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Ancient Blades 2 -Das Grab der Elfen

Ancient Blades 2 -Das Grab der Elfen

Titel: Ancient Blades 2 -Das Grab der Elfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Chandler
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Croy schob einen Fuß nach vorn und nahm eine Verteidigungsstellung ein.
    Mörget trat um das Regal herum und hielt in beiden Händen Waffen. Croy hob eine Hand, um das Gesicht zu schützen …
    … umsonst. Zwei Mistzylinder trafen ihn und überhäuften ihn mit Unrat.
    »O nein!«, stieß Croy hervor, als ihm das feuchte Zeug im Haar hängen blieb und an den Wangen hinunterlief. Er sprang nach vorn, aber Mörget war bereits auf und davon. Als Croy den Hauptweg zwischen den Regalen erreichte, hagelte Mist auf ihn herab, stieß Regale um und zerbarst auf dem feuchten Boden, bis er sich in rutschigen Morast verwandelte. Croy versuchte das Feuer zu erwidern, riss einen Zylinder nach dem anderen aus den Regalen, aber er konnte nur erahnen, wo sich Mörget verbarg.
    Ein Geschoss traf Croys Schulter und warf ihn herum – aber einen Wimpernschlag lang hatte er Mörgets kahl geschorenen Kopf über ein Regal zu seiner Linken ragen sehen. Croy ging in die Hocke, packte zwei der Zylinder und rannte vorwärts. Es fiel ihm schwer, auf dem glitschigen Boden das Gleichgewicht zu bewahren, aber als Mörget in die Höhe fuhr, um erneut zu werfen, tat Croy einen Sprung, drehte sich in der Luft und schleuderte erst den einen und dann den anderen Zylinder aus nächster Nähe und mit der ganzen Kraft seiner Arme.
    Das erste Geschoss verfehlte Mörget und zerplatzte hinter ihm an der Wand. Aber das zweite traf ihn mitten im Gesicht. Der rote Fleck auf Mund und Kinn bot selbst in dem schwachen Licht ein ausgezeichnetes Ziel.
    Mist verteilte sich auf Mörgets Zügen und bedeckte ihn mit Exkrementen. Der Barbar wollte ein Heulen ausstoßen, aber er brachte nur ein Gurgeln zustande. Er hob die besudelten Hände, um sich die Augen zu wischen. Dann sank er auf die Knie, verzog das Gesicht, hustete und spuckte verzweifelt.
    Croy hieb ihm auf den Rücken, und ein Klumpen Mist flog in hohem Bogen aus der Kehle des Barbaren. Er rang nach Luft und bedankte sich mit einem Nicken. Als er wieder Luft bekam, beugte sich Croy vor und ergriff Mörgets Handgelenke, um ihm auf die Beine zu helfen.
    Lachend schüttelte der Barbar den Kopf. »Das ist wie in alten Tagen, als mein Bruder und ich miteinander rangen und einander Streiche spielten.«
    »Es tut gut, gelegentlich zu lachen«, bestätigte ihm Croy und seufzte tief. »Ah, Mörget, sieh uns an – umgeben von Tod und Gefahr, verloren in der Finsternis und in den Fängen eines Dämons, während unsere Kameraden in Gefahr schweben.«
    Der Barbar stimmte ihm mit einem ebenso tiefen Seufzer zu. »Welche anderen Schätze könnte das Leben einem Mann sonst noch bieten?«
    Croys Augen weiteten sich. Was betrachtete der Gefährte als Schätze? Und doch wusste er ganz genau, was Mörget meinte. Croy fühlte sich nie lebendiger als in jenen Augenblicken, da er dem sicheren Tod auswich oder sich seinen Weg durch eine Feindeshorde bahnte. So gern er Cythera und Slag auch retten und das Vincularium verlassen wollte, er sehnte sich nach Abenteuern und bedauerte, dass das Schicksal sie ihm so selten gewährte.
    »Ich werde dieses Leben vermissen«, sagte er.
    »Erwartest du deinen baldigen Tod?«, fragte Mörget.
    »Das nicht.« Croy schüttelte den Kopf. »Aber ich fürchte, das Zeitalter der Abenteuer neigt sich seinem Ende zu. Mein Land ist befriedet, und von hier zu den Bergen wird es in Ackerland verwandelt – zum Wohl der Menschheit. Ganz Skrae steht unter der Herrschaft des königlichen Gesetzes. Keine Trolle mehr, die in dunklen Wäldern finstere Pläne schmieden. Keine Banditen mehr, die Reisende in den Bergen überfallen.« Er lachte leise. »Und jedes Jahr gibt es weniger Zauberer – glücklicherweise geraten die arkanen Künste in Vergessenheit. Jetzt, da Hazoth tot ist, leben auf der ganzen Welt nur noch zwei oder drei echte Zauberer. Und wo es keine Zauberer gibt, kann es auch keine Dämonen geben, die wir erschlagen müssen.«
    »Das ist wohl wahr«, stimmte Mörget ihm zu.
    »Nun, sinnlos, über spätere Langeweile zu klagen, wenn der heutige Tag so aufregend ist«, sagte Croy und säuberte seinen Umhang, so gut es möglich war. Er musste ein Bad nehmen, bevor er Cythera gegenübertrat. Sonst fiele sie womöglich in Ohnmacht. »Wir müssen weiter.« Er schnupperte. Der Mistgeruch störte ihn nicht länger – und er überdeckte auch die übrigen Gerüche nicht mehr so stark. Auf der Suche nach einem anderen Weg nach oben führte er Mörget zurück zum Hauptgang und folgte weiter dem

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