An hoechster Stelle
Peter Lang.«
»Dann müsste die Täterin also genau Bescheid wissen, Sir.«
»Natürlich. Wobei eines auffällig ist: Es begann erst drei Jahre später. Das bedeutet, dass die Wahrheit, auf welche Weise auch immer, erst kürzlich herausgekommen ist.«
»Was wollen Sie damit andeuten, Brigadier?«
»Ganz einfach. Die Frau, die Tim Pat Ryan, Brady, Kelly, Cassidy und den zwielichtigen Senator Cohan getötet hat, ist meine liebe alte Freundin Lady Helen Lang.«
Long Island Norfolk
Dreizehn
Dillon trank in Blakes Büro eine Tasse Tee und verspeiste das Käsesandwich, das Alice Quarmby ihm serviert hatte.
»Du siehst gut aus, mein irischer Freund«, sagte Blake.
»Ja, mit der Concorde ist so ein Flug ein reines Vergnügen. Mir gefällt’s, mal wie die Reichen zu reisen.«
»Sean, du bist reich, das wissen wir alle.«
»Das verstehst du nicht«, entgegnete Dillon. »Am schönsten war dieser Flug, weil ich ihn nicht selbst bezahlen musste. Na ja, und weshalb wolltest du, dass ich herkomme?«
»Harry Parker überprüft gerade die Videos der Überwachungskameras an den Gebäuden gegenüber von Cohans Haus und der Gasse, in der die Morde stattfanden. Wir meinten, dass womöglich die Frau auf einem der Bänder drauf ist und wenn dem so wäre, könntest du sie vielleicht erkennen.«
»Mag sein, aber das bedeutet noch lange nicht, dass ich auch weiß, wer sie ist.«
»Sicher, aber was sonst haben wir schon, das uns weiterbringen könnte?«
Alice Quarmby schaute herein. »Ich habe Harry Parker am Telefon.«
Blake griff nach dem Hörer. »Harry? Wie sieht’s aus?«
»Ganz schlecht, Blake. Ich habe die Videos überprüft. Es gab in der Gegend nur drei Kameras, und alle Bänder sind schon wieder überspielt worden. Also absolute Fehlanzeige.«
»Ein Jammer«, seufzte Blake. »Trotzdem danke, Harry. Falls dir noch irgendwas anderes einfällt, lass es mich bitte wissen. Ich melde mich bald wieder.«
Blake legte auf. »Wieder eine Sackgasse?«, fragte Dillon.
»Leider ja.«
»Demnach hatte ich nur zu meinem Privatvergnügen einen
Freiflug mit der Concorde.«
»Sieht so aus. Tut mir Leid, Sean. Aber wenigstens können wir dir etwas bieten, wenn du schon mal hier bist. Chad Luther, ein sehr einflussreicher Anhänger des Präsidenten, der ihn tatkräftig mit Spenden unterstützt, gibt heute Abend auf Long Island die Party aller Partys. Du kennst doch Fitzgeralds Roman Der Große Gatsby? Das ist Luthers Vorbild, und wie Gatsby hat er eine Villa mit Rasenflächen bis hinunter ans Meer. Falls du überhaupt jemand bist, stehst du heute auf der Gästeliste.«
»Aha, weiß schon«, nickte Dillon. »Und falls du niemand bist, aber einen Ring durch die Nase trägst und leidlich Gitarre spielst, bist du ebenfalls auf der Gästeliste.«
»Du hast es, wie üblich, genau erfasst, mein Freund, und die Sache bereitet dem Secret Service ziemliche Kopfschmerzen.« Blake griff nach einem Aktenordner. »Ich musste persönlich die Gästeliste durchgehen.«
»Auf der Suche nach was? Arabern in weißen Gewändern?«
»Mach keine Witze. Der Präsident fliegt in einer der Gulfstreams runter. Die Sicherheitsleute werden per Hubschrauber hin- und zurückgebracht. Dazu zählen auch wir beide.«
»Ich fühle mich geehrt.«
Es klopfte an der Tür und Alice schaute herein. »Frischer Kaffee? Tee?«
»Nein, wir sind noch versorgt. Was ist mit… worüber wir vorhin geredet haben?«
»Läuft noch.«
»Was läuft noch?«, fragte Dillon.
Johnson zögerte einen Moment. »Ach, was soll’s, ich bin sicher, Hannah weiß sowieso ebenfalls darüber Bescheid. Es ist ein spezielles Computerprogramm, genannt Synod, das Tausende von Gesprächen, Millionen von Worten speichert. Man braucht zum Beispiel nur einen Namen einzugeben, und statt das ganze Zeug mühselig durchzugehen, sucht der Computer dir das jeweilige Gespräch raus, und du kannst es dir anhören.«
»Meine Güte, und das funktioniert?«
»Erinnerst du dich an Patterson? Auf diese Weise haben wir ihn damals gefasst.«
»Und welchen Namen hast du jetzt eingegeben?«
»Jack Barry.«
»Du bist hinter dem Verbindungsmann her.«
»Genau.«
»Vor lauter Wissenschaft und Technik«, seufzte Dillon, »sind Leute wie du und ich bald überflüssig.«
Das Telefon läutete, und Blake hob ab. »Brigadier! Wie geht’s Ihnen? Natürlich,
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