gestaden von Chaldewallchan - Der Atem des Drachen (German Edition)

Titel: An den Gestaden von Chaldewallchan - Der Atem des Drachen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Wiebelt
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die den Wanderern bei ihrem Mahl Gesellschaft leisteten und gerade eben noch den Raum mit ihrem Stimmenwirrwarr erfüllt hatten, beendeten ihre angeregten Diskussionen und widmeten ihre ungeteilte Aufmer k sa m keit dem Stammesältesten.

„Nun gut! Ich werde euch erzählen, was mir meine Vorväter berichtet haben, aber alte Prophezeiungen sind immer mit einer gewissen Vorsicht zu genießen, da sie durch viele Münder gega n gen sind und im Laufe der Jahrhunderte vieles ve r fälscht oder weggelassen wurde. Doch die Zeichen sprechen für sich und geben den alten Überlieferungen recht. Elde r wall steht kurz vor dem Untergang und wird das ganze Land mit ins Verderben reißen!“
    Ein Raunen ging durch die Versammelten, denn niemals zuvor hatte Grell sein Wissen mit ihnen geteilt.
    „Viele Generationen haben diese Geschichte an ihre Nachko m men weitergegeben, seit die Armeen Muriels und ihrer Schwe s tern am Lacu Loudin durch den Bund der freien Völker vernic h tend geschlagen wurden. Cassandras und Myriams schwarzes Blut trübte das einst friedliche Gesicht des Mon d sees für alle Zeit. Muriel aber, durch den Verlust ihrer gelie b ten Schwestern dem Wahnsinn nahe, entging knapp dem Tod und flüchtete mit den drei Anführern der Dunkelelfen in den Schutz ihrer Festung. Erschöpft und gezeichnet von dem verlustreichen Kampf, en t schlossen sich die Verbündeten, den uneinnehmbaren Unte r schlupf für alle Zeit zum Gefängnis der Hexe zu machen. G e meinsam mit den Technokraten und den Frygiern erschuf Rafael das legendäre Bannsiegel, um die Hexe auf ewig in der unheilvo l len Burg einzusperren. Wissend, dass Muriels Schergen nichts unversucht lassen wü r den, ihre Herrin zu befreien, machte sich Rafael auf die lange Suche nach dem einzigen Artefakt, dessen dunkle Macht aus grauer Vorzeit stark genug wäre, die magischen Pforten ihres Exils ei n zureißen: Der Atem des Drachen.
    Also begab er sich auf eine Reise in ferne Länder, um den unzer- s törbaren Kristall zu finden und vor ihrem rastlosen Gefolge in Sicherheit zu bringen. Auf seinen Wunsch errichteten die Ve r bündeten, während seiner Abwesenheit, ein monumentales Ba u werk in Chalderwallchan, um das unzer s törbare Artefakt tief in dessen verbotenen Katakomben hi n ter gewaltigen Mauern zu verbergen. Nach vielen darauffo l genden Jahren der Harmonie und des Friedens, in denen sich Raphael aus Liebe zu einer Frau für die Sterblichkeit entschied, sandte er nach auserwählten Ve r tretern jeden Volkes und teilte ihnen am Sterbebett seine Visi o nen der Zukunft mit, bevor er den Weg allen Lebens ging und sie mit der schweren Bürde alleine ließ. Mit seinem Tod neigte sich das goldene Zeitalter dem Ende und viele aus dem Kreis der Wissenden fielen den intriganten Machtkämpfen der neid i schen Druidas zum Opfer oder wurden von den Häschern Muriels ermordet. Nur eine Handvoll von ihnen lernte sich zu verbergen und gab die letzten Worte des Königs flüsternd von Generation zu Generation weiter!“
    Grell blickte nachdenklich in die neugierigen Augen seiner Zuh ö rer und fuhr fort. „Ein Junge namens Natas Nemud, gezeichnet durch die fin s tere Macht Muriels mit dem Symbol des Tieres,  behütet von sieben mutigen Seelen wird das Schicksal der alten Stadt besiegeln und den Atem des Drachen freisetzen. Durc h tränkt sein wird der Boden Chalderwallchans von dem Blut der Unschuldigen und Schwachen, wenn der böse Geist seine Ketten sprengt und seine mannigfaltige Gefolgschaft das Land hei m sucht. Die Welt wird im Chaos versinken und der endlose Kampf von Gut und Böse wird wieder entfacht. Sollten jedoch seine Begleiter versagen und der Knabe sterben, wird jede Hoffnung enden. Geht nach Elderwall, dort wird sich euer Schicksal erfü l len!“ Betretenes Schweigen folgte den Ausführungen des Älte s ten. „Gal wird euch auf eurem weiteren Weg beleiten und euch zu Snaatis Insel führen. Alles andere liegt dann in euren Hä n den!“
    Stier hatte den Erzählungen derart konzentriert zugehört, dass er tatsächlich vergessen hatte zu kauen, sich mit erstickendem Hu s ten verschluckte und Adler ihm mit einem beherzten Schlag auf den Rücken Hilfe leisten musste.
    „Was hat es mit dieser Snaati auf sich?“, flüsterte er mit kehl i ger Stimme.
    „Eine alte, weise Schlange aus grauer Vorzeit. Launisch und
    überaus arglistig. Sie wurde von Rafael bezwungen und b e wacht seit dieser langen Zeit den geheimen Zugang nach Elderwall.“
    „Na ja! Ich denke

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