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Androidenträume

Titel: Androidenträume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Scalzi
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und ließ ihn zu Boden stürzen.
    Die übrigen Kugeln trafen die Decke der Mall und die Dachfenster des Atriums. Die fünf Einschläge an der Decke verursachten lediglich dumpfe Knallgeräusche, doch die sieben, die in die Dachfenster schlugen, erzeugten laute Explosionen, gefolgt vom Splittern von Glas, als sich die strukturelle Integrität der Dachfenster auflöste. Schwere Scheiben aus Sicherheitsglas lösten sich und knallten auf den Boden des Atriums. Scherben in der Größe von Strassperlen wurden auf Scharen von schreienden Konsumenten geschleudert.
    Creek hatte den Tritt so gut wie möglich gezielt, um den unvermeidlichen Rückstoß abfangen zu können, aber »so gut wie möglich« war in diesem Fall nicht so gut, wie er gehofft hatte. Creek wurde für einen kurzen Moment heftig um den Laternenpfahl gewirbelt, bevor er im Winkel von 270 Grad zu seiner Ausgangsposition den Halt verlor und am Boden zusammenbrach. Er heulte auf und hielt sich die rechte Schulter. Er hatte das Knirschen des Knochens gespürt, der fast aus dem Gelenk gesprungen wäre. Creek biss die Zähne zusammen und warf sich noch einmal mit der Schulter auf den Boden. Wieder schrie er auf, als er spürte, wie sich das Gelenk wieder einrenkte. Daran würde er sich noch mindestens einen Monat schmerzhaft erinnern. Creek rappelte sich im gleichen Moment auf, als direkt neben ihm eine Dachfensterscheibe aufschlug. Ein daumengroßes Fragment fand den Weg zu seiner Wange und riss eine Furche hinein. Creek hielt sich die Hände vor die Augen, als eine zweite Scheibe folgte und es erneut Splitter regnete.
    Schließlich nahm er die Hände von den Augen und sah sich nach Robin um. Er entdeckte sie zehn Meter entfernt, wie sie sich an einen kleinen Kübel mit einer Miniaturpalme kauerte. Sie hatte Glassplitter im Haar. Sofort stürmte er in ihre Richtung los. Auf halber Strecke sah er Dwights FBI-Ausweis am Boden liegen. Er steckte ihn ein und setzte seinen Weg fort, bis er Robin erreicht hatte. Sie zitterte.
    »Ein romantisches Rendezvous hatte ich mir anders vorgestellt«, keuchte sie.
    »Das tut mir schrecklich leid«, erwiderte Creek. Wieder knallte eine Dachfensterscheibe auf den Boden, und Robin stieß einen verzweifelten Schrei aus. »Halt den Kopf unten«, sagte Creek.
    »Ja, möglichst weit weg von dir.«
    Creek lugte über die Topfpalme hinweg zur Stelle, wo der Gecko-Mann gestanden hatte. Er konnte sich kaum gegen den Strom der panischen Kunden durchsetzen, die vor dem mutmaßlichen Bandenkrieg flohen. Creek blickte sich um und sah vier weitere Männer, einen in jeder Himmelsrichtung, die gegen den Strom der Passanten ankämpften. Agent Dwight lag knapp zwanzig Meter entfernt reglos am Boden. Creek vermutete, dass er in nächster Zeit nicht wieder auf die Beine kommen würde.
    »Vielleicht wäre es an der Zeit, uns von hier zu entfernen«, sagte Robin.
    »Ich glaube, damit gibt es ein Problem.«
    »Ich bin begeistert!«
    »Warte«, sagte Creek. Er blickte auf, um die Entfernung zwischen dem Atriumboden und dem nächsthöheren Stockwerk der Mall abzuschätzen.
    »Robin«, sagte er. »Hier im Erdgeschoss kommen wir nicht mehr raus. Man wird uns auf allen Seiten den Weg abschneiden. Wir müssen nach oben.«
    »Der Gecko-Mann steht vor den Rolltreppen.«
    »Wir werden einen anderen Weg nehmen«, sagte Creek. »Wir haben noch die WallBall-Schuhe an. Wir können nach oben springen.«
    »Bist du jetzt völlig verrückt geworden?«
    »Robin, hör mir zu.« Creek zeigte auf eine Stelle neben dem Kubus. »Wir springen genau dorthin. Dann stoßen wir uns von der Kubuswand ab und katapultieren uns über das Geländer im ersten Stock.«
    »Und dann?«
    »Zu den Rolltreppen am anderen Ende der Mall. Oder zu einem Lift. Such dir was aus. Aber wir müssen schnell sein. Die Mall hat sich fast geleert.«
    »Ich glaube, ich finde dich gar nicht mehr so sympathisch.«
    »Verstehe ich gut«, sagte Creek. »Bist du bereit?«
    Robin nickte.

    Acunas Gehirn hatte Schwierigkeiten, die Tatsache zu verarbeiten, dass Ed plötzlich durch die Luft flog, als hätte er ein Raketentriebwerk im Hintern. Es kam nur bis Was zum Henker hat das… als Eds Waffe die Deckenfenster abstürzen ließ und Acuna sich gegen den Ansturm der Kunden wehren musste, die kopflos herumrannten und wie Schwachsinnige schrien.
    In diesem Chaos hatte er Creek und das Mädchen vorüber gehend verloren und entdeckte sie erst wieder, als sie hinter einer Topfpflanze im Atrium die Köpfe hoben und kurz

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