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Androidenträume

Titel: Androidenträume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Scalzi
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paar Hundertstelsekunden umschloss es die beiden Männer fast vollständig wie ein Kokon, bis es beschloss, sich in tausend Splitter aufzulösen und die freiliegende Haut beider Männer mit einem Muster aus winzigen roten Linien zu überziehen. Creek stieß sich vom Gecko-Mann weg und konnte so die schlimmsten Auswirkungen eines unbeholfenen linken Hakens gegen seine rechte Wange vermeiden. Zwischen dem Mittel- und Ringfinger des Gecko-Manns klemmte ein Glassplitter, was dazu führte, dass unmittelbar nach dem Hieb beide aufschrien – Creek, weil der Splitter einen blutenden Schnitt in seiner Wange hinterließ, und der Gecko-Mann, weil ihm der Splitter noch tiefer in die Hand getrieben wurde.
    Creek ließ sich zurückfallen und warf die Deko mit verschiedenen Sportartikeln um, die die Vielseitigkeit der Multisport-Schuhe von Nike demonstrieren sollten. Der Gecko-Mann, der es diesmal geschafft hatte, seine Waffe nicht zu verlieren, schwenkte sie erneut in Creeks ungefähre Richtung. Creek griff nach dem Basketball, der aus der Deko gefallen war, und schleuderte ihn seinem Gegner mitten ins Gesicht. Blut schoss aus der Nase des Gecko-Manns. Er keuchte und legte instinktiv die rechte Hand ans Gesicht, um den Schaden zu begutachten, was Creek ausreichend Zeit verschaffte, sich den Baseballschläger zu schnappen. Wieder hob der Gecko-Mann die Pistole und schrie dann vor Schmerz, als Creek den Schläger herabsausen ließ und ihm das Handgelenk brach.
    Dem Gecko-Mann fiel die Waffe aus der Hand, und er versuchte mit der Linken danach zu greifen. Creek bewegte den Schläger unbeholfen in die andere Richtung und beförderte sie aus seiner Reichweite. Dann versetzte er dem Gecko-Mann einen Schlag gegen das Kinn. Ein lautes Knacken war zu hören, als der Unterkiefer mit großer Kraft in den Rest des Schädels getrieben wurde. In den Augen des Gecko-Manns ging das Licht aus. Creek sorgte dafür, dass es nicht allzu bald wieder anging, indem er ihm nicht allzu sanft einen Schlag gegen die linke Schläfe versetzte. Creek war sich ziemlich sicher, dass er seinen Widersacher nicht getötet hatte, aber falls doch, würde er deswegen keine Tränen vergießen.
    Als Creek Robin schreien hörte, erhob er sich aus den Trümmern des Schaufensters und sah, wie sie sich gegen einen der anderen Männer wehrte, der versuchte, sie vom Geländer zu ziehen. Ein zweiter Mann kam über die inzwischen menschenleere Rolltreppe herauf, um ihm zu helfen. Creek warf den Baseballschläger auf ihn. Der Mann strauchelte, als ihm der Schläger zwischen die Füße geriet, und ließ einen Taser fallen, den er in der Hand gehalten hatte. Creek setzte nach und verpasste ihm einen kräftigen Fußtritt gegen den Kopf. Er wurde gegen das Geländer geworfen und war vorläufig nicht mehr in der Lage, den Kampf fortzusetzen.
    Inzwischen war es dem ersten Mann gelungen, Robin zu packen, und nun zog er sie über das Geländer. Creek ging zum Taser und hob ihn auf, doch dann wurde er plötzlich durch die Luft geschleudert. Als er den anderen Mann getreten hatte, waren seine Schuhe aktiviert worden, und er hatte den Fuß aufgesetzt, bevor sie sich wieder abgeschaltet hatten. Es war gar kein großer Sprung – Creek wurde lediglich über das Geländer katapultiert. Hektisch griff er danach und bekam es zu fassen. Dadurch wurde eine weitere Schmerzwelle durch seinen Arm gejagt, aber wenigstens konnte er verhindern, dass er ein Stockwerk tiefer auf dem Boden landete.
    Creek blickte gerade noch rechtzeitig nach unten, um zu sehen, wie einer der noch übrigen Männer im Erdgeschoss genau unter ihm stand, während der Letzte zu den Rolltreppen rannte. Der Mann unter ihm zog eine Waffe. Creek schloss kurz die Augen und tat, als wollte er sich über das Geländer ziehen, doch dann ließ er los. Im Sturz schaltete er die Schuhe ein. Er spürte, wie die Schlüsselbeine und Rippen des Mannes brachen, als er sich von seinem Körper abstieß und unkontrolliert auf einen Verkaufsstand mit Plüschtieren zuflog. Das Spielzeug dämpfte seine Landung. Der Mann, den er als Sprungbrett missbraucht hatte, hatte weniger Glück gehabt. Creek sah die Blutlache, die sich dort sammelte, wo der Kopf des Mannes auf die Bodenkacheln geschlagen war.
    Oben schrie Robin wieder. Creek rannte ins Atrium zurück und sah, wie der Mann versuchte, Robin von der Galerie wegzuzerren. Wahrscheinlich wollte er einen der Ausgänge auf der anderen Seite der Mall nehmen. Creek warf einen Blick zu den Rolltreppen,

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