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Androiden im Einsatz

Androiden im Einsatz

Titel: Androiden im Einsatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andre Norton
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einen anderen Fluchtweg gibt.«
    »Ich sitze nicht gern in einer Falle«, sagte Yolyos und riß die Rolläden hoch. Der Prinz protestierte.
    »Wir – wir könnten gesehen werden.«
    »Von wem? Sie sagten, der Ort ist verdammt. Selbst, wenn Ihre Wachen auf die Idee kämen, hier nach uns zu suchen, würden sie uns nicht sehen. Wenn wir die Taschenlampe ausmachen, ist es dunkel. Falls wir den Fluchtweg durch die Fenster nicht haben, bleibe ich nicht hier.«
    Yolyos’ Stimme klang so energisch, daß Andas nichts unternahm.
    Im schwachen Mondlicht ging der Salariki dann zur Tür und trug das Laub und die Blüten, die er aus dem Garten mitgebracht hatte, in eine Ecke, um sich dort ein Lager zu bereiten. Die schönsten Blüten legte er nach einem bestimmten System auf den Fensterbrettern aus. Dann hob er die Hände feierlich zum Mond, betete in seiner Sprache und legte danach die Handflächen auf die Blüten.
    Als er dann ins Dunkel zurücktrat, sagte er mit ruhiger Stimme: »Vielleicht wollen Sie auch die guten Geister anrufen …«
    Andas schüttelte den Kopf. Dann kam ihm zum Bewußtsein, daß der andere diese Geste nicht sehen konnte. »Wir glauben an keine guten Geister – aber ich habe einen Talisman – den Schlüssel.«
    Als er den Schlüssel erwähnte, mußte er gleichzeitig an den Ring denken. Vielleicht konnte der das Böse anlocken. Sollte er ihn wenigstens während der Nacht verstecken? Doch nein, er mußte ihn schnellstens endgültig loswerden.
    Yolyos streckte sich auf seinem Lager aus. Andas konnte den Geruch der Blüten, die langsam verwelkten, kaum ertragen. Er war so müde, daß ihm die Augen brannten. Aber er wollte nicht schlafen, weil er sich vor den Träumen fürchtete.
    Das Mondlicht fiel auf den Boden. Yolyos hatte sich zusammengerollt und atmete gleichmäßig. Das Mondlicht glitzerte wie Eis. Es war kalt …
    Andas stand auf, ging zum Fenster und schaute hinaus. Seine Furcht war gewichen. Er war jetzt so erregt wie in früheren Zeiten vor einem Zweikampf.
    Andas lachte leise, als er auf die Blumen auf dem Fensterbrett blickte. Glaubte der behaarte Barbar wirklich, damit Dämonen abzuschrecken?
    Mit beiden Händen schob er diese Blüten beiseite, stützte sich auf das Fensterbrett und blickte hinunter.
    Das Fenster war zu hoch, um hinunterzuspringen. Die Wand war sehr brüchig geworden. Auf dem Boden lagen große herausgefallene Steine. Doch im Augenblick konnte er nichts unternehmen. Die Zeit war noch nicht gekommen. Andas wartete, bis er den Salariki gleichmäßig schnarchen hörte. Dann rannte er einen Gang entlang, den er gut kannte. Obwohl es stockfinster war, stolperte er nicht ein einziges Mal.
    Keuchend kam er zu der Tür, die für ihn wichtig war. Seine Enttäuschung war riesengroß. Diese Tür war nicht nur verriegelt, sondern auch zugeschweißt. Er hämmerte mit den Fäusten dagegen und war keiner klaren Gedanken mehr fähig.
    Schweißgebadet lehnte er sich an die verschlossene Tür. Er konnte es kaum glauben, daß er hier nicht durchkam. Doch es mußte einen Weg geben! Wie ein programmierter Roboter kehrte er in das Zimmer zurück und blickte wieder aus dem Fenster. Den Hof, der unter ihm lag, mußte er erreichen.
    Eilig ging er auf Yolyos’ Lager zu und zog ein paar Schlingpflanzen hervor, die er miteinander verknüpfte.
    Er stellte fest, daß dieses Seil zu kurz war. Aber ihm blieb keine Wahl. Er hatte keine Zeit zu verlieren.
    Als er sich aus dem Fenster schwang, hörte er noch den Schrei des Salarikis, der plötzlich wach geworden war, nachdem Andas sein Bett geplündert hatte; doch er kümmerte sich nicht darum.
    Andas landete sehr unsanft auf dem Hof. Seine Hände brannten, die Füße schmerzten und der Schädel brummte. Doch er konnte sich nicht ausruhen.
    Während er losrannte, hörte er, daß noch jemand auf dem Pflaster landete. Nachdem er zwei Schritte weitergelaufen war, bohrte sich eine Kralle schmerzhaft in seine Schulter. Andas hatte nicht die Kraft, diesen Griff abzuschütteln. Er hatte nur ein Ziel vor Augen.
    Als er dann weiterlief, gab es keinen Mondschein, kein Pflaster und keine Wege mehr. Er gelangte in eine Welt, die er hinterher nicht mehr beschreiben konnte. Er stolperte, fiel zu Boden und stieß sich dauernd an Felsbrocken. Fast war er am Ende seiner Kräfte angelangt.
    »Sie Narr!«
    Neben ihm bewegte sich ein anderer Körper. Er fühlte das weiche Fell an seinem Arm. Doch die Stimme hatte grollend geklungen.
    »Yolyos?«
    »Ja – was von ihm

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