Androiden im Einsatz
Benin.«
»Das tut jetzt nichts zur Sache. Welchen Weg müssen wir einschlagen, um das radioaktive Gebiet zu vermeiden?«
»Der Weg führt durch dichtes Buschwerk.« Sie warf sich ihr Bündel über die Schulter. »Aber ich kenne den Weg, weil wir von dort gekommen sind. Er führt uns zum Garten von Astarte, oder zu dem, was davon übriggeblieben ist. Von dort aus gelangen wir zu den Bergen. Wir müssen vorsichtig sein. Die Feinde machen immer noch Beobachtungsflüge.«
Andas gab die Warnung an Yolyos weiter. Sie folgten schweigend der Frau. Es war ein verschlungener Weg. Die Frau hatte einen kleinen Geigerzähler bei sich, der immer noch Radioaktivität anzeigte. Sie wußten nicht, ob das Gerät genau anzeigte, hofften aber, daß die Strahlen nicht tödlich waren.
Andas erkannte keine der Ruinen, an denen sie vorbeikamen. Er konzentrierte sich darauf, Yolyos die neue Sprache beizubringen. Obwohl der Salariki schnell lernte, konnte er seine Zischlaute nicht loswerden. Seine Fragen und Antworten waren simpel, aber er konnte sich zumindest verständigen.
Sie kamen in eine Gegend, in der die Vegetation nicht verbrannt war, obwohl sie die alte Farbe verloren hatte. Säulen waren eingestürzt, und abgebrochene Äste bedeckten den Boden. Dennoch erkannte Andas, daß er sich im Garten von Astarte befand.
Als sie haltmachten, verbargen sie sich hinter einer umgefallenen Säule.
»Wie weit ist es noch?« fragte Andas.
»Wir müssen noch einen Tag und eine Nacht zu Fuß gehen. Dann kommen wir zu einem Gehege mit Elchen. Auf denen können wir reiten – wenn sie nicht inzwischen ausgebrochen sind.«
»Einen Moment!« Yolyos Krallen umklammerten Andas’ Oberarm. »Hören sie!«
Vom Himmel kam ein heulender Pfeifton.
13.
Es war ein Aufklärer. Andas betrachtete ihn sehnsüchtig. Wenn sie ihn nur in ihre Gewalt bekommen könnten! Der Gedanke an den Weg, den ihnen Sarah beschrieben hatte, gefiel ihm nicht sonderlich.
»Sie denken das gleiche wie ich, Prinz, nicht wahr?« Yolyos war so dicht bei ihm, daß er seinen Arm berührte.
»Herbeiwünschen können wir ihn nicht«, murmelte Andas. »Wie könnten wir ihn nur zur Landung veranlassen?«
»Sie müssen ein Radargerät haben«, meinte der andere. »Sie könnten uns also auf dem Bildschirm sehen. Nehmen wir einmal an, daß sie hier etwas sehen, mit dem sie nicht rechnen …«
»Sie denken an einen Kaiser?« fragte Andas. »Den würden sie sofort abknallen.«
»Ich denke nicht an einen Kaiser, sondern an einen Fremden.« Yolyos streckte seine Krallen aus. »Wenn wir der Dame glauben dürfen, sind hier seit langem keine Schiffe aus anderen Welten gelandet. Deshalb möchten sie vielleicht wissen, was ein Salariki in der ehemals ersten Stadt zu suchen hat. Um das zu erfahren, brauchen sie keinen Toten, sondern einen Gefangenen.«
»Wenn wir sie nur herunterbrächten …« Andas atmete schwer, »dann hätten wir nicht nur ein Transportmittel, sondern auch Lebewesen, denen wir Fragen stellen könnten.«
»Sie planen etwas mit dem Behaarten?« Sarahs Stimme war ein Flüstern, als befürchte sie, von denen in der Luft gehört zu werden.
»Wie sieht es mit Waffen aus?« fragte Andas. Obwohl er kein Gewehr gesehen hatte, glaubte er nicht, daß die Frau unbewaffnet war.
Sie zögerte einen Augenblick, ehe sie einen kleinen Nadler aus ihrer Robe zog. »Die Ladung reicht höchstens noch für einen Schuß.«
Sie wollte Andas die Waffe nicht geben; weigerte sich aber nicht, als er sie ihr aus der Hand nahm.
»Ob wir viel damit anfangen können, weiß ich nicht«, sagte er zu Yolyos. »Wenn die mit Kanonen auf Spatzen schießen, sind wir geliefert.«
»Ich glaube nicht, daß sie schwere Geschütze an Bord haben. Die Maschine ist ein Aufklärer und kein Kampfflugzeug. Ich werde versuchen, die Rolle eines Köders zu spielen.«
Ehe Andas es verhindern konnte, rollte Yolyos ins Freie. Er stand nicht auf, sondern richtete sich mühsam auf einem Knie auf, so, als ob er das andere nicht bewegen könnte. Mit einer Hand stützte er sich ab, mit der anderen winkte er und rief in Basic um Hilfe.
»Er betrügt uns!« Sarah versuchte vergeblich, Andas die Waffe zu entreißen.
»Seien Sie still!« befahl Andas. »Yolyos will uns nur helfen.« Er befürchtete jedoch, daß die Chance gering war. Der Kommandant des Gleiters brauchte gar nicht zu landen, sondern den Vorfall nur der Zentrale zu melden.
Andas blickte dauernd zu dem Salariki, der seine Rolle als Verwundeter großartig
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