Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
An und für dich

An und für dich

Titel: An und für dich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ella Griffin
Vom Netzwerk:
vergraben. Ihr Kopf schmerzte bis in die Haarwurzeln. Sie trug ihren BH , ihre Hose und einen Schuh. Etwas klebte ihr im Gesicht. Eine Schreck sekunde lang dachte sie, sie hätte sich verletzt. Vorsichtig tastete sie danach, und ein getrocknetes Rosenblatt löste sich und schwebte ihr sanft in den Schoß. Im Penthouse gegenüber stand ein Mann auf dem Balkon, aß Cornflakes und beobachtete sie vergnügt. Er winkte ihr mit seinem Löffel zu.
    Sie rollte sich vom Bett auf den Fußboden, fand die Fernbedienung und ließ die Jalousien herunter. Dann legte sie sich wieder hin und starrte den riesigen schwarzen Kronleuchter an. Sie hatte oft darüber nachgedacht, dass man sicher sofort tot wäre, falls der mal von der Decke kommen sollte. Jetzt gerade wünschte sie sich sehr, er würde auf sie herunterfallen. Dann müsste sie sich nicht mehr um ihren Kater und die Kopfschmerzen kümmern, und auch nicht um das, was gestern Abend passiert war.
    Sie hielt sich die Augen zu. Hatte sie wirklich Greg gefragt, ob er sie heiraten wollte? Und hatte er wirklich Nein gesagt? Sie rief erst leise nach ihm, dann so laut sie mit den Kopfschmerzen eben konnte. Aber Greg war nicht da.
    Sie setzte sich auf und suchte nach ihrem Handy. Fünf nach zehn. Keine verpassten Anrufe. Keine neuen Nachrichten. Sie rief Greg an, ihr Herz schlug ihr bis in den trockenen Hals, und sie wusste nicht, was sie sagen sollte, wenn er ranging. Aber er ging nicht ran. Die Mailbox sprang sofort an.
    Regen prasselte gegen die bodentiefen Fenster. Die Dänische Dogge in der Wohnung unter ihr heulte die Möwen an. Die Frau über ihr hörte ABBA und saugte Staub. Aber die Stille, die von ihrem Handy ausging, Greg, der sie nicht anrief, übertönte das alles.
    Greg saß am Küchentisch und aß den letzten Petit Filou.
    »Mann, ich hätte diesen blöden Nager letzte Nacht echt fast umgebracht«, stöhnte Greg. »Schläft das Mistvieh eigentlich nie?«
    »Er ist ein Hamster.« Lizzie schlüpfte neben ihn. »Die sind nachtaktiv. Und er ist kein Mistvieh, sondern er heißt Brendan, und ...«
    »Ist ja schon gut, Miss Brillenschlange.« Greg gab ihr mit der Cornflakespackung eins auf den Kopf. »Und tu was gegen deinen Mundgeruch, bevor du erwachsen bist und jemanden küssen willst.«
    Lizzie kicherte. Conor schob für Luke eine Scheibe Brot in den Toaster, obwohl er es ziemlich sicher nicht essen würde. Es faszinierte Conor immer wieder, dass Kinder Greg mochten, selbst wenn er gemein zu ihnen war. Wahrscheinlich lag es daran, dass er nie von oben herab mit ihnen redete. »Das könnte er ja auch gar nicht«, hatte Jess auf diese Theorie geantwortet, »er ist ja nicht viel größer als sie.«
    Sie kam in die Küche. Sie trug einen sehr alten Bademantel, und ihre Haare waren nass. »An deiner Stelle«, sie beugte sich zu Greg und nahm ihm den Kaffee weg, »würde ich jetzt nicht hier herumsitzen und große Reden schwingen. Sondern mal ganz schnell Saffy anrufen und mich entschuldigen. Egal, was gestern Abend los war, glaub mir, es war deine Schuld.«
    »Und ich an deiner Stelle«, grinste Greg, »hätte jetzt nicht diesen Bademantel an. Ich würde unter der Dusche stehen, mich langsam einseifen und mir an die ...«
    »Genau deswegen«, Jess schüttelte den Kopf, »genau deswegen würde dir nie eine Frau einen Antrag machen, und schon gar keine, die so klug und schön ist wie Saffy.« Sie drehte sich zu Conor um. »Warum bist noch mal mit diesem Idioten befreundet?«
    Lizzie hielt Greg die Ohren zu. »Hör nicht auf sie. Morgens hat sie immer schlechte Laune.«
    Er nahm sich eine Scheibe Toast von ihrem Teller. »Mach dir mal um mich keine Sorgen, Lizzie-Baby. So was perlt an mir ab.«
    »Conor?« Saffys Stimme zitterte. »Greg ist verschwunden. Ich versuche seit Stunden, ihn anzurufen, aber sein Handy ist aus, und er macht es normalerweise nie aus, damit seine Agentin ihn immer erreichen kann.«
    Das Telefonkabel hatte sich um das Treppengeländer gewickelt. Conor musste sich hinhocken, um den Hörer ans Ohr halten zu können. »Mach dir keine Sorgen, Saffy.«
    »Ich mache mir aber Sorgen. Wir waren essen, und dann sind wir … getrennt nach Hause gefahren, und er ist noch nie über Nacht weggeblieben. Ich habe Angst, dass ihm was passiert ist.«
    »Ihm ist nichts passiert.«
    »Ob ich mal im Krankenhaus anrufe? Wie lange muss man warten, bevor jemand als vermisst gilt?«
    »Er ist nicht vermisst, Saffy. Er ist hier. Er hat bei uns geschlafen.«
    »Gott sei Dank! Geht’s

Weitere Kostenlose Bücher