An hoechster Stelle
Tasche seiner Bomberjacke. »Dillon ist mein Name.«
»O Gott!«
»Ja, es läuft heute nicht so besonders gut für Sie, was? Ich vermute, Sie haben irgendwo hier in der Nähe einen amerikanischen Freund von mir versteckt.«
Dillon drückte die Walther fester gegen Beils Kopf, der erschrocken aufschrie. »Er ist in der Badewanne, gleich da drüben, ein Stück den Weg runter.«
»Und warum ist er dort?«
»Barry wusste, dass er nicht der war, für den er sich ausgab. Wir haben ihn erwartet.«
»Ehrlich? Na, dann zeigen Sie uns mal diese Wanne.«
Bell hob die Lampe auf und ging voraus zu einer Stelle, wo weiße Gischt aus dem Felsboden schoss.
»Passen Sie auf ihn auf«, sagte Dillon zu Hannah und trat an den Rand. Ein paar Stufen führten nach unten. »Bist du noch
da drin, Blake? Hier ist Dillon.«
Blake, der auf der schmalen Plattform stand und sich an einen rostigen Eisenbolzen klammerte, war so durchfroren wie noch nie im Leben. »Was hat dich denn so lange aufgehalten?«
»Komm hoch!«, rief Dillon.
Ein paar Minuten später tauchte Blake aus dem Loch auf. »Herrgott, Dillon, das war grauenvoll. Ich kam mir vor wie damals in Vietnam, als ich mal sechs Stunden in einem Sumpf gehockt habe.«
»Was ist passiert?«
»Barry wusste alles. Er kannte meinen Namen, sogar den Keller, und hat sich mit seinen ausgezeichneten Informationen gebrüstet. Von mir wollte er allerdings sämtliche Einzelheiten über dich und Ferguson wissen.«
»Dann gehen wir rauf ins Schloss und tun ihm den Gefallen.«
»Mit Vergnügen. Nur eine Sekunde noch. Das ist für dich, du Dreckskerl«, sagte er zu Bell und versetzte ihm einen so kräftigen Schlag, dass er mit einem Aufschrei rückwärts in das Felsloch stürzte. Kurz darauf brandete erneut tosende Gischt auf.
»Können wir jetzt?«
»Nur zu.«
Blake ging voraus in den Hof und blieb an der massiven Eingangstür stehen. »Zurück zum Tor, Opa«, sagte Dillon zu Harker, »und halten Sie den Mund. Wenn Sie hübsch brav sind, erschieße ich Sie auch nicht. Ist das ein Angebot?«
Der alte Mann schlurfte hastig davon.
»Hat einer von euch noch eine überzählige Pistole für mich?«, fragte Blake.
Dillon zog die Webley hervor. »Eigentlich gehört so ein Ding ins Museum, aber sie wird’s wohl tun.«
»Dann los.« Blake öffnete die Tür.
Daley legte in der Bibliothek einen neuen Holzklotz aufs Feuer, während Barry an der Balkontür stand und hinaus in den Regen schaute. »Eine üble Nacht, Bobby. Wie es Mr. Johnson wohl geht?«
»Besser als Sie meinen«, sagte Blake, der als Erster eintrat.
Einen Moment standen alle wie erstarrt, bis Barry den Kopf zurückwarf und lachte. »Guter Gott, du bist das, Sean.«
»Höchstpersönlich, Jack, und ich bin nur gekommen, um dich zu holen. Charles Ferguson will mit dir reden, und nach allem, was ich von meinem Freund hier gehört habe, wird er jetzt noch mehr darauf brennen. Eine interne Informationsquelle? Das kann nur im Weißen Haus sein. Du bist wirklich ein ganz böser Junge.«
»War ich schon immer, Sean, das weißt du ja. Ich vermute, Bell hat das Zeitliche gesegnet?«
»Allerdings.«
»Ja, ja, so geht es uns allen mal. Schenk Mr. Johnson einen Brandy ein, Bobby, einen großen. Ich kann mir denken, dass er einen braucht.« Er hob sein Glas und trank Blake zu. »Ein alter Vietnamveteran grüßt seinen Kameraden.«
»Kein Bedarf. Ich habe zwar getötet, aber deshalb stehe ich noch lange nicht auf einer Stufe mit Ihnen.« Blake nahm den Brandy und betrachtete die Gemälde an den Wänden. »Ist das dort etwa eine Konföderierten-Uniform?«
»Ja«, nickte Barry. »Dieser beleibte Gentleman war Francis der Erste. Hat sein Geld im achtzehnten Jahrhundert auf Barbados mit Zucker und Sklaven gemacht, ist dann zurückgekommen und hat sich einen Titel gekauft. Seine Nachkommen wurden alle Francis genannt. Daher kommt der Name Frank.«
»Und Sie?«
»Jack ist die Abwandlung von John. Mein Namensgeber war der, der für die Konföderierten kämpfte und dabei fiel. In einem Brief nach Hause schrieb er, er habe sich für diese Seite entschieden, weil die Farbe der grauen Uniform zu seinen Augen passe.«
»Wenn er Ihnen ähnlich war, glaube ich das sofort«, entgegnete Blake. »Aber zur Sache. Sie wussten, dass ich anstelle von McGuire kommen würde.«
»Was ist mit ihm passiert?«
»Wie
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