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Ancient Blades 2 -Das Grab der Elfen

Ancient Blades 2 -Das Grab der Elfen

Titel: Ancient Blades 2 -Das Grab der Elfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Chandler
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verschwitzten Hände rutschten ab, und er sprang zurück, als die Stange durch die Luft flog und klirrend auf dem Boden landete.
    Er nahm den Umhang ab und schob die Ärmel zurück.
    »Soll ich es einmal versuchen?«, fragte Cythera.
    Malden warf einen Blick zu Slag hinüber. Der Zwerg lag auf dem Boden. Sein Körper hatte sich vor Schmerz verkrampft, und er hatte sich zusammengekrümmt. Die Augen waren geschlossen, und er stöhnte leise. Aber das war nach Maldens Meinung immer noch besser als das Gebrüll zuvor.
    »Ich bin dafür verantwortlich«, sagte Malden und strich sich mit den Händen über die Hosenbeine, um sie zu trocknen. »Mit klarem Kopf hätte ich diesen Pfeil gesehen, bevor er traf.« Er linste zu Cythera hinüber und hoffte, ihr Mitgefühl zu erregen. Nein, hier hat keiner Schuld , erwartete er zu hören. Nein, du bist nicht verantwor t lich .
    »Ja«, sagte sie stattdessen. »Sein Tod geht zu deinen Lasten.«
    Zorn und Schuld durchströmten Malden. Er packte die Stange und rammte sie erneut in den Türrahmen. Er suchte sich einen festen Stand und zog und zog und …
    … fiel rückwärts, als die Tür ihm nicht länger widerstand und aufflog. Die Stange traf seinen Fuß, bevor sie auf den Bodenfliesen landete, und er schrie vor Schmerz auf.
    »Verdammt! Ich glaube, ich habe mir den Zeh gebrochen«, jammerte er und hielt sich den Fuß.
    Cythera beachtete ihn nicht, sondern schritt über die Schwelle hinweg.
    »Warte!«, rief der Dieb. »Was ist, wenn es weitere Fallen gibt?«
    Aber sie war bereits im Innern der Halle der Schätze und hielt Slags behelfsmäßige Laterne in die Höhe. Malden stand auf – der Zeh schmerzte, aber wahrscheinlich war er doch nicht gebrochen. Er begab sich zu Slag und half ihm auf die zitternden Beine.
    »Kannst du gehen?«, fragte er.
    »Wenn es darum geht, ganz bestimmt.« Slag stolperte los, konnte sich aber kaum auf den Füßen halten. Malden legte sich einen Arm des Zwerges um die Hüften und half, so gut er konnte.
    Für die Verhältnisse des Vinculariums war der Raum jenseits der Tür nicht groß, ungefähr sechzig Fuß lang und etwa ein Drittel so breit. Die kuppelförmige Decke befand sich kaum zehn Fuß über Maldens Kopf und war mit anmutigem Steinwerk verziert, das offenbar eher zur Verzierung als einem bestimmten Zweck diente.
    Die Halle war mit Gold gefüllt.
    Alle Gegenstände besaßen ein eigenes Podest oder einen Kasten. Und alle verdienten eine besondere Zurschaustellung. Ein Holzkasten von der Größe eines Kleiderschrankes mit einer Glastür enthielt eine Auswahl Kronen, die so zerbrechlich aussahen wie Vogelnester – gefertigt aus filigranem Gold- und Silberdraht, der Hunderte von Edelsteinen hielt. Ein langer, vollständig aus Kristall gefertigter Kasten beherbergte Ringe in der Form von Türmen, Pferden oder gekrümmten Schwertern, deren Spitzen und Knäufe sich berührten. Jeder Ring wies einen einzelnen makellosen Edelstein von der Größe eines Rotkehlcheneis auf. An einer Wand hingen Wandteppiche aus Platin, das mit funkelndem Kupferdraht verarbeitet war. Die dargestellten Szenen, unter anderem ein Blick auf das Vincularium von der Oberseite des Zentralschachtes aus, zeigten Einzelheiten, die wie Fenster in eine schimmernde Welt wirkten.
    An der anderen Wand standen hintereinander zwei Reihen von Rüstungen. Ein Panzer war mit schwarzem Email überzogen und dann mit Blattsilber bearbeitet worden und bildete derartig komplizierte Blumenmuster, dass sich jeder Blick zwischen den Blüten und Ranken verlor. Eine andere Rüstung war mit goldenen Stacheln bedeckt und wirkte geradezu furchterregend. Eine weitere erweckte bei Malden den Eindruck, dass man sie aus einem Stück Stein geschnitten hatte.
    Und dann die Waffen. Äxte und Piken erhoben sich vom Boden, an den Schäften zusammengebunden, bis sie wie tödliche Bäume aussahen. Einige Klingen waren mit Runen versehen, die so schwungvoll geschrieben, so aufwendig mit Schnörkeln und scharfkantigen Abschlussstrichen verziert waren, dass eine einzige Dornenrune die ganze Schneide bedeckte. In manche waren so winzige Zeichen eingraviert, dass die einzelnen Runen nicht auseinanderzuhalten waren.
    Es gab Kästen voller Schwerter mit feinen, dünnen Klingen. Man konnte glauben, sie würden zerbrechen, wenn man sie nur anhob. Oder sie wiesen Griffe auf, die so üppig mit Edelsteinen übersät waren, dass sicherlich keine Hand sie halten konnte. Es gab Reflexbogen aus Hornschichten, die mit einem halben

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