Anastasya (German Edition)
reden?“, fragte ich sehnsüchtig.
„Nein, sonst renne ich noch einmal in eine Glastür oder schlimmer…“, flüsterte er.
„Na gut“, ich wollte nicht auflegen. „Legst du auf?“
„Ja… eine Frage noch…“
„Ja?“
„L-Liebst du mich?“
Ich schloss die Augen. Er erschien. Das Bild in meinem Kopf war wunderschön. Er war alles, woran ich dachte. Nur er. Nackt. Wunderschön. Er lächelte und winkte mir zu. „Ja“, murmelte ich und riss die Augen auf. Das Bild war weg.
„Ich dich auch“, sagte er noch und legte dann sofort auf, dass ich nichts mehr sagen konnte. Feigling!
Zwei Tage später lag ich immer noch in fast derselben Position im Bett. Ich kann zwar behaupten, dass ich mich in einer Art Trance befand und einfach nicht in der Lage war, mich zu bewegen, aber die Wahrheit war, dass ich mich nicht bewegen wollte, weil ich fand, dass ich in dieser Position gut aussah. Und ich wollte, dass er mich genau so sah, wenn er kam. Zwei Tage regungslos dasitzen und alles, was um mich geschah, ausblenden.
Soweit mir Alexandra Bericht erstattet hatte, war Charly mittlerweile wieder weg aber sie hatte die Erlaubnis, jederzeit wieder zu kommen. Außerdem gab es die Nachricht, dass sie bald nach Hause kommen würden. Alexandra wagte es, mir zu raten, dass ich mich waschen und umziehen sollte, aber ich konnte stur sein, wie ein kleines Kind. Ich war nicht draußen gewesen, wieso sollte ich schmutzig sein? Ich schwitzte nicht. Sie erklärte mir dann sofort, dass sie das ganz anders gemeint hatte. Sie hatte nicht sagen wollen, dass ich stank, sondern, dass ich vielleicht für Marius besonders riechen wollte. Ich stimmte dem zwar zu, erklärte ihr aber, dass es danach lange dauern würde, meine Pose zu rekonstruieren.
Scheiße ja, ich liebte ihn und ich wollte ihm gefallen, egal wie. Auch wenn ich dafür Muskelschwund und Krämpfe in Kauf nehmen musste!
Also ich saß zwei Tage später immer noch in derselben Haltung im Bett und wartete, bis sich endlich die Tür öffnete.
Er sagte kein Wort. Er starrte mich an, zog sich aus und legte sich zu mir.
„Hast du heute noch etwas Bestimmtes vor?“, fragte ich grinsend, während er das tat.
Er hob kurz den Kopf und grinse zurück. „Jetzt habe ich alle Zeit der Welt!“, murmelte er. „Gut siehst du aus“, bemerkte er. Das war mein Zeichen, mich endlich zu bewegen. Ruckartig entspannte ich meinen ganzen Körper und atmete auf.
„Das war mein Ziel“, flüsterte ich und stand auf. Ich musste feststellen, dass es etwas ungewohnt war, auf den Beinen zu stehen, aber irgendwie schaffte ich es, die zwei Meter zu gehen, ohne vor ihm auf die Nase zu fallen. Ich fiel ihm um den Hals. Als er seinen Arm um mich legte und sich aufrichtete, spürte ich unter den Füßen keinen Boden mehr. Ich hatte ganz vergessen, wie riesig er war.
Da stellte sich nur noch die Frage, wie groß das war, das sich in seiner Hose nach mir streckte…
„Ich hab etwas für dich“, murmelte er und griff an seine Hose. Ich erwartete, dass er sie gleich ausziehen würde, aber er holte etwas aus seiner Hosentasche. Scheiß Romantiker! Er schenkte mir eine Halskette. „Ich hoffe du magst Rosen“, flüsterte er und hängte sie mir um den Hals. Ich betrachtete den Anhänger. Wunderschön. Was ich jetzt trug hatte überhaupt nichts mit Kitsch zu tun. Zumindest redete ich mir das ein. Es funktionierte. Aber die Kette sah nicht kitschig aus. Es war nur eine kleine Rose.
„Ich liebe Rosen“, erklärte ich – nicht unbedingt in Form von Duftkerzen, aber sonst – und küsste ihn leidenschaftlich. So viel Leidenschaft hatte ich noch nie in einen einzigen Kuss gesteckt. Ich war von mir selbst überrascht.
„Und diese verwelkt nicht “, erklärte er stolz. Ich grinste.
„Sie rostet“
„Nein“
„ Wirklich nicht?“, hakte ich nach.
„Nein… Diese Halskette wird uns alle überleben“, murmelte er nachdenklich.
Jetzt zog er seine Hose aus und ich stellte fest, dass es noch nie so lange gedauert hatte, bis sich ein Mann vor mir ausgezogen hatte. Normalerweise dauerte das fünf bis zehn Minuten, bei besonders hartnäckigen Exemplaren vielleicht eine halbe Stunde. Zu meiner Verteidigung: Ich war wahnsinnig manipulativ, schon immer. Aber Marius… Naja, er war nicht standhaft oder hartnäckig, er war einfach nur unerfahren. Meiner Meinung nach von allen Adjektiven das Schlimmste.
Sein Blick sagte mir, dass ich ihm mehr oder weniger sagen sollte, was er zu tun hatte. Ich fing
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