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Ancient BladesDie Metropole der Diebe

Ancient BladesDie Metropole der Diebe

Titel: Ancient BladesDie Metropole der Diebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Chandler
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einem Schritt zur Seite aus und schlug die Pike mit Ghostcutter nach oben.
    Der Waffenmeister, der die Wächter ausgebildet hatte, hatte sie davon überzeugt, dass Stangenwaffen Schwertern überlegen waren. Dass Schwerter Hellebarden und Piken nicht parieren konnten, weil Blankwaffen nicht über die nötige Reichweite verfügten.
    Die heorie dafür beruhte auf der Schnelligkeit des durchschnitlichen Schwerkämpfers. Bei einem Meister wie Croy, der jeden wachen Augenblick seiner Jugend mit dem Üben von Riposte und Reprise, Ausfall und Ballestra verbracht hatte, brach diese heorie in sich zusammen.
    Was natürlich nicht heißen sollte, dass er unverwundbar war. Zum Beispiel hatte Croy keine Augen im Hinterkopf. Als hinter ihm ein Wächter herankam und mit der Axklinge seiner Hellebarde auf Croys ungeschützten Schädel zielte, sah er den Schlag nicht kommen. Er hörte ihn nur durch die Luft pfeifen.
    Also blieb ihm kaum genug Zeit, sich weit nach hinten zu lehnen und die Klinge vor sich vorbeisausen zu lassen, wobei der Waffenschaft sein Ohr traf. Der Schädel dröhnte ihm, die Sicht verschwamm.
    Sie wollten ihn einkreisen und mit einem Wald aus Langwaffen umzingeln. Er konnte immer nur einige von ihnen gleichzeitig bekämpfen. Einerlei, wie gut er war, er konnte nicht jeden Mann auf Abstand halten. Bald würden sie ihn niederkämpfen, ihn mit flüchtigen Schnitten und Beinahetreffern zermürben. Blutete er ausreichend, würde er sterben, gleichgültig, wie viele Männer vor ihm fielen.
    Teils gefiel ihm diese Aussicht. In Cyheras Namen zu sterben – ein solcher Tod war edel. Wäre er jünger gewesen, hätte er dieser Anwandlung vielleicht nachgegeben, diesem Traum von Ehre und Ruhm.
    Aber er war älter geworden. Er wusste, was wirklich wichtig war. Sollte er hier sterben, würde Cyhera auf ewig eine Sklavin bleiben. Und mit diesem Gedanken verflüchtigte sich der Blutdurst in seinen Adern.
    Er wartete, bis sich eine Klinge unmittelbar vor ihm tief in den weichen Schiefer der Hoffliesen grub. Blitzschnell setzte er einen Stiefel fest auf den polierten Holzschaft, schwang Ghostcutter nach hinten, um einen anderen Angriff abzuwehren, und stieß sich ab, sprang in die Höhe und landete mit dem anderen Stiefel auf der Schulter des vor ihm stehenden Wächters. Der Mann grunzte gepeinigt auf, als sich Croy dort abstieß und über den Kreis der Angreifer hinübersetzte, den Kreis des Todes mit einem Sprung verließ. Er landete hart auf einem Trümmerhaufen, rollte sich ab und zog die Schwerter an den Körper, damit sie ihm nicht aus den Händen geschlagen werden konnten.
    Keuchend kam er auf die Füße und sah sich um. Überall waren Wächter – und weitere Wächter strömten durch die Tore, um an dem Angriff teilzunehmen. Dutzende Männer, die alle bewaffnet waren und unter ihren Wämsern und Umhängen mit Kettenhemden bekleidet waren. Croy trug keine Rüstung.
    Jemand stieß mit einer Hakenstange nach ihm. Reflexartig wehrte Croy den Schlag mit dem Kurzschwert ab. Männer stolperten über die Trümmer, um ihn zu stellen. Er musste in Bewegung kommen.

Kapitel 54
    Vorn am Tor zum Marktplatz senkten mehrere Wächter das Fallgitter. Die zugespitzten Stäbe reichten bereits zur Hälfte bis zum Boden, während sich die Männer mit aller Kraft gegen die Winde stemmten. Wenn Croy überleben wollte, musste er durch das Tor, bevor es unpassierbar war. Unglücklicherweise stand ihm ein halbes Dutzend Ordnungshüter im Weg.
    Croy brüllte wie ein Löwe und stürmte los, schlug einem der Burschen Ghostcutters flache Klingenseite ins Gesicht, holte einen weiteren von den Füßen, indem er ihm den Kurzschwerknauf in den Leib rammte. Ein Speer flog auf ihn zu und hätte ihn durchbohrt, wäre er nicht zur Seite und vor die Füße eines weiteren Gegners getänzelt. Der Wächter glotzte entsetzt, als Croy unmittelbar vor ihm auftauchte und sich seine lange Stangenwaffe als Behinderung und nicht als Vorteil erwies. Croy rammte dem Narren den Kopf ins Gesicht und duckte sich unter dem Arm eines weiteren Angreifers hinweg. Eine Hellebardenspitze bohrte sich in seinen Rücken, aber er fühlte sie kaum.
    Jetzt lag das Fallgitter genau vor ihm, ohne dass ein Mann im Weg stand. Nur noch anderhalb Fuß trennten es vom Boden. Croy warf sich nach vorn und rollte darunter hindurch. Die Eisenspitzen rissen an seiner Kleidung. Auf der anderen Seite kam er wieder auf die Füße und spähte an den Gitterstäben vorbei. Mehr Männer, als er auf Anhieb

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