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Ancient Blades 2 -Das Grab der Elfen

Ancient Blades 2 -Das Grab der Elfen

Titel: Ancient Blades 2 -Das Grab der Elfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Chandler
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stolpernd zum Stehen. Croy sah, wie sich der Barbar über ein kleines Lagerfeuer beugte und den Kopf wandte, als suche er etwas. Der Ritter erreichte ihn, blickte umher und entdeckte volle Wassereimer neben dem Feuer. Sonst nichts.
    »Er verschwand, bevor ich ihn niederhauen konnte«, knirschte Mörget. Er klang wie ein Spieler, der gerade einem Falschspieler begegnet war.
    »Er? Wen hast du gesehen? Ich sah nichts.«
    Mörget runzelte die Stirn. »Hier war jemand. Klein, vielleicht ein Jüngling.«
    »Ein Krieger? Trug er eine Rüstung?«
    »Nein.«
    »War er bewaffnet?«
    »Ich glaube nicht. Ich weiß nicht einmal, ob es überhaupt ein Mann war. Es hätte auch ein Mädchen sein können. So klein. Ja. Möglicherweise ein Mädchen, wenn man überlegt, welche Laute ich gehört habe. Sie kreischte ein bisschen, dann rannte sie in jene Richtung.« Mörget deutete mit Dawnbringer auf die Tunnelwand. Doch dort entdeckte Croy keine Tür, nicht einmal einen Spalt im Mauerwerk.
    »Cythera kann so etwas«, sagte Croy und rieb sich das Kinn. »Sie kann sich unsichtbar machen, wenn auch nur für einen kurzen Augenblick. Du … glaubst du, es war Cythera?«
    Mörget schüttelte entschieden den Kopf. »Keinesfalls. Cythera ist größer. Du weißt schon, von höherem Wuchs. Und besser gekleidet. Das Mädchen trug nur ein Flickenhemd.«
    Croy trat an die Wand. Er pochte mit dem Schwertknauf gegen die Ziegel. Das hohle Geräusch deutete an, dass sich hinter der Wand ein leerer Raum befand – aber was hatte das zu bedeuten? Welches Mädchen vermochte einfach durch die Wand zu gehen?
    »Wer auch immer sie war, jetzt ist sie weg.« Croy schüttelte den Kopf. Sein Blick fiel auf die Wassereimer am Feuer. »Ich glaube nicht, dass sie eine Kriegerin war.«
    Mörget sah ihn an. »Nein. Nein. Sie war … sehr klein.«
    Croy erwiderte den Blick. Plagten Mörget Gewissensbisse? Wäre das Mädchen nicht geflohen, dann hätte Mörget sie bestimmt schon aus grundsätzlichen Erwägungen getötet. Davon war er überzeugt. Vielleicht zog er inzwischen seine ganze Philosophie in Zweifel, vielleicht fragte er sich, warum er sein Leben hirnloser Gewalt gewidmet hatte …
    »Ich habe seit Tagen nichts und niemanden getötet«, sagte Mörget. »Und jetzt hat man mich darum betrogen!« Angesichts dieser unfassbaren Ungerechtigkeit brüllte er wütend auf. »Magie! Sie hat Magie benutzt, um auf diese Weise zu verschwinden. Sie muss eine Zauberin sein. Und ich war nicht schnell genug.«
    Croy runzelte die Stirn. Er betrachtete die Eimer. Sie waren schlicht, aus Blech plump zurechtgehämmert. Sie leckten. »Vielleicht eine Hexe«, gestand er ein.
    »Wer vermag schon zu sagen, welch finsteren Zauber sie im Sinn hatte?«, donnerte Mörget. »Immerhin habe ich sie daran gehindert, ihre widerwärtige Kunst auszuüben.«
    Croy schüttelte den Kopf. Die Eimer sahen nicht nach Hexenkesseln aus. Sie wirkten eher wie die schlichten Gerätschaften, die man auf einem Bauernhof benutzte. Er war sich ziemlich sicher, dass sich das Mädchen um die Pilze gekümmert und kein arkanes Ritual durchgeführt hatte. »Sie wurde bestimmt geschickt, um den Boden der Zuchttunnel feucht zu halten. Pilze mögen Feuchtigkeit.«
    »Sie war einfach hier! Und dann war sie weg. Ich schwöre, es war Magie!« Mörget spähte in den angrenzenden Tunnel, der sich in der Dunkelheit verlor. Dort gab es weitere Regale, ähnlich denen hinter ihnen. »In die Richtung ging sie nicht. Sie hat sich auch nicht hinter einem der Regale versteckt. Sie ist einfach … verschwunden.«
    »In dieser Finsternis ist das doch kein Wunder«, protestierte Croy. Er lehnte sich gegen die Ziegelmauer. »Wir hatten kein Licht und …«
    Hinter ihm bewegte sich die Wand. Erst glaubte er, sie breche unter seinem Gewicht zusammen, und er sprang beiseite. Aber als er zurückblickte, entdeckte er, dass ein ganzer Teil der Wand an Scharnieren befestigt war. Eine Geheimtür. Sie war nicht richtig geschlossen gewesen und gerade aufgesprungen.
    Er griff zu und grub die Fingernägel in die Türkante. Nach einem einfachen Zug schwang sie vor ihm auf und enthüllte einen Tunnel – gerade breit und hoch genug für einen Erwachsenen. Ein Geheimgang.
    Eine frische Brise zupfte an Croys Haaren.
    »Zumindest riecht es hier besser.«

Kapitel 48
    Malden stemmte sich abermals gegen die Eisenstange, und die Steintür schabte über den Boden. Er verwendete seine ganze Kraft darauf und grunzte vor Anstrengung. Die

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