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Androidenträume

Titel: Androidenträume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Scalzi
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wo der Mann, der soeben nach oben gelaufen war, eine Waffe auf ihn richtete. Creek setzte sich in Bewegung, als die Kugel nicht weit von seinen Füßen einschlug, und schaute sich im Laufen um, weil er etwas suchte.
    Dann fand er es – natürlich auf der anderen Seite des Atriums: einen kleinen roten Kasten mit dem Feuermelder, in anderthalb Metern Höhe an der Wand gleich neben dem Eingang zu einem Juweliergeschäft. Der Mann über ihm kam näher, um seinen nächsten Schuss besser zielen zu können Creek schaltete die Schuhe ein und stieß sich ab. Mit weiter Sprüngen durchquerte er das Atrium und hörte, wie hinter ihm die Kugeln in die Bodenkacheln und andere Gegenstände schlugen. Der Mann hatte nicht daran gedacht, seine schneller Sprünge einzukalkulieren. Creek prallte gegen die Wand, riss den Hebel herunter, der den Feueralarm auslöste, und machte den nächsten Satz, bevor der Kerl von oben einen weiterer Schuss abfeuern konnte.
    Die Lautsprecheranlage der Mall, die bis dahin die seichtesten Hits der letzten zwei Jahrzehnte gespielt hatte, gab plötzlich ein schrilles Geheul von sich, während die Sprinklerdüsen das gesamte Atrium in einen Duschraum verwandelten. Die allerletzten Kunden flüchteten wie aufgescheuchte Wachteln aus ihren Verstecken, genauso wie das Verkaufspersonal, das sich noch in den Läden aufgehalten hatte. Sie beeilten sich, es rechtzeitig zu den Brandschutztüren zu schaffen, da sich bereits eiserne Trennwände von der Decke herabsenkten, um die Ausbreitung eines Brandes über mehrere Bereiche der Mall zu verhindern. Auch sämtliche Läden wurden durch feuerfeste Türen gesichert, aber die Kundschaft und das Personal konnten sich durch die Hinterausgänge in Sicherheit bringen.
    Creek sah, dass die Türen sämtliche Fluchtwege versperrten. Wenn sie einmal geschlossen waren, konnten sie nur durch die Feuerwehr von Arlington wieder geöffnet werden. Robin und Creek saßen in der Falle, aber das Gleiche galt für die anderen Männer.
    Der Mann, der auf Creek geschossen hatte, wurde durch den Lärm abgelenkt. Creek nutzte seine Verwirrung, um dem Mann, den er zu Boden geworfen hatte, die Pistole abzunehmen. Der Mann im ersten Stock wandte sich gerade wieder Creek zu, als dieser die Waffe auf ihn richtete. Der Mann schoss zuerst, aber in der Panik verfehlte er Creek um Längen. Creek ließ sich Zeit mit dem Zielen und traf den Mann genau im Körperschwerpunkt. Als der Mann zu Boden gegangen war, stürmte Creek die Rolltreppe hinauf und sah den letzten Mann am Geländer stehen. In der einen Hand hielt er Robin und in der anderen eine Pistole, wobei er mit Letzterer auf Erstere zielte. Die Alarmsirene hatte ihre Aufgabe erfüllt, den Menschen mitzuteilen, dass sie das Gebäude verlassen sollten, und verstummte.
    »Ganz ruhig«, sagte Creek zu dem Mann.
    »Ich weiß nicht, wie Sie so herumspringen können, aber wenn Sie näher kommen, schieße ich der Frau in den Kopf«, drohte der Kerl.
    »Ich werde mich nicht von der Stelle rühren«, sagte Creek. »Robin, ist alles in Ordnung mit dir?«
    »Nein, ist es nicht!«, antwortete Robin und schaffte es, leichtes Erstaunen zum Ausdruck zu bringen, dass Creek eine so blöde Frage stellen konnte.
    »Es wird noch viel weniger mit ihr nicht in Ordnung sein, wenn Sie nicht sofort Ihre Waffe fallen lassen«, sagte der Mann.
    »Hören Sie«, sagte Creek. »Wir sind nur hierhergekommen, weil wir ein paar Schuhe anprobieren wollten. Ich habe welche angezogen und sie auch. Ich weiß gar nicht, was das alles zu bedeuten hat.«
    »Halten Sie die Klappe«, sagte der Kerl.
    »All Ihre Freunde sind außer Gefecht gesetzt«, sagte Creek. »Jetzt sind Sie ganz allein.«
    »Oh, ich habe noch mehr Freunde, die sich bereithalten, darauf können Sie wetten. Jetzt halten Sie die Klappe, und lassen Sie die Waffe fallen!«
    »Wenn ich das tue, erschießen Sie mich vielleicht«, sagte Creek.
    »Wenn Sie es nicht tun, erschieße ich die Frau«, sagte der Kerl. »Jetzt lassen Sie endlich die verdammte Pistole fallen!«
    »Also gut«, sagte Creek. »Ich lasse die Pistole jetzt fallen.« Und er tat es. Der Mann drehte seine Waffe herum und richtete sie auf Creek. Im gleichen Moment aktivierte Robin ihre Schuhe und trat gegen das Geländer, wobei sie sich an dem Mann festhielt. Dadurch wurden die beiden mit hoher Geschwindigkeit gegen eine Wand geschleudert. Sein Schuss traf eine Geländerstange nicht weit von Creek entfernt, als sein Arm plötzlich herumgerissen wurde und

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