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Anastasija 08 - Im Antlitz des Todes

Anastasija 08 - Im Antlitz des Todes

Titel: Anastasija 08 - Im Antlitz des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Marinina
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mir. Dann bestellt ihr für sieben Uhr auch alle anderen in mein Büro. Strelnikow, Tomtschak, Leontjew und seine Frau. Gegen neun lasst ihr das junge Paar herbringen, Sascha Strelnikow und seine Freundin. Warst du übrigens bei ihr in der Firma?«
    »Ja, war ich«, seufzte Nastja. »Aber das hilft uns auch nicht weiter, ich habe nichts von Bedeutung erfahren. Natascha Sagrebina wird dort sehr geschätzt, sie ist eine sehr qualifizierte, disziplinierte Arbeitskraft, die nie unangenehm aufgefallen ist. Die Firma unterhält keine geschäftlichen Beziehungen zu dem Unternehmen, bei dem Derbyschew arbeitet. Was natürlich nicht ausschließt, dass die Sagrebina dennoch bei Derbyschew im Büro gewesen ist. Ein Vorwand wäre leicht zu finden gewesen, da beide Firmen mit Immobilien handeln. Und noch etwas. Von unserem Adressbüro haben wir die Auskunft bekommen, dass die Sagrebina in Moskau nicht polizeilich gemeldet ist, während alle ihre Kollegen einmütig behaupten, dass sie gebürtige Moskauerin sei.«
    »Wo hält sich das reizende Pärchen in diesem Moment auf?«
    »Nach letzten Erkenntnissen in der Wohnung von Strelnikow junior. Selujanow beobachtet die beiden, er hat festgestellt, dass die Sagrebina gewöhnlich um fünf Uhr Feierabend hat, dann setzt sie sich in ihren Luxusschlitten und trifft sich mit Sascha. In der Regel halten sie sich bis etwa zehn Uhr abends bei ihm in der Wohnung auf oder fahren zusammen irgendwo hin, der Rest des Abends gehört dem Glücksspiel. Selujanow hat herausgefunden, dass sie im Lauf der letzten Woche zweimal an Orten gesehen wurden, wo um hohe Summen Karten gespielt wird, und dreimal im Casino.«
    »Was erzählt dein scharfsichtiger Selujanow sonst noch?«
    »Dass Sascha Strelnikow lange Haare hat und ziemlich schmächtig ist. Das hat mir den Rest gegeben. Die langen Haare passen natürlich ins Bild, das stimmt mit der Personenbeschreibung des mysteriösen Fotografen überein, der im Reitclub gesehen wurde. Aber die Tatsache, dass er schmächtig ist, kann nur bedeuten, dass er entweder einen Komplizen hatte oder mit den Morden überhaupt nichts zu tun hat. Sie werden sich erinnern, dass Mila Schirokowas Leiche keinerlei Spuren eines Kampfes aufwies. Ein schwächlicher, schmächtiger junger Mann hätte sie nicht einfach so erwürgen können, gegen ihn hätte sie sich zur Wehr gesetzt. Man hätte am Körper des Opfers Kratzer und blaue Flecken finden müssen, aber da war nichts. Und noch etwas. An den Fundorten beider Leichen wurden keinerlei Schleifspuren entdeckt. Wenn Mila Schirokowa und Larissa Tomtschak nicht dort gestorben sind, wo man sie gefunden hat, dann hat jemand sie im Auto an die Fundstellen gebracht und dort abgeladen. Aber eine erwachsene Frau ist schließlich keine leere Zigarettenschachtel, Konstantin Michajlowitsch, man kann sie nicht zusammenknüllen und einfach aus dem Fenster werfen. Man muss sie irgendwie ins Auto transportieren und aus dem Auto wieder ins Freie befördern. Für einen eher schwächlichen Menschen ist das ein gewaltiger Kraftakt, der deutliche Spuren am Körper und an der Kleidung des Opfers hinterlässt. Und auf der Erde bleiben Schleifspuren zurück. Aber beides ist nicht vorhanden.«
    »Vielleicht hat seine Freundin dem Jungen geholfen. Wie gefällt dir diese Variante?«
    »Mir gefällt nicht, dass Larissa Tomtschak Sascha Strelnikow bestens gekannt hat, unter anderem auch seine Stimme. Er kann es also nicht gewesen sein, der sie angerufen und sich als Derbyschew ausgegeben hat. Und er kann auch nicht der gewesen sein, den Larissa an der Metrostation Akademicheskaja getroffen hat. Hier muss noch ein Zweiter im Spiel sein. Einer, der hinter dem spielsüchtigen Pärchen steht. Wir versuchen im Moment, uns Informationen über die Sagrebina zu beschaffen. Vielleicht handelt es sich bei dem Mörder um ihren Liebhaber oder einen Verwandten, irgendeinen ausgekochten, cleveren Typ, der sich das alles ausgedacht hat. Nur weiß ich beim besten Willen nicht, aus welchem Grund jemand so etwas tun sollte.«
    »Vielleicht will er sich für irgendetwas an Strelnikow rächen«, schlug der Untersuchungsführer als Erklärung vor.
    »Vielleicht«, stimmte Nastja zu. »Aber wie hat er es geschafft, den Verdacht auf Derbyschew zu lenken? Hier ist das schwächste Glied in unserer Kette. An dieser Stelle bricht jede unserer Versionen zusammen.«
    »Also habe ich Recht, ohne Sturmangriff kommen wir nicht aus«, konstatierte Olschanskij. »Wir versammeln sie alle in

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