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anderbookz Short Story Compilation

anderbookz Short Story Compilation

Titel: anderbookz Short Story Compilation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas M. Disch , Doris Egan , Gardner Dozois , Jack Dann , Michael Swanwick , Tanith Lee , Howard Waldrop , Katherine V. Forrest
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daß Columbine alle drei noch am gleichen Tag, als sie sie mit der Post bekommen hatte, an einen Einführungsdienst verkauft habe. Mit dem Mut der Verzweiflung fragte Barry Lida Mullens, ob es ihr möglich sei, ihm ein Gutachten zu geben. Er versprach, ihr ein neues dafür zu geben, sobald er seine eigene Lizenz erhalten hätte. Lida erklärte ihm ganz offen, daß sie keine Lizenz habe. Ihre ganze Unterhaltung war illegal gewesen.
    Das Gefühl der Schuld, das plötzlich seine Gedanken beherrschte und alle anderen Gedanken verdrängte, war furchtbar. Er wußte, daß dieses Gefühl unsinnig war, aber er konnte nicht dagegen an. Die Vorstellung, daß man eine Lizenz benötigte, um sich mit jemandem unterhalten zu können, war so unmöglich wie die Idee, man brauche eine Lizenz, um mit jemandem zu schlafen. Richtig? Richtig! Aber unmöglich oder nicht, Gesetz war Gesetz, und wenn man es brach, war man schuldig, das Gesetz gebrochen zu haben.

    Das Angenehme am Schuldgefühl ist, daß man es so leicht verdrängen kann. Innerhalb eines Tages hatte Barry alle Erinnerungen an sein kriminelles Verhalten in der vergangenen Nacht in die Tiefen des Unterbewußtseins abgedrängt. Er ging wieder ins ›Stufe Fünf‹, wo er darauf wartete, mit irgend jemandem ein Gespräch zu beginnen. Die einzige Person, die überhaupt nur in seine Nähe kam, war Evelyn, die Frau, die den Erfrischungsstand bediente. Er ging in andere Kneipen, aber das Ergebnis war immer gleich. Die Leute mieden ihn. Ihre Augen wandten sich von ihm ab. Seine Ausstrahlung wurde bald so abstoßend, daß er nur ein Lokal zu betreten brauchte, und schon verschwand die Hälfte der Gäste. Zumindest schien es so. Wenn man Mangel erfährt, ist es sehr schwer, sich nicht in den Wahnsinn zu flüchten.
    Als nur noch eine Woche übrig war, bevor Barrys Lizenz verfiel, gab er alle Hoffnung und Scham auf und ging ins ›Partyland‹, mit fünfzehnhundert Dollar Bargeld, die er von einer wohltätigen Organisation erhalten hatte.
    Die MacKinnons saßen nicht auf ihrem blauen Sofa. Weder Freddy, der Platzanweiser noch Magde-vom-grünen-Sofa konnten ihm sagen, was aus ihnen geworden war. Barry ließ sich auf das leere Sofa fallen, er fühlte sich komplett und elendiglich ausgeliefert. Aber mit neuer Hoffnung ist man so schnell bei der Hand, daß Barry sich innerhalb einer Viertelstunde dem Gedanken völlig ergeben hatte, er habe nie eine Lizenz erhalten. Er träumte mit offenen Augen davon, in majestätischer, metaphysischer Stille am Rand des Grand Canyons zu verbringen. Er zog die Schaltkonsole heraus und bestellte ein Ananas-Törtchen und einige Beilagen.
    Die Kellnerin, die ihm die Törtchen servierte, war Cinderella Johnson. Sie trug Jeans und ein T-Shirt, auf dem in großen Glanzstaub-Buchstaben quer über die Brust das Wort ›Prinzessin‹ stand. Das Band an ihrem Hut sagte: »Lassen Sie sich an diesem Abend vom ›Partyland‹ verzaubern.«
    »Cinderella!« rief er aus. »Cinderella Johnson! Arbeiten Sie hier?«
    Sie strahlte. »Ist das nicht wunderbar? Vor drei Tagen habe ich hier angefangen. Es ist, als ob ein Traum wahr geworden wäre.«
    »Herzlichen Glückwunsch.«
    »Schönen Dank.« Während sie das Tablett auf dem Tisch absetzte, brachte sie es zustande, seinen linken Fuß zu streifen. »Ich sehe, Sie tragen noch immer die gleichen Schuhe.«
    »Hm.«
    »Stimmt irgend etwas nicht?« fragte sie und reichte ihm die Beilagen und ein Glas Wasser. »Sie sehen schwermütig aus, wenn ich so frei sein darf.«
    »Manchmal tut es richtig gut, schwermütig zu sein.« Eine Pille schien sich in seinem Hals festgeklemmt zu haben. Genauso wie ein Lüge, dachte er.
    »He, macht es Ihnen etwas aus, wenn ich mich einen Moment zu Ihnen auf die Couch setze? Ich bin etwas erschöpft. Es ist eine tolle Chance, hier zu arbeiten, aber es schlaucht einen auch ganz schön.«
    »Prima«, sagte Barry. »Fein, wunderbar. Ich kann Gesellschaft gebrauchen.«
    Sie setzte sich nahe zu ihm und flüsterte ihm ins Ohr: »Wenn irgendeiner, wie zum Beispiel Freddy, fragen sollte, worüber wir uns unterhalten haben, dann sagen Sie ›über den New Wooly Look‹, klar?«
    »Das ist doch die Titelgeschichte vom Topic in dieser Woche?«
    Sie nickte. »Wahrscheinlich haben sie schon gehört, was den MacKinnons passiert ist.«
    »Ich habe mich erkundigt, aber keinerlei Auskunft bekommen.«
    »Sie sind verhaftet worden, wegen illegalen Handels - direkt hier auf der Couch, während sie das Geld von dem

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