Androidenträume
sein Körper gegen die Wand knallte. Creek bückte sich, um seine Waffe wieder aufzuheben.
Robin kroch von dem Kerl weg, der benommen seine Pistole hob, um auf sie zu schießen. Creek jagte ihm eine Kugel in die Schulter und hielt die Waffe auf ihn gerichtet, während er langsam an der Wand herunterrutschte. Die ganze Zeit schrie der Mann und hielt sich mit einer Hand die Schulterwunde, bis Creek ihm mit dem Pistolengriff einen Schlag gegen die Schläfe versetzte.
Dann wandte er seine Aufmerksamkeit wieder Robin zu, die immer noch am Boden lag. Er untersuchte sie auf Verletzungen, doch abgesehen von ein paar Kratzern und blauen Flecken schien ihr nichts zu fehlen. »Danke«, sagte Creek. »Ich hatte gehofft, dass du verstehst, was ich über die Schuhe gesagt habe.«
Robin sagte nichts, sondern schubste ihn nur weg.
Creek trat zurück, steckte die Pistole in eine Jackentascheund zog seinen Kommunikator aus der Innentasche. Er klappte ihn auf und war ein wenig überrascht, dass er nach diesen sportlichen Aktivitäten immer noch funktionierte. Creek wollte Ben Javna anrufen, damit seine Leute die Mall sichern konnten, bevor die Feuerschutztüren wieder aufgingen. Schließlich wusste Creek nicht, ob ihr letzter Widersacher die Wahrheit gesagt hatte, als er von seinen Freunden gesprochen hatte, und er hatte keine Lust, es darauf ankommen zu lassen.
Javna ging nicht ran. Die Mailbox des Kommunikators meldete sich, aber Creek legte auf, ohne eine Nachricht zu hinterlassen. Er steckte den Kommunikator wieder ein und blickte sich um. Dann nahm er die Dachfenster des Atriums genauer in Augenschein. Nach etwa einer Minute hob er die Pistole und schoss auf die letzten noch intakten Scheiben.
Robin zuckte erschrocken zusammen. »Was tust du da?«
»Wir müssen verschwinden, Robin«, sagte Creek und ging zu ihr, um ihr aufzuhelfen. »Und zwar so schnell wie möglich.«
»Lass uns auf die Polizei warten«, bat sie. »Wir sollten auf die Polizei warten.«
»Da draußen sind vielleicht noch mehr von diesen Typen. Bevor wir nicht im Außenministerium sind, kann ich nicht für deine Sicherheit garantieren.«
»Die Brandschutztüren sind geschlossen. Wir kommen hier nicht raus.«
Creek zeigte auf die Dachfenster. »Da hinauf«, sagte er. »Dann vom Dach runter und über die Feuerleitern nach unten. Falls jemand auf uns wartet, wird er nicht damit rechnen.«
Robin machte den Eindruck, als wollte sie jeden Moment losheulen. »Ich will einfach nur nach Hause«, flüsterte sie.
»Das geht nicht«, sagte Creek. »Jedenfalls nicht jetzt. Aber bald. Jetzt müssen wir zusehen, dass wir hier wegkommen. Kannst du noch springen?«
Robin nickte.
»Gut. Du musst auf das Dach des WallBall-Kubus springen. Alles klar? Dort musst du dich so kräftig wie möglich abstoßen. Und dann geht es durch ein Dachfenster nach draußen. Ganz einfach.«
Robin nickte dumpf und sammelte sich. Dann sprang sie auf den Kubus. Creek folgte ihr. Robin flog zu den Dachfenstern hinauf. Creek machte sich bereit, es ihr gleichzutun.
»He!«
Creek ging in die Knie und griff hektisch nach der Waffe in seiner Jackentasche. Doch dann entspannte er sich, als er sah, dass Chet, der WallBall-Eintrittskartenverkäufer, zu ihm hochschaute. Er hatte sich die ganze Zeit unter seinem Verkaufstresen versteckt.
»Mann!«, sagte Chet zu Creek. »Was zum Teufel war hier gerade los?«
»Wenn ich das wüsste.« Creek erhob sich und ließ die Waffe auf das Dach des WallBall-Kubus fallen.
»Tja, meine Schuhe«, sagte Chet. »Sie tragen immer noch meine Schuhe. Ich will sie wiederhaben.«
»Ich brauche sie noch«, entgegnete Creek. »Außerdem glaube ich, dass Sie für heute sowieso Feierabend machen können.«
»Sie haben versprochen, mit diesen Schuhen keine Dummheiten anzustellen!«, sagte Chet. »Schauen Sie sich um! Verdammt! Ich habe Ihnen vertraut, Mann!«
»Tut mir leid«, sagte Creek und sprang durch das Dachfenster.
Chet blickte ihm nach. »Ich werde nie wieder jemandem schon vorher die Schuhe geben!«, schwor er sich.
Acuna wachte in einem Nebel aus Schmerz und Blut auf, kämpfte sich aus dem Schaufenster hervor, blickte sich um und sah drei seiner Männer tot oder bewusstlos am Boden des ersten Stocks liegen. Er humpelte zum Geländer hinüber und bemerkte, dass die Brandschutztüren geschlossen waren. Ein weiterer Mann von seinem zweiten Team lag reglos in einer Blutlache, und Ed hatte sich ebenfalls nicht von der Stelle gerührt. Von Creek oder dem
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