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Androiden im Einsatz

Androiden im Einsatz

Titel: Androiden im Einsatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andre Norton
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Tempel mit allem Pomp geleistet – aber er hatte ihn geleistet. Er mußte die Pflichten übernehmen, die ihm damit aufgebürdet waren. Von nun an war er mehr ein Symbol als ein Lebewesen.
    Konnte er das dem Salariki so erklären, daß dieser es verstand? Andas versuchte, die richtigen Worte zu finden. Nur der Tod konnte ihn von seinen Pflichten befreien.
    »Und wenn Sie gar nicht jener Andas sind, sondern ein Androide?«
    »Ich bin Andas, der Kaiser.« Er wollte an nichts anderes glauben.
    »Diese Frau sagt, daß es keinen Rückweg gibt. Können Sie ihr trauen?«
    »Sie wird die Wahrheit gesagt haben. Die Saiten der Harfe, die uns hierher gebracht haben, sind zersprungen.«
    »Reizende Aussichten«, grunzte der Salariki.
    Andas wurde aus seinen eigenen Gedanken gerissen. Er mußte vielleicht hierbleiben; doch was war mit dem Salariki? Er war an keinen Eid gebunden und hatte bestimmt keine Lust, im Exil zu leben.
    »Vielleicht hat der Magi noch einen anderen Weg beschrieben«, murmelte Andas. »Wir können …«
    »Nur hoffen«, beendete Yolyos den Satz. »Wir werden also den toten Kaiser beerdigen – und dann?«
    »Das muß sie uns sagen.« Er wußte, daß sie auf Sarahs Hilfe angewiesen waren. Sie mußte ihm die Verhaltensweise des toten Andas beibringen. Was er dann als »der Andas« unternehmen sollte, wußte er allerdings nicht.
    Sie begruben den toten Kaiser in den Ruinen. Ehe sie das Grab schlossen, legte Sarah noch ein paar Früchte hinzu und sammelte einige Hände voll Regenwasser.
    »Sie haben seltsame Sitten«, bemerkte Yolyos.
    Sarah zupfte Andas am Ärmel. »Er redet die Sprache der Söldner. Es wäre gut, wenn er so schnell wie möglich unsere Sprache erlernt.«
    Der Salariki grunzte, nachdem ihm Andas die Worte übersetzt hatte.
    »Ich werde es versuchen – doch befanden sich unter den Söldnern Salarikis?«
    Nachdem Andas übersetzt hatte, schüttelte Sarah den Kopf. »Die Söldner sehen wie wir aus – mit dem Unterschied, daß sie eine blasse Haut und gelbe strähnige Haare haben. Sie sprechen abgehackt und sind so wie Sie gekleidet.« Sie berührte Andas’ Ärmel. »Wir können also sagen, daß Sie einen der Posten getötet und seine Kleidung angezogen haben. Außerdem tragen die Söldner Bärte.«
    »Blasse Haut, gelbe Haare und Bärte.« Andas versuchte, sich den Feind vorzustellen und beschrieb Yolyos diese Lebewesen.
    »Es gibt nur noch zwei Sektoren, die diese Söldner anheuern«, erklärte Yolyos. »Auf den meisten Planeten gelten sie als Gesetzlose und dürfen nicht mehr landen. Wenn sie hier sind, könnte es eigentlich nur an Kidaya gelegen haben.«
    Andas beschäftigte sich nicht weiter mit dem Problem. Er war froh, als sein Double unter dem Steingrab lag.
    Inzwischen hatte es aufgehört zu regnen, und die Morgendämmerung setzte ein. Er schaute sich genau um. »Was ist das für ein Ort?« fragte er schließlich.
    Sarah, die ihre paar Habseligkeiten in einem Bündel zusammengebunden hatte, blickte ihn mit einem seltsamen Lächeln an.
    »Das ist das ehemalige Herz des Reiches, mein Lord. Kennen Sie Triple Towers nicht mehr?«
    »Triple Towers.« Er faßte sich mit der Hand an die Stirn und konnte es einfach nicht glauben, sich an einem Ort zu befinden, den er so gut kannte.
    Wo waren die Türme, der Tempel im Hintergrund? Alles hatte sich verändert. Er wußte nicht einmal, an welcher Stelle der alten Welt er sich befand.
    »Was ist hier passiert?« fragte er?
    »Fragen Sie Kidaya«, antwortete Sarah. »Wir hatten uns in den Bergen versteckt, als wir die Flammen sahen. Niemand ist hier am Leben geblieben, und die Leute jenseits des Ictio leiden immer noch an radioaktiven Verbrennungen.«
    »Dann hat Kidaya alles zerstört.«
    »Das habe ich nicht gesagt. Sie und ihre Helfer waren längst fort, als es passierte. Es läßt sich nicht einmal feststellen, ob das Feuer durch einen Unfall entstanden ist – aber wir hatten danach das Herz von Inyanga verloren. Wenn der Brand nicht gewesen wäre, hätte Andas den Tempel erreichen können – aber so …« Sie zuckte die Achseln.
    »Der Tempel!« Andas umklammerte wieder den Schlüssel. »Wo ist der Tempel?«
    Sarah deutete in eine bestimmte Richtung. »Aber wir können dort nicht hingelangen. Die Gegend ist so radioaktiv, daß wir ohne Schutzanzüge verloren sind. Und so lange Kidaya lebt, werden wir keine Schutzanzüge bekommen. Wenn die Gegend um den Tempel radioaktiv war, war sie genauso schwer zu erreichen wie der dritte Mond von

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