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Andalusisches Feuer

Andalusisches Feuer

Titel: Andalusisches Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynne Graham
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setzte eine Kettenreaktion ein. Die Brustspitzen unter der Bluse richteten sich auf und zogen beinahe schmerzhaft, alle Nerven schienen zum Zerreißen gespannt. Entsetzt über die verräterischen Empfindungen, saß sie bewegungslos da.
    „Wenn ich darauf bestanden hätte, hättest du das Bett noch vor der Hochzeit mit mir geteilt“, versicherte er ihr mit lässiger Arroganz. „Das weißt du so gut wie ich. Nicht aus diesem Grund nahm ich dich zur Frau.“
    Sie lehnte sich so weit wie möglich zurück und zog ihre Hände aus der Reichweite seiner flüchtigen Liebkosung. Noch immer spürte sie seine Berührung auf ihrer Haut, die ihr die Fähigkeit, klar zu denken, raubte. Ihr Herz klopfte und wollte sich einfach nicht beruhigen. Was ist nur mit mir los?
    Auf einmal lächelte er so strahlend, dass es ihr den Atem raubte. „Darüber sprechen wir später noch einmal“, ließ er das Thema fallen, seine Augen glitzerten höchst zufrieden. „Wo warst du, als ich nach England zurückkam?“
    Sie erstarrte bei dieser direkten Frage, die ihr ohne Vorwarnung gestellt wurde. „In einer Klinik“, murmelte sie mit abgewandtem Blick. „Der Arzt meinte, ich könnte eine Fehlgeburt erleiden, wenn ich nicht absolute Ruhe einhielte. Ich war sehr lange dort, und es war unglaublich eintönig …“
    „Du warst krank?“ Alle Farbe war aus Rafaels Gesicht verschwunden, auch seine Ruhe war dahin. „ Dios!“, stöhnte er erbost. „Wenn dein Vater jetzt hier wäre …“
    „Du hast dich nicht sehr bemüht, mich zu finden.“
    „Ich nahm auch an, du würdest mein Kind abtreiben. Dein Vater machte mir klar, dass es zu spät sei.“
    „Du hattest nicht viel Vertrauen in mich.“
    „Deine Eltern hatten einen größeren Einfluss auf dich als ich.“
    „Nein, das stimmt nicht“, korrigierte sie ihn. „Ich wurde entzweigerissen. Ihr habt euch gehasst, und ich stand dazwischen und versuchte, Frieden zu stiften. Manchmal wollte ich einfach nur weglaufen.“
    Seine Augen blickten eiskalt. „Ich habe nie die Kränkungen durch deine Familie vergessen.“
    „Und doch wart ihr euch so ähnlich.“
    „Was meinst du damit?“, fragte er ungläubig.
    Sie lächelte schief. „Für euch war ich nur ein Objekt, ein Besitz. Sie erwarben mich durch die Adoption, du durch die Hochzeit. Lass uns doch ehrlich sein, hier ging es um Besitzansprüche. Meine Eltern wollten mich nicht loslassen, und du wolltest mich nicht teilen. Ihr habt ein Tauziehen veranstaltet, und das Tau ist gerissen.“
    „Du machst Scherze.“
    „Ich finde das Ganze bis heute nicht lustig“, gestand Sarah. Ihr Kopf fühlte sich merkwürdig leicht an, aber das gefiel ihr. „Auf ihre seltsam verdrehte, selbstsüchtige Art lieben sie mich. Es fiel ihnen damals schwer, zu akzeptieren, dass ich nie wieder bei ihnen leben würde.“
    Er betrachtete sie aufmerksam. „Wann geschah dieses Wunder?“
    „Direkt nach der Geburt der Zwillinge bot meine Großtante mir eine Bleibe an. Bis letztes Jahr lebte ich bei ihr in Truro.“
    „Truro?“, wiederholte er.
    „In Cornwall.“
    „Ich weiß, wo es liegt. Was hast du dort gemacht?“
    „Ich habe gemacht, was ich wollte“, antwortete sie wahrheitsgemäß. „Letitia war der einzige unkonventionelle Mensch in der Familie meiner Mutter. Ehe ich zu ihr zog, wusste ich nicht, dass Freiheit ein Grundrecht jedes Menschen ist. Freiheit von den Wünschen anderer, von ihren Erwartungen und Forderungen. Du kannst dir nicht vorstellen, wie herrlich es war, nur ich selbst zu sein, als ich meine Schuldgefühle erst überwunden hatte. Ja, es hat ein bisschen gedauert, bis ich meine Flügel ausgebreitet habe, aber dann habe ich mehr Zeit in der Luft verbracht als eine Stewardess.“
    Sarah schnappte sich eine Garnele. „Die schmecken gut.“ Sie hielt inne. „Warum siehst du mich so an?“
    „Was beinhaltet das ‚Tun, was du wolltest‘ alles?“
    Sie kaute selbstvergessen und überlegte ein, zwei Sekunden. „Ich glaube, das geht dich überhaupt nichts mehr an.“
    „Solange du meine Frau bist, schon.“ Seine Finger trommelten nervös einen lautlosen Wirbel auf der Ecke des Tisches.
    Rafaels Körpersprache ist so herrlich ausdrucksvoll, befand Sarah mit Genugtuung. Dieses eine Mal war es ihr gelungen, den Spieß herumzudrehen. Natürlich würde sie später dafür büßen müssen, aber im Moment fühlte es sich besser an, frivol zu sein, als die Rolle der verbitterten baldigen Exfrau zu spielen. „Was ist denn mit der langbeinigen

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