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An hoechster Stelle

An hoechster Stelle

Titel: An hoechster Stelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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etwas angespannt, aber Sorgen machte er sich keine, denn er wusste, dass er sich auf Dillon verlassen konnte. Es wurde halb sieben. Er bestellte noch einen kleinen Whiskey. In diesem Moment erschien ein Hausdiener mit einem Schild, auf dem ›McGuire‹ stand.
      »Das bin ich«, meldete sich Blake.
      Es regnete stark, als er die Hoteltreppe hinunterging. Am Straßenrand wartete ein rotes Taxi. Er stieg ein und bemerkte zu seinem Erstaunen, dass der Fahrer eine grauhaarige Frau
    war.
      »Einen guten Abend, Sir«, grüßte sie mit dem typischen Belfaster Akzent. »Lehnen Sie sich einfach zurück, ich weiß schon, wohin es geht.«
      Dillon und Hannah, die den Landrover in der Nähe geparkt hatten, folgten dem Wagen.
      Die Frau fuhr hinunter zu den Docks, in eine ziemlich einsame Gegend mit verfallenden Lagerhäusern, und hielt neben einem alten Ford Transit.
      »Da wären wir, Sir.« Nachdem Blake ausgestiegen war, fuhr sie sofort weiter.
      Die Hintertür des Transits öffnete sich, und zwei bewaffnete Männer sprangen heraus. Einer trug eine Bomberjacke, der andere hatte einen Vollbart und war mit einem australischen Schäfermantel bekleidet, der ihm bis zu den Knöcheln reichte.
      »Mr. McGuire?«, fragte der Bärtige. »Ich bin Daley, und das ist Bell – Daley und Bell; klingt zwar wie eine Kabarettnummer, aber Spaße machen wir nicht. Eine falsche Bewegung, wie es immer im Fernsehen heißt, und Sie sind tot. Umdrehen und Hände aufs Dach.«
      Blake legte seine Hände auf den Transit und wurde gründlich durchsucht. »Hinten einsteigen«, befahl Daley.
      Er setzte sich ihm gegenüber auf eine Bank, Bell verschloss die Tür und klemmte sich hinter das Steuer.
      »Was soll das?«, fragte Blake. »Ich bin gutgläubig hierher gekommen, um Mr. Barry zu treffen und…«
      »Und er kann’s kaum erwarten, Sie zu sehen«, sagte Daley, »aber es dauert noch ein Weilchen. Rauchen Sie inzwischen eine Zigarette und genießen Sie die Fahrt.«
      Dillon war in eine Seitenstraße eingebogen, nachdem das Taxi angehalten hatte, war ausgestiegen und näher herangeschlichen. Rasch lief er zurück zum Landrover und setzte sich hinter das Steuer.
    »Sie haben ihn in einen weißen Ford Transit verladen.«
      Während er dem Lieferwagen durch den Abendverkehr folgte, wurde es allmählich dunkler, und der Regen nahm immer mehr zu. Bald stellten sie fest, dass sie die Stadt verließen.
      »Also ist es nicht Belfast«, meinte Hannah.
      »Scheint so.«
      »Verdammt!«, schimpfte sie, als Dillon an einer Ampel halten musste. Infolge von Straßenarbeiten war der Verkehr auf eine Spur reduziert worden.
      »Sie haben doch Ihren Zauberkasten, Mädchen. Wird schon alles klappen.«
      Hannah hatte den Aktenkoffer auf den Knien, öffnete den Deckel und machte sich an die Arbeit. Die Karte auf dem leuchtenden Display war in der Dunkelheit deutlich zu sehen und sie konnten dem Transit mühelos weiter folgen.
      »Wo zur Hölle fahren wir bloß hin?«, fragte Hannah.
      »Weiß der Himmel«, erwiderte Dillon. »Aber ich habe da so eine Ahnung.«
      »Ach ja?«
      »Wir fahren nordwärts, und die Küste von Antrim ist ganz in der Nähe. Wie wäre es mit Spanish Head?«
      »Aber das ist verrückt. Sie haben doch gesagt, dass es dem National Trust gehört.«
      »Ja, bloß sind diese Gebäude seit Ostern für das Publikum geöffnet.«
      »Das kann nicht Ihr Ernst sein.«
      »Schauen Sie weiter brav auf diesen Bildschirm, dann werden wir ja sehen.«

    Durchs Fenster sah Blake, dass sie eine Küstenstraße entlangfuhren. Vorübergehend hatte der Regen aufgehört, und zwischen den dunklen Wolken tauchte ein trüber Halbmond auf. Schließlich bogen sie auf eine Nebenstraße ein und hielten vor einem Tor. Daneben war ein Schild angebracht mit der
    Aufschrift: ›Spanish Head – National Trust.‹
      Auf der anderen Seite des Tors stand ein kleines Häuschen, in dem Licht brannte. Bell hupte, und ein alter Mann spähte heraus. »Los, Harker, lass uns schon rein!«, rief Bell.
      Das Tor funktionierte offensichtlich elektronisch. Der alte Mann öffnete ein Kästchen neben der Tür, drückte einen Knopf, und das Tor glitt zurück. Über steilen Klippen erhob sich das Schloss, das mit seinen Türmen und Zinnen einen wirklich beeindruckenden Anblick bot. Erst im Näherkommen erkannte Blake, dass es eigentlich nur ein großes Landhaus war, erbaut im gotischen Stil des 19. Jahrhunderts. Der

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