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Anansi Boys

Anansi Boys

Titel: Anansi Boys Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neil Gaiman
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Garten kaputt gemacht. So’n großes Glasding, wie ein riesiger Weihnachtsbau m sch m uck.«
    »Das habe ich auch g e mac h t. Sie war total sauer.«
    »Ich weiß.« Die Stimme aus dem Dunkel war kleinlaut, besorgt und verwirrt. »Das war zur selben Zeit. Damals hat alles angefangen.«
    »Na ja. Sieh mal. Es ist nicht das Ende der Welt. Du bringst m i ch nach Florida. Ich gehe dann und hole m ir die Feder von Mrs. Dunwiddy zur ü ck. Ich habe keine Angst. Du kannst dich fernhalten.«
    »Das geht nicht. Ich kann nicht hingehen, wo sie ist.«
    »Was willst du damit sagen? Dass sie eine Art magisches Annäherungsverbot erlassen hat, oder was?«
    »Mehr oder weniger. Ja.« Dann sagte Spider: »Rosie fehlt m ir. Tut m ir leid wegen, du weißt schon.«
    Fat Charlie dachte an Rosie. Es fiel ihm seltsam schwer, sich an ihr Gesicht zu erinner n . Er stellte sich vor, Rosies Mutter nicht zur Schwieger m utt e r zu haben, dachte an die beiden Si l houetten auf den Schlafzimmervorhängen. Er sagte: »Mach dir ke i n e Vorwürfe. Na ja, gut, du k a nnst dir gern Vorwürfe m a chen, w e nn du m ö chtest, denn du hast dich wie der letzte Arsch b e nommen. Aber vielleicht war es ja alles nur zum Besten.« Es gab einen Stich in der Gegend um Fat Charlies Herz, aber er wusst e , dass es wirkli c h so war. Es ist leichter, g e wisse Wahrheiten im Dunkeln auszusprechen.
    Spider sagte: »Weißt du, was an dieser Sache keinen Sinn ergibt?«
    »Ähm, alles?«
    »Nein. Nur eins. Ich verstehe nicht, warum die Vogelfrau hier m it m ischt. Das passt nicht.«
    »Dad hat sich bei ihr unbeliebt ge m a cht.«
    »Dad hat sich bei allen unbel i ebt gemacht. Aber sie ist irgendwie verkehrt. Und we n n sie uns töten will, warum versucht s i e es dann nicht einfach?«
    »Ich habe ihr unsere Blutlinie gegeben.«
    »Das erwähntest du bereits. N e in, da liegt was anderes im Busch, und ich komm nicht drauf.« Schweigen. Dann sagte Spider: »Halt meine Ha n d .«
    »Muss ich me ine Augen zu m achen?«
    »Kannst du ruhig . «
    »Wo geht’s hin? Zum Mond?«
    »Ich bringe dich an einen sicheren Ort«, sagte Spider.
    »O gut«, sagte Fat Charlie. » S ichere Orte mag ich. Wo denn?«
    Aber dann, er brauchte nicht ein m al die Augen zu öffnen, wusste Fat Charlie Besc h eid. Der Geruch verriet alles: ungewaschene Leiber und nic h t betätig t e Toilettenspü l ungen, Desinfektions m ittel, alte Decken und Apathie.
    »Ich wette, in einem Luxushotelzimmer wäre ich genauso sicher gewe s e n«, sagte er la ut, aber es war niemand da, der ihn hätte hören können. Er setzte sich auf das sch m ale Bett der Zelle sechs und legte sich die dünne Decke um die Schultern. Es war, als sei er schon ewig dort gewesen.
    Eine halbe Stunde später kam jemand, um ihn in das Verne h m u ngszimmer zu führen.
     
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    »HALLO«, SAGTE Daisy läc h elnd, » m öchten sie eine Tasse Tee?«
    »Diese Mühe könn e n Sie sich gerne sparen«, sagte Fat Charlie. »Ich habe einen Ferns e her zu Hause. Ich weiß, wie das geht. Das soll hier jetzt d i ese Geschichte m it dem guten und dem bösen Cop werden, stimmt’s? Sie geben m ir eine Tasse Tee und noch ein paar Jaffa-Kekse, und dann kommt irgendein knallharter großer Fiesling rein, der die Beherrschung v e rliert und m i ch ansch r eit, dann schüttet er den Tee aus und fängt a n , meine J a ffa-Kekse zu essen, und Sie können ih n gerade noch dar a n hind e rn, dass er m ich schlägt, und sorgen dafür, d a ss er m ir meinen Tee und die Kekse wiedergibt, und in m einer Dankbarkeit erzähle ich Ihnen dann alles, was Sie wissen wollen.«
    »Wir können das gerne all e s auslassen«, sagte Daisy,
    »und Sie erzählen uns einfach so alles, was wir wissen wollen. Außerdem haben w i r gar keine Jaffa-Kekse.«
    »Ich habe Ihnen alles erzählt, was ich weiß«, sagte Fat Charlie. »Alles. Grahame Coa t s hat m ir einen Scheck über zwei Riesen gegeben und gesagt, ich solle m ir zwei Wochen freine h men. Er meinte, er sei sehr erfreut, dass ich ihn auf irgendwelche Unregel m äßigkeiten aufmerksam gemacht hätte. Dann hat er m i ch nach meinem Passwort gefragt und m ir zum Abschied nachgewinkt. Ende.«
    »Und Sie bleiben dabei, d a ss Sie nichts über das Verschwinden von Maeve Livingstone wissen?«
    »Ich glaube nicht, dass ich ihr je rich t ig begegnet bin. Vielleicht ein m al, als sie durchs Büro ka m . Wir haben uns ein paarmal am Telefon ges p rochen. Sie wollte Grahame Coats sprechen, und ich m u sste ihr

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