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Anastasya (German Edition)

Anastasya (German Edition)

Titel: Anastasya (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Mitterer
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spürte, dass ich nicht allein war. Als ich mich auf die Suche nach jemandem machte, fiel mir auf, dass das nicht allzu lange dauerte. Es trieben sich viele Menschen hier herum. Ich hörte ihre Stimmen, sobald sie sich im Umkreis einiger Kilometer befanden, und machte mich auf den Weg.
    Der Schnee, durch den ich stapfte, lag über einen halben Meter hoch. Ein paar hundert Meter durch den Wald, dann über eine kleine Lichtung und wieder einen guten Kilometer südwärts.
    Innerhalb weniger Minuten hatte ich die Menschen erreicht. Es waren ein paar Langläufer. Und sie waren gut.
    Als ich ihre leblosen Körper in den Schnee fallen ließ wurde mir eines klar. Ich war wie diese Psychopaten in irgendwelchen Horrorfilmen. Eiskalt und gefährlich. Ich grinste und schaute mich um. Ich war allein.
    Was für ein unangenehmes Gefühl… Ohne auch nur eine weitere Sekunde zu verschwenden, machte ich mich wieder auf den Rückweg.
    Kaum, dass ich bei der Lichtung ankam waren meine zwei Begleiter wieder hinter mir.
    „Wart Ihr erfolgreich?“, erkundigte sich Jacob.
    „Natürlich“
    „Wollt Ihr nach Hause?“, fragte er weiter.
    „Noch nicht“
    „Was wollt Ihr denn?“
    „Frische Luft schnappen, ehe ich wieder in meine Zelle muss“, murmelte ich.
    „So schlimm ist es doch bestimmt nicht, oder?“
    Ich drehte mich um und schaute ihn finster an. „Du hast ja keine Ahnung“
    Sein grinsen verzog sich. Ja, du hältst jetzt besser die Klappe!
    Wir gingen weiter. Irgendwann blieb Tristan stehen. Er nahm einen tiefen Luftzug. „ Hier sind Menschen“, murmelte er.
Ich drehte mich um und versuchte, den Geruch wahrzunehmen. Ja, eindeutig.
    „Und noch dazu so nahe“, bemerkte Jacob.
    Ich hörte Stimmen und drehte mich wieder um. Da waren zwei Menschen, die lautstark diskutierten, welchen Weg sie nehmen mussten. Als sie uns sahen, näherten sie sich.
„Entschuldigung, dass wir Sie stören, aber könnten Sie uns sagen, in welcher Richtung der Fluss liegt?“, fragten sie. Tristan deutete wortlos nach links. „Danke, einen schönen Tag noch“
    Wir schauten ihnen nach.
    „Die waren aber komisch“, hörten wir sie noch reden.
    Ich s chüttelte den Kopf, dann machten wir uns auf den Weg zurück. Irgendwie hatte ich das Bedürfnis, mich ins Bett zu legen, so wie ich es früher immer getan hatte, wenn ich nach Hause kam und wusste, dass Daniel bereits da war.
    Ich hatte bereits vergessen, dass ich ihn einmal geliebt hatte. Das interessierte mich jetzt nicht mehr. Auf toten Tieren sollte man nicht mehr herum trampeln.
    Als ich das Haus betrat und zwischen den Todgeweihten voran schritt, bis ich zur Treppe kam, musste ich grinsen. Jacob und Tristan bogen sofort nach rechts ab. Ihre Arbeit war getan. Ich war hier und hier konnte mir nichts passieren. Außer, dass mir Marius vor lauter Freude beim kuscheln den Kopf abriss. Aber so stark war er sicher nicht.
    Ich lief mit schnellen Schritten die Treppe hoch und öffnete die Tür zu Marius‘ Zimmer, um mich gleich auszuziehen und zu ihm zu legen. Aber daraus wurde nichts, er hatte Besuch.
    Iulius und Amadeus standen am anderen Ende des Raumes. Iulius ging sofort auf mich zu und küsste meine Hand. „Schön, dich endlich kennen zu lernen“, murmelte er.
    Amadeus machte es ihm nach.
    „Marius, mach‘s gut, aber nicht zu oft“, sagte Iulius und ging zur Tür, dicht gefolgt von Amadeus.
    Marius drehte sich zu mir und legte seinen Arm um mich. Er schaute mir in die Augen.
    „ Bist du zufrieden?“, fragte er.
    Ich nickte. Zufrieden… zufrieden war ich eigentlich nie.
    Jeden Tag lagen wir im Bett und unterhielten uns. Seit fast einer Woche. Und immer wieder dachte ich, dass ich es eigentlich immer mehr wollte. Dass ich ihn immer mehr brauchte…
    „Würdest du dich jemals tätowieren lass en?“, unterbrach er meine Gedanken mit einer plötzlichen Frage.
    Ich zuckte die Schultern. „Keine Ahnung, kommt darauf an was, wann und wo“, murmelte ich. Darüber hatte ich mir noch nie Gedanken gemacht. Tattoos. So etwas Sinnloses. Vor allem musste ich mir irgendwas machen lassen, was ich in den nächsten weiß Gott wie vielen Jahrhunderten immer noch gerne sehen würde. Und das war verdammt schwer.
    „Würdest du?“
    „Kommt darauf an“
    „Worauf?“
    „Willst du, dass ich mich tätowieren lasse, kann das sein?“, fragte ich ihn genervt. Er wollte mich doch wohl nicht dazu zwingen?
    Er zuckte die Schultern. „Natürlich nicht. Aber mein Bruder hat mal gesagt, Frauen mit Tattoos

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