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An hoechster Stelle

An hoechster Stelle

Titel: An hoechster Stelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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besser.«
      Hannah nickte. »Mein Wort darauf, Brigadier.«
      »Gut, dann fangen Sie an«, sagte Ferguson.
      »Wir sind beruflich nie miteinander ausgekommen, Ferguson. Ihre Organisation ist mir viel zu unabhängig.« Er schüttelte den Kopf. »Die Privatarmee des Premierministers! Hat mir nie gefallen, vor allem, weil Sie dauernd tun, was Ihnen gerade passt.«
      »Sie etwa nicht, Sir?«, fragte Hannah ruhig.
      Carter nippte an seinem Scotch. »Es gibt Dinge, die wir Ihnen nie erzählt haben, Ferguson, weil wir Ihnen nicht vertrauen konnten, genauso wie es Dinge gibt, die Sie uns nie erzählt haben.«
      Ferguson nickte Hannah zu, die an seiner Stelle antwortete.
      »Sie kennen die Fakten, Sir. Ich bin Polizeibeamtin, meine Aufgabe ist es, Verbrechen aufzuklären, und hier haben wir es mit einem Einzeltäter zu tun, auf dessen Konto sämtliche Opfer gehen, wofür es zweifellos einen Grund gibt. Irgendetwas sehr Schlimmes muss passiert sein, und ich glaube, Sie wissen nicht nur, was es war, sondern haben zudem die entsprechenden Angaben im Computer löschen lassen und die Akten beseitigt.«
      »Das ist eine unverschämte…«
      »Hinter allem muss Barry stecken«, unterbrach Ferguson. »Nun erzählen Sie es uns schon.«
      Carter holte tief Atem. »Na gut. Als der Friedensprozess begann, wurden wir angewiesen, nett zu unseren amerikanischen Brüdern zu sein und sämtliche nützliche Informationen über die Vorgänge in Irland an sie weiterzugeben.«
      »Ich weiß«, nickte Ferguson.
      »Allmählich wurde uns jedoch klar, dass das Zeug, das wir ans Weiße Haus übermittelten, stets in den Händen der IRA landete. Der Höhepunkt war eine wirklich Grauen erregende Sache, für die Jack Barry und seine Bande verantwortlich waren, wie wir später herausfanden. Eine komplette Undercovergruppe, zu der einige unserer besten Offiziere gehörten, wurde ausgelöscht.«
      »Um wen handelte es sich dabei?«
      »Es war ein Team von fünf Leuten, drei Männer und eine Frau, angeführt von einem Major Peter Lang, einem ehemali
    gen Angehörigen der Scots Guard und des SAS.«
      »Ja, ich erinnere mich an Peter Langs Tod«, sagte Ferguson. »Sein Eltern waren gute Freunde von mir. Er wurde durch eine Autobombe von solcher Sprengkraft getötet, dass nicht einmal seine Leiche geborgen werden konnte.«
      »Stimmt nicht. Wir haben später durch einen Informanten herausgefunden, dass Peter Lang gefoltert, ermordet und dann an einer Autobahnbaustelle in einen Betonmischer geworfen wurde.«
      »Mein Gott!«, flüsterte Hannah.
      »Dieser Informant war es auch, der uns von den Söhnen Erins, von Jack Barry und diesem Verbindungsmann erzählte.«
      »Und was haben Sie getan?«
      »Der Friedensprozess befand sich in einem heiklen Stadium, wir wollten ihn nicht aus dem Gleichgewicht bringen.«
      »Sie haben es also nicht dem Premierminister berichtet?«
      »Wenn wir das getan hätten, hätten nicht nur Sie davon erfahren, sondern auch Ferguson, Blake Johnson, der Keller, der Präsident und Gott weiß wer sonst noch alles. Wir entschieden, dass es einen besseren Weg gab.«
      »Lassen Sie mich spekulieren, Sir«, sagte Hannah. »Sie begannen, Fehlinformationen weiterzugeben, vermischt mit dem üblichen, nicht besonders wichtigen Zeug, was man in jeder besseren Zeitung lesen kann.«
      »So etwas in der Art«, erwiderte Carter verdrossen.
      »Nun, da haben wir’s.« Ferguson stand auf. »Danke für Ihre Hilfe.«
      »Ich habe kein Wort gesagt.« Carter zog seinen Regenmantel über und griff nach dem Schirm. »Das war’s dann?«
      »Ich glaube schon.«
      »Was meinen Sie, Sir?«, fragte Hannah, nachdem er gegangen war.
      »Ich will Ihnen eine Frage stellen, Chief Inspector. Ange nommen, Sie hätten einen geliebten Sohn in Ulster verloren durch eine Autobombe, die ihn derart zerfetzte, dass nicht einmal seine Leiche gefunden werden konnte; außerdem hätte der Schock Ihrem Ehemann das Leben gekostet. Und angenommen, Sie wären dann dahinter gekommen, dass Ihr Sohn gefoltert, ermordet und in einen Zementmischer gesteckt worden ist.«
      »Wie könnte sie das herausgefunden haben, Sir?«
      »Ich habe nicht die geringste Ahnung. Das sind alles Spekulationen. Aber um fünf Männer zu töten, braucht man schon einen sehr guten Grund und eine enorme Entschlossenheit und ich glaube, dass keiner der fünf Undercoveragenten auf so schreckliche Weise umgekommen ist wie

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