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Anastasija 02 - Der Rest war Schweigen

Titel: Anastasija 02 - Der Rest war Schweigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Marinina
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engagieren sie Japaner und sind bei alledem sagenhaft geizig. Wir könnten nun einen Russen zwingen, einem anderen Geld zu geben, und auf diese Weise unsere eigenen Einnahmen etwas aufbessern.«
    »Keine schlechte Idee«, lächelte der Zerberus. »Es wird damit enden, daß Steinberg das ganze Projekt selbst finanziert, um seine Haut zu retten. Auf seinem Konto sind bereits beträchtliche Summen aufgelaufen, soll er sie ruhig in unsere gemeinsame Sache investieren.«
    Die beiden brachen in schallendes Gelächter aus.
    Eine Stunde später läutete in der Moskauer Botschaft eines GUS-Landes das Telefon.
    »Sagen Sie ihm, daß wir bereit sind, ihm das Dreifache zu bezahlen, wenn er zu einem Treffen innerhalb der nächsten drei Tage bereit ist. Findet das Treffen erst in einer Woche statt, bezahlen wir nur noch das Doppelte. Nach Ablauf von zwei Wochen sind wir bereit, die Ware zum alten Preis entgegenzunehmen. Wird auch diese Frist überschritten, brechen wir unsere geschäftlichen Beziehungen mit ihm ab und wenden uns an einen anderen Lieferanten.«
    5
    Artjom Resnikow goß sich ein großes Glas Grapefruitsaft ein und warf einen Eiswürfel hinein. Er schob sich eine Tablette in den Mund und trank das Glas in einem Zug aus. In einer halben Stunde würde Irina das Mittagessen servieren.
    Er ging in die Küche, wo seine Frau am Herd hantierte, und ließ sich schwerfällig auf die Eckbank fallen. Es machte ihm Spaß, Irina bei der Arbeit zuzusehen, ihm gefiel ihre hagere, mädchenhafte Figur, das gepflegte jugendliche Gesicht mit dem sorgfältig frisierten grauen Haar. Er war kategorisch dagegen, daß Irina sich das Haar färbte. Wie schon in jugendlichen Jahren erregte ihn auch heute noch der Gedanke, daß sie um vieles älter war als er.
    »Na, mein Häschen, hast du inzwischen Sewa erreicht?« fragte sie, während sie appetitliche Fleischstücke in der Pfanne wendete.
    »Er ist auf Dienstreise und kommt erst am Montag zurück. Das große Geld geht uns durch die Lappen.«
    »Ärgere dich nicht«, sagte Irina lächelnd. »Zuviel Geld ist immer gefährlich, das weißt du. Ich mag das Risiko nicht. Der doppelte Preis ist auch nicht schlecht. Sobald Sewa zurück ist, bekommst du die Ware und erledigst alles in einer Woche. Es ist überhaupt nicht nötig, ihm zu sagen, daß wir den doppelten Preis bekommen. Du rechnest mit ihm ab wie immer, so kommen wir beide trotzdem auf unsere Kosten.«
    »Soll ich den Jungs etwas davon sagen, was meinst du?«
    »Das hätte noch gefehlt!« fauchte Irina. »Diese Schwachköpfe bekommen ohnehin schon viel mehr, als ihnen zusteht. Lassen sich von einer Frau in Rot erschrecken. Man hat Drillingsschwestern in ein und dieselben Kleider gesteckt, hat sie alle drei denselben Text aufsagen lassen, und die haben sich sofort in die Hosen gemacht, bilden sich überirdische Erscheinungen ein. Kommen sofort mit eingezogenem Schwanz zu dir gerannt, anstatt den eigenen Verstand zu gebrauchen.«
    »Schon gut, Kätzchen, reg dich nicht auf«, sagte Resnikow sanft. »Es ist ja nichts passiert. Unsere Konkurrenten sitzen offenbar auch in der Scheiße, wenn sie es nötig hatten, das Mädchen zu beseitigen. Jedenfalls werden sie uns jetzt in Ruhe lassen, sie haben genug eigene Sorgen. Und wir können wieder unser eigenes Spiel spielen.«
    »Und der ermordete Milizionär?« fragte Irina. Sie drehte das Gas unter der Pfanne ab und wandte sich dem Salat zu. »Wir wissen bis jetzt nicht, ob die Miliz hinter uns her ist. Warum hat das Mädchen ihm den Zettel mit deiner Beschreibung zugesteckt?«
    »Nicht auf alle Fragen gibt es eine Antwort, Kätzchen, aber unsere Sache läuft. Wenn unsere Konkurrenten wirklich mit der Miliz in Verbindung stehen würden, hätte man längst herausgefunden, wer diesen Sergeanten aus der Metro umgebracht hat, und Igor wäre längst im Knast. Das ist so sicher, wie zwei mal zwei vier ist. Aber Igor läuft frei herum und ist bei bester Gesundheit. Und unsere Konkurrenten haben jedes Interesse an uns verloren. Sie haben begriffen, daß es für sie selbst kein Segen ist, wenn sie sich mit uns anlegen. Hätten sie nicht genug eigene Probleme, hätten sie das Mädchen nicht umgebracht. Glaubst du etwa, daß sie in so einer Situation ihre Zeit an uns verschwenden werden? Sie haben schließlich auch etwas im Kopf.«
    »Bist du sicher?« fragte Irina mißtrauisch.
    »Zu etwa neunzig Prozent. Ein Restrisiko bleibt immer und bei allem, das ist kein Grund, sich einschüchtern zu lassen. In einer

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